Hello Family Blogger Jérôme

Alles halb so schlimm

Windeln wechseln ist doch Mama-Sache! Solche oder ähnliche Sprüche habe ich früher auch mal gemacht – zumindest behauptet das meine Frau. Ich kann mich selbstverständlich nicht mehr daran erinnern.

Ziemlich bald weicht die Unsicherheit beim Windeln wechseln.

Und doch kommt dann irgendwann kurz nach der Geburt der Moment, wo jeder Papa (und natürlich auch jede Mama) vor dem Wickeltisch steht und es ernst gilt. Die Säuglingsschwester hat doch gezeigt, wie das genau geht. Aber wie hielt man noch mal die Beinchen hoch? Wo sind schon wieder die Feuchttücher? 

Ich muss gestehen, dass ich in den etwas mehr als 30 Jahren vor der Geburt unserer Tochter kein einziges Mal Windeln gewechselt habe. Warum auch? Ich habe keine jüngeren Geschwister, keine Neffen, Göttikinder und auch keine kleinen Cousins. Als Teenager habe ich mein Geld mit Zeitungen austragen und nicht mit Babysitten verdient. Neuland Wickeltisch also!

Aber ziemlich bald schon weicht die Unsicherheit beim Windeln wechseln, die Routine setzt ein. Das gilt nicht nur für die Eltern, sondern auch für das Baby. Ok, hin und wieder gilt es neue Herausforderungen zu meistern, wie zum Beispiel ein Baby, das nichts lieber macht, als sich auf dem Wickeltisch vom Rücken auf den Bauch zu drehen. Immer wieder. Jedes Mal. Aber auch das geht vorbei. Irgendwann.

Unsere Kleine ist in der Zwischenzeit schon etwas über 500 Tage alt. Bei mindestens fünf Windeln pro Tag ergibt das ganz schön viel Erfahrung. Der Grossteil der Windeln – ich muss es zugeben – wurde von der Mama gewechselt. Nochmals ziemlich viele von den Betreuerinnen in der Kita. Aber ein paar Hundert gingen auch durch meine Hände. 

In der Zwischenzeit sitzen die Handgriffe, alles liegt am richtigen Ort, die Wickeltasche ist perfekt gepackt. Und ich habe an allen möglichen und unmöglichen Orten Windeln gewechselt. Im Gang eines Zuges auf dem Weg nach Basel, auf einem Katamaran vor der Küste Maltas, im Flugzeug zwischen den Sitzreihen, im Kofferraum auf einer Autobahnraststätte kurz vor Nizza und natürlich unzählige Male zu Hause auf dem Wickeltisch. Es ist also alles halb so schlimm. 

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