Hello Family Blogger Jérôme

Der richtige Umgang mit Mobbing

Kinder streiten oft und gerne. Doch wann beginnt eigentlich Mobbing? Und was kann man tun, wenn man bemerkt, dass das eigene Kind gemobbt wird? Hello-Family-Blogger Jérôme gibt Tipps zum richtigen Umgang mit Mobbing und zur Prävention.

Wenn sich Kinder streiten, darf man ihnen ruhig zutrauen, dass sie den Konflikt selbst lösen können. Bei unseren Kindern im Kita- und Kindergartenalter fliegen schon mal die Fetzen – als Höchststrafe wird dann die Freundschaft gekündigt und man lädt sich gegenseitig vom nächsten Kindergeburtstag aus. Meist wird aber eine halbe Stunde später schon wieder friedlich zusammen gespielt.

Anders ist es, wenn ein Grüppchen ein Kind länger vom gemeinsamen Spiel ausschliesst. Dann greifen wir ein und erklären, dass das nicht in Ordnung ist. Fast immer verstehen sie, dass sie in einer umgekehrten Situation auch traurig wären, wenn sie nicht mitspielen dürften. 

Richtiges Mobbing ist jedoch ein viel schwerwiegenderes Problem als normaler Streit unter Kindern. Meist beginnt Mobbing in der Schule, wenn die Eltern nicht mehr so viel mitbekommen. Aber auch im Kindergarten kann Mobbing bereits ein Thema sein. Umso wichtiger ist es also genau hinzuschauen, Warnsignale zu erkennen und falls nötig professionelle Hilfe zu holen.

Was sind Merkmale von Mobbing?

Wenn sich Ihr Kind plötzlich zurückzieht, schlecht schläft und isst, nicht mehr in die Schule will, oder wenn die Leistungen in der Schule auf einmal rapide abfallen, dann sollten Ihre Alarmglocken schrillen. Ihr Kind direkt zu fragen, ob es denn gemobbt wird, ist kaum zielführend, da die wenigsten Kinder offen über das Thema Mobbing sprechen. Sehr oft schämen sie sich oder trauen sich nicht darüber zu reden, weil sie Angst vor Konsequenzen haben. Vielmehr hilft es, Ihrem Kind zuzuhören und ihm das Gefühl zu geben, dass es mit seinen Eltern alle Themen und Sorgen besprechen kann.

Mobbing findet grundsätzlich über einen längeren Zeitraum statt. Es ist ein Gruppenphänomen und richtet sich meist gegen ein einzelnes Kind. Auch zeigt sich Mobbing nicht unbedingt über körperliche Gewalt – es kann auch viel subtiler sein. Kinder werden systematisch ausgeschlossen oder gedemütigt, weshalb Mobbing immense psychische Folgen haben kann.

Eine Form, die wir als Elterngeneration weniger kennen, ist das Cybermobbing. Im Gegensatz zum «normalen» Mobbing wird das Opfer dabei nonstop auf allen möglichen Online-Kanälen (die viele Eltern oft gar nicht kennen) zur Zielscheibe. Einen Rückzug ins sichere Zuhause gibt es hier nicht mehr. 

Wie können Eltern gegen Mobbing vorgehen und wer kann helfen?

Oft hilft es, sich bei einem Mobbing-Verdacht an die Lehrpersonen zu wenden. Da Mobbing ein Gruppenphänomen ist, das sich gegen einzelne Kinder richtet, kann es auch sein, dass das Problem klassenübergreifend ist. Doch leider bekommen auch die Lehrpersonen nicht immer alles mit. Wenn man also den Verdacht hat, dass ein Kind gemobbt wird, dann besser einmal zu oft das Gespräch mit Fachpersonen suchen als zu wenig. Auch wenn man denkt, dass ein Kind selbst Mobber ist, sollte dies unbedingt gemeldet werden. Kinder werden unter Umständen schnell zu Mobbern und können sich selbst nicht aus dem Teufelskreis befreien.

Versuchen Sie nicht, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und die Täter zur Rede zu stellen – das kann die Situation nur schlimmer machen.

Mobbing-Prävention: So schützen Sie Ihre Kinder

Zu hundert Prozent können Sie Ihr Kind nicht vor Mobbing schützen. Wie so oft ist es aber wichtig, ein heikles Thema offen und früh anzusprechen, beispielsweise mit Hilfe von guten Kinderbüchern. Dies kann schon im Kindergartenalter geschehen. Auch wenn die Wahl eines Mobbing-Opfers oft sehr willkürlich ist, empfiehlt es sich, schon kleinen Kindern zu zeigen, dass die Welt bunt und divers ist. Genauso wichtig ist es, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken. Starke, selbstbewusste Kinder, die viele Freunde haben, werden meist weniger leicht zu Opfern. Ausgeschlossen werden kann dies jedoch nie.

Mobbing hört mit der Zeit nicht einfach wieder auf, sondern muss von Anfang an ernst genommen werden und kann meist nur mit Hilfe von externen Fachpersonen gelöst werden!

Weitere Blogberichte von Jérôme

Werbung