Alpträume: Wenn Kinder nachts Monster sehen

Fast nichts beherrscht die ersten Jahre mit Kind so sehr wie das Thema Schlaf. Schläft der Nachwuchs schlecht oder wenig, leidet auch das Nervenkostüm und damit die Lebensqualität der Eltern. Als wäre der Streit um Schlafenszeiten nicht genug, stören manchmal Schlafprobleme Kinder bei der Nachtruhe.

A partir de quand les petits font-ils des cauchemars?

Ob bereits Neugeborene Alpträume haben, ist nicht belegt. Doch Babys schlafen zwischen 16 und 18 Stunden am Tag und wenn sie aufwachen und schreien, kann man durchaus den Eindruck bekommen, dass sie aus einem schlechten Traum hochgeschreckt sind. Es ist gewiss, dass ab dem Kleinkindalter bei Kindern Schlafprobleme in Form von Alpträumen auftreten können, schliesslich können sie sich dann zu ihren Träumen äussern.

Belegen lässt sich ferner, dass Alpträume bei Kindern zwischen zwei und sechs Jahren gehäuft auftreten. Der Grund: In dieser Lebensphase schreitet die kognitive Entwicklung rasant voran, und die Eindrücke aus der Umgebung sind für das Kind noch besonders spannend, faszinierend und aufregend. Viele Dinge in der Umgebung werden in diesem Alter erstmals ganz bewusst wahrgenommen: Kinder erkennen sich beispielsweise erstmalig im Spiegel. Hinzu kommen die unterschiedlichsten Erlebnisse im Kindergarten und auf dem Spielplatz.

Was ist ein Alptraum?

Generell verarbeiten Menschen im Traum Dinge, die sie beschäftigen – positive wie negative. Durch einen Alptraum werden Emotionen und Konflikte verarbeitet. Alpträume bleiben Kindern oft stark im Bewusstsein. Genauso wie schöne Träume helfen sie Kindern in jungen Jahren dabei, Ereignisse, Eindrücke und Gefühle zu verinnerlichen. Häufig sind sensible und kreative Kinder besonders von Alpträumen betroffen. Eine finnische Studie hat ausserdem gezeigt, dass eineiige Zwillinge häufiger von ihnen geplagt werden als zweieiige.

Es müssen nicht immer negative Ereignisse sein, die zu Alpträumen führen. Wenn Kinder etwas besonders Aufregendes erlebt haben, was ihn viel Spass gemacht hat, ist das Gehirn genauso gefordert. Manchmal verarbeitet das Unterbewusstsein das Geschehene dann in Form eines Traumes.

Was tun, wenn Kinder Alpträume haben?

Wenn Kinder schreiend und weinend aus dem Schlaf hochschrecken, brauchen sie vor allem eines: Trost. In den Arm nehmen, sanftes Streicheln und beruhigende Worte sind jetzt genau das Richtige. Es ist auch durchaus sinnvoll, Kindern in dieser Situation zu sagen, dass sie schlecht geträumt haben, jetzt aber alles vorbei ist. Kinder müssen erst lernen, zwischen Traum und Realität zu unterscheiden.

Vielleicht fürchtet sich der Nachwuchs davor, jetzt wieder einzuschlafen, weil er den nächsten schlimmen Traum befürchtet. Solche Ängste lassen sich mit einem Sorgenpüppchen, Kuscheltier oder Talisman besser bekämpfen. Auch ein Traumfänger oder ein Nachtlicht wirkt bei manchen Kindern Wunder. Oder die Eltern nehmen zusammen mit ihren Kindern den Kampf gegen die Monster der Nacht auf: So wird aus dem Wasser aus dem Zerstäuber «Zauberwasser gegen Ungeheuer», das gemeinsam ums Bett gesprüht wird.

Wenn Alpträume Kinder verfolgen

Zwar helfen Alpträume Kindern dabei, Erlebnisse zu verarbeiten. Wenn der schlimme Traum sie aber länger beschäftigt, sollten Eltern ihren Kindern bei der Verarbeitung helfen. Ein beruhigendes, aber sachliches Gespräch über die Dinge, die sie im Traum erschreckt haben, ist sinnvoll. Schlaftherapeuten empfehlen, Kinder das Geschehene malen zu lassen. Durch Malen und Zeichnen können Kinder sich ausdrücken und sich gleichzeitig von dem befreien, was sie bedrückt. Zusammen können Eltern und Kinder dem Alptraum dann endgültig den Garaus machen, indem sie das Bild zerreissen.

Nur keine Panik

Alpträume lassen sich bei Kindern nicht verhindern. Sie gehören wie andere Schlafprobleme für Kinder und Erwachsene zum Leben dazu. Die Schlafforschung ist sich heute sicher, dass wir im Schlaf die Geschehnisse des Tages verarbeiten. Hin und wieder einen Alptraum zu haben, ist demnach nicht bedenklich. Haben Kinder aber gehäuft Schlafprobleme, auch beispielsweise in Form von Zähneknirschen oder Bewegungsstörungen, sollten Eltern Ursachenforschung betreiben. Häufig sind Schlafprobleme bei Kindern auf Spannungen im Elternhaus und hohen Leistungsdruck zurückzuführen.

Beide Ursachen lassen sich kaum von heute auf morgen beheben. Eltern, die Verständnis für die Sorgen ihrer Kinder haben, ihnen zuzuhören und ihnen Mut machen, lösen bereits viele Ängste. Grundsätzlich ist es ratsam, den Stresspegel des Alltags zu senken.

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