Ferien und Freizeit
Hello Family Bloggerin Deborah

Hobbys für Kinder – wie viele dürfen es sein?

Die Anzahl der Freizeitangebote für Kinder ist riesig. Fussball, Babyschwimmen, Elki-Singen: Bereits als Babys können Kinder einem Hobby nachgehen. Doch ab welchem Alter ist ein Hobby sinnvoll? Und wie viele Hobbys für Kinder sind eigentlich zu viele?

Als meine Tochter, mein erstes Kind, ungefähr ein Jahr alt war, meldete ich sie zur musikalischen Frühförderung an. Das tönt ambitionierter, als es ist. Dort sassen Mamas mit ihren Kleinkindern in einem Kreis, haben gesungen, den Rhythmus geklatscht und getanzt. Ob das retrospektiv ein Hobby für meine Tochter war? Vermutlich nicht. Ich denke, es ging mir eher darum, Kontakte zu anderen Müttern zu knüpfen und unseren Tagesablauf zu strukturieren. Deshalb hörten wir dann auch mit dem Kurs auf, als der kleine Bruder zur Welt gekommen war. Es war für mich schlicht zu stressig, mit zwei kleinen Kindern frühmorgens ans andere Ende der Stadt zu fahren.

Wieder aufgenommen haben wir das Thema «Hobby», als unsere Grosse vier Jahre alt war. Sie hatte aufgrund des Stichtages den Kindergarteneintritt knapp verpasst und wir suchten nach einer Möglichkeit, ihre Energie zu kanalisieren. Also versuchten wir es mit einem Hobby und meldeten sie für den Schwimmunterricht an. Schliesslich mochte sie das Wasser sehr gerne. Es war eine Katastrophe. Statt sich enthusiastisch ins Wasser zu stürzen, klammerte sich das Kind lieber an Mama und verweigerte jegliche Teilnahme an den Aktivitäten. Zunächst vermuteten wir, dass sie sich an die neue Situation gewöhnen musste. Das war leider nicht der Fall. Sie war schlichtweg noch nicht bereit für ein Hobby. Wir brachen den Kurs ab.

Ihr Bruder war da ganz anders. Schon als Kleinkind ging er höchstmotiviert in den Kinderzirkus. Zunächst mit Mama, ab dem Alter von drei Jahren problemlos allein. Wir hatten offenbar ein Hobby gefunden, das ihm grossen Spass machte. Wir entschieden uns aber auch, dass es zunächst bei einer Aktivität pro Woche bleiben sollte. Freizeitstress wollten wir auf jeden Fall vermeiden. 

Als unsere Tochter in den Kindergarten kam, änderte sich ihre Einstellung gegenüber Freizeitaktivitäten schlagartig. Sie hatte sich in einen Sport verliebt: das Eiskunstlaufen. Vom ersten Tag an nahm sie voller Leidenschaft am Kurs teil und verpasste während der ganzen Saison nur eine einzige Stunde. Sie hatte definitiv ihr Hobby gefunden. Und damit auch Blut geleckt. Ergänzend zum Eiskunstlaufen begann sie ein halbes Jahr später mit Ballett. Und irgendwann nach dem sechsten Geburtstag fand sie: «Ich möchte mehr Sport machen, darf ich auch noch ins Schwimmen gehen?»

Wir geben zu, wir hatten Bedenken, dass es ihr zu viel werden würde. Gleichzeitig fanden wir es aber auch sinnvoll, dass sich das älteste unserer drei Kinder sicher im Wasser fortbewegt. Also gaben wir ihrem Wunsch nach und meldeten sie für den Schwimmkurs an. Damit war für uns aber auch das Limit des Möglichen erreicht. Und zwar für uns Eltern. Schliesslich mussten wir sie jeweils an den Kursort bringen und wieder abholen – meist mit Geschwisterkindern im Schlepptau. Ginge es nach unserer Tochter, würde sich noch viel mehr Kurse besuchen: Kinderzirkus, Synchronschwimmen oder Hiphoptanz stehen ganz oben auf ihrer Liste. Uns hingegen ist es wichtig, nicht ihre ganze Freizeit zu verplanen. Sie soll nach wie vor genug Zeit für das freie Spielen mit ihren Freunden haben. Vier Hobbys wären definitiv eins zu viel.

Der kleine Bruder hat übrigens auch schon angekündigt, im nächsten Winter Schlittschuhlaufen zu wollen. Das haben wir mit viel Begeisterung zur Kenntnis genommen. Denn gemeinsame Freizeitaktivitäten für Geschwister entlasten die Familienorganisation enorm.

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