Erzählen Sie Ihren Kindern erst von der Trennung, wenn diese endgültig feststeht, und zwar für beide Seiten. Einseitig Trennungswünsche zu äussern ist genauso unnötig, wie nach einem Streit aus einem spontanen Impuls heraus von Trennung zu sprechen. Damit belasten Sie Ihre Kinder nur unnötig. Erst wenn beide Parteien sich darüber einig sind, dass die Beziehung nicht mehr zu retten ist und konkrete Trennungspläne ins Auge gefasst werden, sollten Sie die Kinder einweihen.
Warten Sie damit aber auch nicht zu lange. Genauso wenig sollte sich das Kind nämlich überrumpelt und vor vollendete Tatsachen gestellt fühlen. Geben Sie Ihrem Kind ausreichend Zeit, sich mit der Vorstellung einer Trennung auseinanderzusetzen, bevor ein Elternteil tatsächlich seine Sachen packt.
Ist der Zeitpunkt gekommen, sollten sich unbedingt beide Eltern mit den Kindern zusammensetzen und gemeinsam über die Trennung sprechen. Vermeiden Sie es, dabei allzu detailliert auf die Trennungsgründe einzugehen. Das führt in der Regel nur zu gegenseitigen Vorwürfen, die sich negativ auf die Eltern-Kind-Beziehung auswirken können. Fassen Sie sich stattdessen kurz und richten Sie Ihr Augenmerk auf die konkrete Zukunft Ihrer Kinder.
Wie Sie es Ihren Kindern verständlich sagen
Besonders kleine Kinder haben noch keine Vorstellung von Liebe und Partnerschaft. Für sie ist vor allem wichtig, was die Veränderung für sie bedeutet (z. B. «Mama/Papa wird ausziehen, wird aber immer noch sehr oft mit dir spielen.»). Genauso wie ältere Kinder brauchen sie jetzt vor allem viel Nähe, Aufmerksamkeit und das Gefühl, dass beide Eltern immer noch für sie da sind, auch wenn sich vieles ändern wird. Sehen die Kinder, dass ihre Eltern die Situation im Griff haben und können sie sich konkret vorstellen, wie ihr Alltag als Trennungskind aussehen wird, haben sie weniger Ängste und neigen weniger dazu, die Schuld für die Trennung bei sich zu suchen.
Ziel eines Paares bei einer Trennung mit Kindern sollte es immer sein, trotz aller Kränkungen zu kooperieren, um das Kind weiterhin gemeinsam erziehen zu können. So kann es weiterhin eine gesunde Beziehung zu beiden Elternteilen pflegen, ohne permanent ein schlechtes Gewissen zu haben oder sich für einen von beiden entscheiden zu müssen. Eine Situation, die Ihr Kind weit über die Trennung hinaus belasten kann.