Diese Antwort liegt in der Evolution. Süsse Früchte, Wurzeln oder Knollen haben auf eine energiereiche Mahlzeit hingewiesen. Dies wiederum hat das Überleben gesichert. Somit ist die Süsse immer ein Hinweis für den Körper, dass nun ausreichend Energie kommt. Bei Säuglingen kann dies sehr gut beobachtet werden. Die süsse Muttermilch wird in der Regel sehr gerne genommen und kann ein Lächeln ins Gesicht zaubern.Im Alter von ca. vier Monaten kann das Kind den Geschmack «salzig» erkennen und darauf reagieren. «Bitter» und «sauer» mögen viele Kinder lange nicht. Und zwar deshalb, weil in der Natur häufig giftige Pflanzen diese Geschmacksrichtungen aufweisen. Also schützt sich das Kind, indem es diese Lebensmittel nicht isst. Aber wenn es nicht immer wieder in Kontakt damit kommt, lernt es nie, dass auch saure oder bittere Lebensmittel etwas Feines sind. Mit ca. zwölf Jahren ist die Geschmacksbildung abgeschlossen und das Kind weiss ganz genau, was es mag und was nicht auf seinen Speiseplan soll.
Nicht nur Mutter und Familie prägen die Geschmacksbildung- und Vorlieben des Kindes. So sind familiäre Gewohnheiten und die Kultur, in der das Kind aufwächst, wichtige externe Faktoren. Auch das weitere Umfeld hat einen grossen Einfluss: Sobald das Kind in eine Kita oder zu anderen familienexternen Betreuungspersonen geht, beeinflusst die Esskultur dieses Ortes die Geschmacksbildung und -Vorlieben des Kindes. Dieser Einfluss verstärkt sich mit zunehmenden Alter des Kindes.