Steisslage: Wenn das Baby mit den Füssen zuerst kommen möchte

Erst das Köpfchen, dann die Füsse – so sieht eine Geburt normalerweise aus. Doch manche Babys haben ihren eigenen Kopf: Sie drehen sich während der Schwangerschaft nicht, sondern bleiben in der Steisslage, auch Beckenendlage genannt. Meistens ist das kein Grund zur Besorgnis.

Wann dreht sich das Baby im Bauch?

Manche Babys bleiben in der Steisslage.

In mehr als 95 Prozent aller Schwangerschaften liegt das Kind bei der Geburt mit dem Kopf in Richtung Geburtskanal. Das Köpfchen ist bei der Geburt der grösste und stabilste Körperteil. Bei der Kopflage weitet es den Geburtskanal, sodass der Rest des Körpers einfach folgen kann.

Bis zum Ende des siebten Monats ist die Steisslage nicht ungewöhnlich. Bis dahin befinden sich etwa 25 Prozent der Babys in dieser Position. Das ist kein Grund zur Besorgnis, denn die meisten Kinder drehen sich vor der Geburt in die Schädellage. Liegt das Baby auch drei bis vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin noch mit den Füssen nach unten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um es dazu zu bringen, sich zu drehen. Mithilfe von Ultraschall lässt sich erkennen, ob die Versuche erfolgreich waren. Hat sich das Kind dann nicht gedreht, wird es das vermutlich auch nicht mehr tun. Theoretisch kann es sich zwar solange noch drehen, bis die Wehen einsetzen, doch meistens passiert das nicht. Da das Kind weiter wächst, hat es bald nicht mehr genug Platz, um seine Position zu ändern.

Was genau die Ursache für die Steisslage ist, ist meistens nicht bekannt. Es gibt allerdings bestimmte Faktoren, die sie begünstigen. Dazu gehören:

  • Frühgeburt
  • Mehrlingsgeburt
  • Gebärmuttermyome
  • Gebärmutterfehlbildungen
  • Vor- oder tiefliegende Plazenta
  • Zu viel Fruchtwasser
  • Zu wenig Fruchtwasser
  • Mutter wurde selbst in Steisslage geboren
  • Mutter hat schon einmal geboren

Ein Kind in Beckenendlage gebären

Verharrt Ihr Baby in der Steisslage, gibt es bei der Geburt mehrere Möglichkeiten, die Sie im Vorfeld mit Ihrem Frauenarzt besprechen sollten. Liegen keine Risikofaktoren vor, können Sie zwischen einer vaginalen Geburt und einem Kaiserschnitt wählen. Eine spontane Geburt sollte bei einer Steisslage nur von sehr erfahrenen Geburtshelfern betreut werden. Nicht jede Klinik bietet dies an. Wenn feststeht, dass sich Ihr Kind wahrscheinlich nicht mehr wenden wird, sollten Sie sich darüber informieren, ob die gewünschte Klinik auch in solchen Fällen eine vaginale Geburt anbietet.

Bei einer Steissgeburt besteht die Gefahr, dass Ihr Kind sich während der Geburt verletzt. Häufig wird ein Dammschnitt (Episiotomie) durchgeführt, damit der Weg für den Babykopf frei ist. Sind Füsse und Rumpf geboren, greift der Geburtshelfer mit der Hand oder mit einer Zange nach dem Babykopf und zieht ihn heraus.

Wann ein Kaiserschnitt notwendig ist

In etwa neun von zehn Fällen entscheidet man sich bei der Steisslage für einen Kaiserschnitt. Gründe dafür sind beispielsweise:

  • Frühgeburt
  • Baby ist sehr klein
  • Baby ist sehr gross
  • Komplizierte Steisslage
  • Becken der Mutter ist zu eng

swissmom und Hello Family

Der Hello Family Familienratgeber wurde in Zusammenarbeit mit swissmom erstellt – dem Informationsportal rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt & Baby.

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