Anders als es auf den ersten Blick wirkt, möchte Ihr Kleines Sie jedoch nicht mit seinen Wutanfällen in den Wahnsinn treiben. Diese Phase ist ein wichtiger Schritt in seiner Entwicklung, denn es lernt dabei, selbstständig zu werden und sich allmählich von den Eltern zu lösen. Experten wie der Erziehungsberater Dr. Manfred Hofferer sprechen deshalb lieber von einer Autonomie- als von einer Trotzphase beim Kleinkind. Diese wiederholt sich im Teenageralter, wenn Ihr Kind in die Pubertät kommt.
Versuchen Sie, sich in Ihr Kind hineinzuversetzen. In diesem Alter möchte es sich ausprobieren, die Welt entdecken, seinen Willen durchsetzen, Dinge selbst in die Hand nehmen. Doch leider ist dies nicht immer möglich, denn Sie setzen ihm Grenzen, verbieten Dinge oder missachten seine Wünsche. Dies ist eine Situation, welche Ihr Kleinkind in dieser Form zuvor nicht kannte. Die Eltern, die sonst immer für es da waren, schränken es plötzlich ein. Es entsteht eine Diskrepanz zwischen dem, was Ihr Kind möchte, und dem, was Sie als Eltern möchten. Auf diesen Zwiespalt reagiert es mit Trotz – und das ist auch gut so. Der Konflikt und die wütende Reaktion darauf sind wichtig, damit Ihr Kind seinen eigenen Willen entwickelt.