Restless-Legs-Syndrom: Wenn die Beine nicht schlafen wollen

Sie sind todmüde, aber Ihre Beine sind hellwach? Entwickeln die Beine ein Eigenleben, sind Schwangere beunruhigt, ob das für sie oder ihr Kind gefährlich ist. Keine Sorge: Das Restless-Legs-Syndrom ist lästig, aber harmlos. Zum Arzt sollten Sie trotzdem gehen.

Wenn die Beine kribbeln und schmerzen

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) tritt in der Schwangerschaft häufig auf. Etwa jede dritte bis vierte werdende Mutter hat mit unruhigen Beinen zu kämpfen. Das Syndrom tritt vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel auf. Abends und nachts, wenn Sie sich ausruhen oder schlafen möchten, kribbeln, ziehen oder schmerzen Ihre Beine oder sie zucken unwillkürlich. In seltenen Fällen sind auch die Arme und/oder Hände davon betroffen.

Bei einigen Frauen sind die Symptome nur schwach ausgeprägt und sie schlafen trotzdem nach einiger Zeit ein. Andere werden von ihren unruhigen Beinen geradezu aus dem Bett getrieben. Bewegung, zum Beispiel ein Nachtspaziergang, hilft gegen die Beschwerden. Doch sobald sie sich wieder hinlegen, kribbeln die Beine erneut. Das raubt Schwangeren den Schlaf – dabei haben sie diesen besonders nötig.

Verläuft Ihre Schwangerschaft normal und ohne Risikofaktoren, wird sich sportliche Betätigung ausnehmend positiv auf Ihren Körper und Ihre Psyche auswirken. Die typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Kurzatmigkeit und Wassereinlagerungen lassen sich mit etwas Bewegung mindern und auch die Gewichtszunahme kann dadurch abgeschwächt werden. Ausserdem beugt Sport Schwangerschaftsdiabetes vor. Empfohlen wird ein moderates Training, bei dem der Puls im Schnitt bei rund 130 Schlägen pro Minute liegt. Bereits 30 Minuten am Tag genügen, um den Körper gut mit Sauerstoff zu versorgen und die Muskeln zu trainieren. Das wirkt sich auch positiv auf Ihre Immunabwehr aus. Trainierte Frauen haben es auch während der Geburt leichter, da sie den Wehenschmerz in der Regel als weniger stark empfinden und die Anstrengungen besser verkraften. So sind Kaiserschnittgeburten(Der Kaiserschnitt) bei ihnen seltener und sie sind nach dem Wochenbett schneller wieder auf den Beinen. Das beugt auch einer Wochenbettdepression vor.

Restless-Legs-Syndrom in der Schwangerschaft oft durch Nährstoffmangel

Das Restless-Legs-Syndrom ist weder für Sie noch für Ihr Kind gefährlich. Möglicherweise haben Sie die unruhigen Beine auch gar nicht als Krankheit erkannt, sondern nehmen Sie einfach hin. Trauen Sie sich, die Beschwerden bei Ihrem Frauenarzt anzusprechen. Meist bringen schon einfache Mittel etwas Linderung. Gerade wenn die unruhigen Beine erst in der Schwangerschaft aufgetreten sind und sie das Problem vorher nicht hatten, verschwinden sie nach der Geburt wieder. Ein Ende ist also absehbar.

Die Ursachen für die Zappelbeine sind noch nicht genau erforscht. Einige Forscher vermuten, dass der Nervenstoffwechsel involviert ist. Möglicherweise besteht auch ein Zusammenhang mit den Hormonen, die in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielen, zum Beispiel Östrogen und Progesteron. Bei Schwangeren steckt manchmal auch eine Unterversorgung mit Eisen, Folsäure oder Vitamin B12 hinter den Beschwerden. Eine Blutuntersuchung kann einen derartigen Mangel aufdecken. Bei der Überprüfung des Eisenwerts sollte Ihr Arzt nicht nur den Hb-Wert, sondern auch den Ferritinwert ermitteln. Der Ferritinwert gibt Aufschluss darüber, wie voll Ihr Eisenspeicher ist. Der Hb-Wert ist dafür wenig aussagekräftig. Er kann im normalen Bereich liegen, obwohl der Eisenspeicher nicht ausreichend gefüllt ist.

Entspannung hilft

Das Restless-Legs-Syndrom lässt sich medikamentös behandeln. Allerdings sind die infrage kommenden Arzneimittel nicht für Schwangere geeignet. Hat Ihr Arzt bei Ihnen einen Nährstoffmangel diagnostiziert, verschreibt er Ihnen ein entsprechendes Nahrungsergänzungsmittel. Nehmen Sie es wie vorgeschrieben ein, sollten sich Ihre unruhigen Beine bald beruhigen.

Für einen ruhigeren Schlaf sorgen ausserdem leichte Bewegungen, zum Beispiel Spaziergänge, sowie alles, was entspannt. Versuchen Sie es einmal mit Yoga, Entspannungsübungen oder einem warmen Bad vor dem Schlafengehen. Auch Wechselduschen und eine sanfte Massage der Beine können die Beschwerden lindern. Verzichten Sie auf koffeinhaltige Lebensmittel wie Kaffee oder schwarzen Tee und schalten Sie abends frühzeitig vor dem Zubettgehen elektronische Medien wie Fernseher oder Computer aus, um zur Ruhe zu kommen.

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