Woran erkennt man Hochbegabung?

Das Kind ist redegewandt, neugierig und kann gar nicht genug über seine Umwelt erfahren – viele Eltern fragen sich dann: Ist mein Kind möglicherweise überdurchschnittlich intelligent? Vielleicht sogar hochbegabt?

Hochbegabung frühzeitig erkennen

Woran erkannt man Hochbegabung beim Kind?

Ungefähr 8 Prozent aller Menschen verfügen über eine überdurchschnittliche Intelligenz, 2 bis 3 Prozent weisen mit einem Intelligenzquotient von über 130 eine Hochbegabung auf. Für hochbegabte Kinder ist es wichtig, dass sie von Anfang an, spätestens aber ab dem Kindergartenalter gemäss ihren Begabungen lernen und gefördert werden. Daher sollten sich Eltern möglichst früh mit diesem Thema beschäftigen und ihr Kind diesbezüglich testen lassen.

Die Hochbegabung eines Kindes drückt sich nicht notwendigerweise in einem besonderen musischen, künstlerischen oder sportlichen Talent aus, auch wenn eine diesbezügliche Begabung unbedingt gefördert werden sollte. Vielmehr zeichnet hochbegabte Kinder auf allen Ebenen ein überdurchschnittlich logisches und abstraktes Denkvermögen aus. Hinzu kommen ein sehr gutes Gedächtnis, hohe Konzentrationsfähigkeit, schnelle Reaktionsfähigkeit und langes Durchhaltevermögen bei Dingen, die sie interessieren. Damit diese Kinder ihre überdurchschnittlichen kognitiven Ressourcen nutzen können, ist eine angemessene Förderung wichtig. Bleibt diese Unterstützung in der Schule und im Elternhaus aus, entwickeln hochbegabte Kindern mitunter auffällige Verhaltensmuster.

Hohes Potenzial: die ersten Anzeichen

Eine Hochbegabung zu erkennen, ist gerade bei kleinen Kindern nicht einfach. Mit ihnen lassen sich kaum aussagekräftige Tests durchführen. Treten bestimmte Merkmale allerdings gehäuft auf, weisen sie auf eine Hochbegabung oder überdurchschnittliche Intelligenz hin:

  • Hochbegabte Kinder fangen früh an zu sprechen. Schneller als andere formulieren sie vollständige Sätze und sie verfügen über einen grossen Wortschatz.
  • Sie lernen früh laufen.
  • Sie beobachten aufmerksam und beschreiben Sachverhalte detailliert.
  • Sie stellen viele Fragen, die über die übliche kindliche Neugier hinausgehen und nicht selten philosophisch sind. Sachverhalte werden kritisch hinterfragt. Eltern empfinden die ständigen Fragen oft als anstrengend.
  • Sie zeigen ein aktives Interesse an ihrer Umgebung und durchschauen komplizierte Zusammenhänge frühzeitig.
  • Sie beschäftigen sich gerne mit Themen, die für andere Kinder ihres Alters noch völlig uninteressant sind.
  • Selbst intellektuell anspruchsvollen Dingen widmen sie sich mit erstaunlicher Ausdauer.
  • Hochbegabte Kinder brauchen permanent Beschäftigung, sie erledigen Aufgaben zügig und langweilen sich schnell, wenn sie nicht genügend Anregung erhalten.
  • Erwachsene beschreiben solche Kinder oft als altklug.
  • Oft bringen sie sich das Rechnen selbst bei.
  • Sie können bereits im Vorschulalter lesen und schreiben und lesen Bücher für ältere Kinder.
  • Sie benötigen nur wenige Stunden Schlaf.
  • Sie sind in ihrer geistigen und sozialen Entwicklung weiter als Gleichaltrige.
  • Hochbegabte Kinder sind sensibel und verfügen in der Regel über eine hohe Sozialkompetenz.

Wann sollte man einen Spezialisten aufsuchen?

Wenn auf Ihr Kind mehr als zwei Drittel dieser Merkmale zutreffen, sollten Sie professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Dort wird man mit Ihrem Kind einen Intelligenztest durchführen. Wirklich aussagekräftig sind solche Tests aber erst ab dem 5. Lebensjahr. Experten aus der Hochbegabtenförderung empfehlen, einen Psychologen aufzusuchen, der Erfahrung auf diesem Gebiet hat und die Testergebnisse richtig interpretieren kann. Zudem spielt nicht nur der Intelligenzquotient des Kindes eine Rolle, sondern auch sein emotionaler und sozialer Entwicklungsstand. Ihre Gefühlswelt befindet sich auf der gleichen Entwicklungsstufe wie die von Gleichaltrigen. Denn die emotionale Entwicklung lässt sich nicht vorwegnehmen, vielmehr hängt sie vom Alter ab.

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