Sprechen die Eltern zwei unterschiedliche Muttersprachen, hat der Nachwuchs gute Voraussetzungen, um bilingual aufzuwachsen. Sofern die beiden unterschiedlichen Muttersprachen der Eltern nicht mit der regionalen Umgebungssprache übereinstimmen, wächst das Kind unter Umständen sogar dreisprachig auf.
Übrigens lernen Kinder Sprachen nicht unbedingt besser als Erwachsene. Lediglich die Lernweise unterscheidet sich stark. So pflegen Kinder in ihrer Sprachentwicklung einen spielerischen Umgang damit, wohingegen Erwachsene eher strukturell vorgehen. Wichtig ist vor allem, dass Kinder durch Personen in ihrem nahen Umfeld mit der Sprache in Kontakt bleiben. Meist sind es die Eltern, die ihre Kinder mehrsprachig erziehen, aber auch Grosseltern können Einfluss darauf haben.
So gelingt die mehrsprachige Erziehung von Kindern
Damit die mehrsprachige Erziehung gelingt, sollten Kinder ganz natürlich mit den Sprachen aufwachsen. Daher sollten Sie folgende Hinweise beachten:
- Erziehen Sie Ihr Kind nur zweisprachig, wenn die entsprechenden Sprachen die Muttersprachen der Bezugspersonen sind. So vermeiden Sie, dass das Kind bereits durch die Eltern eine Sprache fehlerhaft lernt.
- Sprechen beide Elternteile unterschiedliche Muttersprachen, dann bleiben Sie in der Kommunikation mit Ihrem Kind jeweils bei dieser. So verbindet Ihr Kind die Sprache mit einer bestimmten Person und vermischt nicht willkürlich beide.
- Haben beide Elternteile die gleiche Muttersprache, die nicht mit der Umgebungssprache übereinstimmt, achten Sie auch hier darauf, dass Sie zu Hause nur eine von beiden sprechen. In der Regel lernt Ihr Kind die Umgebungssprache auf dem Spielplatz sowie im Umgang mit anderen Kindern recht zügig und ordnet sie entsprechend zu.
- Es kann vorkommen, dass Ihr Kind beide Sprachen vermischt. Fällt Ihrem Schützling das Wort in der einen Sprache nicht ein oder kennt es dieses noch nicht, bedient es sich bei der anderen und ersetzt es entsprechend. Im Normalfall legt sich das, sobald es beide Sprachen gleichermassen beherrscht.