Der Schlafrhythmus bei Babys und Kleinkindern

Ähnlich wie Erwachsene haben auch Kinder unterschiedliche Schlafrhythmen. Gerade Neugeborene entwickeln erst mit der Zeit ein Muster in ihren Schlafgewohnheiten. Auf ein paar Dinge sollten Sie sich einstellen, wenn es um den Schlafrhythmus vom Baby geht.

Unruhiger Schlaf bei Babys in den ersten Wochen

Jedes Kind hat seinen individuellen Schlafrhythmus.

Die ersten Wochen mit Baby sind, was den Schlaf anbelangt, für die Eltern sehr anstrengend. Oft wacht der Nachwuchs alle 1 bis 2 Stunden auf und schläft verhältnismässig viel zwischen den Mahlzeiten. Nachts ist es kaum besser: Alle 2 bis 3 Stunden erwacht das Baby, weil es Hunger hat. Wenn Sie es füttern, windeln Sie es auch gleich neu. Dabei sollte nur ein schwaches Licht leuchten, damit Ihr Nachwuchs schnell wieder einschlafen kann.

Fürs Wickeln sollte alles griffbereit liegen. So sparen Sie sich unnötige Gänge. Um die anstrengenden Nächte etwas einfacher zu gestalten, sollte das Babybett in den ersten Monaten im Elternschlafzimmer stehen. 

Schlafrhythmus beim Baby stellt sich ein

Aufatmen heisst es für Eltern zwischen dem vierten und sechsten Lebensmonat. Langsam stellt sich ein regelmässiger Schlafrhythmus ein. Die Wachzeiten werden nach und nach länger. Das Baby bekommt langsam ein Gefühl für den Wechsel von Tag und Nacht, Aktivität und Ruhe. In der Nacht wird nun mehr geschlafen. Ausserdem beruhigt sich das Baby viel öfters von selbst, wenn es zwischendurch aufwacht. 

Alltagsgeräusche stören den Schlaf des Babys nicht 

Einmal eingeschlummert, lassen sich Säuglinge kaum noch wecken. Sie schlafen tief und fest. Es muss nicht mucksmäuschenstill in der Wohnung sein, während das Baby schläft, denn die üblichen Haushaltsgeräusche in Zimmerlautstärke stören den Schlaf des Babys nicht. Auch für den Nachwuchs ist es das Beste, wenn er sich daran gewöhnt, bei einem normalen Geräuschpegel zu schlafen. 

Was ist die beste Schlafposition?

Wegen des höheren Risikos für den plötzlichen Kindstod wird die Bauchlage zum Schlafen heute nicht mehr empfohlen. Die Seitenlage ist ebenso wenig empfehlenswert, weil das Baby dann die Hüfte übermässig belastet. Dadurch kann deren Entwicklung beeinträchtigt werden. Am besten legen Sie Ihr Baby vor und nach den Mahlzeiten auf den Rücken. Ab einem bestimmten Alter haben Sie keinen Einfluss mehr auf die Schlafposition, weil das Baby sie selbstständig wechselt. 

Durchschlafen nach dem sechsten Monat 

Viele Babys schlafen spätestens ab dem 6. Monat durch, ohne nachts noch einmal gefüttert werden zu müssen. Versuchen Sie es so einzurichten, dass Ihr Baby nicht während des Stillens an der Brust einschläft – auch nicht tagsüber. Ansonsten verbindet ihr Kind schnell Einschlafen mit Trinken und erwartet auch nachts diese Einschlafhilfe. 

Mit 12 Monaten hat sich der Schlafrhythmus beim Baby langsam eingestellt; nachts wird nun regelmässig durchgeschlafen. Falls das Baby in der Nacht aufwacht, sollten Sie es beruhigen und wieder sanft in den Schlaf wiegen. Dafür ist nicht mehr als ein wenig Körperkontakt notwendig. Vermeiden Sie alles, was das Kind munter macht. 

Schlaf beim Kleinkind

Viele neue Eindrücke prasseln täglich auf Kleinkinder ein. In Schlafpausen erholen sie sich davon: Während des Schlafens verarbeiten Kinder das Gelernte und speichern es. Dabei sind die gleichen Nervenverbindungen aktiv wie beim Lernen im Wachzustand. Darüber hinaus produziert der Körper während des Schlafens Wachstumshormone. Keine Frage: Schlaf ist für Kinder von grosser Bedeutung. Folgende Dinge sollten Sie beachten, damit das Kind erholsamen Schlaf findet:

Selbstvertrauen zu entwickeln, ist für Kinder äusserst wichtig. Tagsüber sollten sie sich des Schutzes und der Nähe ihrer Eltern sicher sein. Gleichzeitig sollten Sie sie immer wieder dazu ermuntern, selbstständig Dinge zu tun und zu entdecken. Ist das geschafft, haben sie auch abends weniger Verlustängste und schlafen leicht wieder ein.

Kinder müssen Erfahrungen sammeln. Dafür benötigen sie Spielraum und Anregung. Da so viele Informationen auf einmal ermüdend sein können, schlafen sie nachts in der Regel tief und fest. Ein noch besseres «Schlafmittel» ist viel Bewegung an der frischen Luft. Die Kombination aus körperlicher Bewegung und Denkarbeit hilft am besten dabei, einen geruhsamen Schlaf zu finden. 

Feste Zeiten für Essen und Spielen, Lernen und Schlafen sind ein wichtiger Orientierungspunkt für Kinder während des Tages. Ein geregelter Tagesablauf mit Schlafzeiten für das Kind ist wichtig. Ausnahmen beispielweise im Urlaub oder am Wochenende gehören aber auch dazu. 

So viel erlebt und jetzt ins Bett gehen? Vielen Kindern fällt das schwer. Rituale vor dem Schlaf helfen dabei. Dazu gehören beispielsweise das Vorlesen, das Singen und das Kuscheln. So können Sie Ihrem Kind noch einmal ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.

Ein vertrauter Schlafplatz ist für die Kleinen wichtig. Dort finden sie Ruhe und Vertrautheit. Deshalb sollten Kinder die gesamte Nacht in ihrem eigenen Bett durchschlafen. Auch Mamas und Papas Bett sollte tabu sein. Auf Reisen ist aber auch eine Ausnahme gestattet.

Nachts übermannt Kinder manchmal die Angst, allein und von den Eltern getrennt zu sein. Auf einmal kriecht das Kind, das sonst zuverlässig durchgeschlafen hat, wieder in das Bett der Eltern.

Gespenster und Monster sind Störenfriede für den Schlaf jedes Kleinkinds. Bis zum Vorschulalter sind die Grenzen zwischen Realität und Fantasie für Kinder fliessend. Was sie sich vorstellen, ist für sie Wirklichkeit. Das sollten Eltern wissen. Sie müssen Ihrem Kind beistehen und seine Ängste nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Schlafstörungen werden bei Kleinkindern häufig durch Albträume ausgelöst. Deshalb sollten Kinder nicht fernsehen – vor allem nicht vor dem Zubettgehen. Auch tagesaktuelle Nachrichten lösen bei Kindern Ängste aus, da sie die Informationen nicht richtig verarbeiten und einordnen können.

Eltern sollten die Ängste ihrer Kinder stets ernst nehmen. Wenn Kinder Angst haben, suchen sie vermehrt Nähe. Dabei wollen sie nicht ein bestimmtes Verhalten erzwingen, sondern suchen vielmehr Schutz vor den Gefahren, die überall zu lauern scheinen. In der Regel verschwinden die Ängste so schnell wieder, wie sie aufgetaucht sind. Wenn Sie das Gefühl haben, dass sie die Oberhand über das Verhalten Ihres Kindes gewinnen, sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen.


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