Bevor es laufen lernt, muss das Kind erst einmal ausgiebig seine Balance und seine Muskeln trainieren. Wie lange Kinder brauchen, um laufen zu lernen, lässt sich nicht verallgemeinern. Bei den meisten ist es mit etwa 12 Monaten so weit – wenn es länger dauert, seien Sie geduldig. Erst wenn Ihr Kind mit 16 Monaten noch nicht laufen möchte, sollten Sie den Kinderarzt konsultieren. Wie Kinder laufen lernen und wie Eltern sie dabei liebevoll motivieren und unterstützen können, verrät unser Überblick.
Strampeln
Bei vielen Neugeborenen kann man ein emsiges Anziehen und Strecken der Beinchen beobachten. Das stärkt die Beinmuskulatur. Tipp: Legen Sie die Hände auf die kleinen Fusssohlen (ohne Druck) und lassen Sie Ihr Baby mit dem leichten Widerstand spielen.
Köpfchen heben
Etwa im dritten Lebensmonat beginnen die meisten Babys, das Köpfchen zu heben. Tipp: Auf einer Krabbeldecke mit einigen Spielsachen kann Ihr Kind lernen, den im Verhältnis zum Körper grossen Kopf aus eigener Kraft zu halten, und es trainiert darüber hinaus noch seine Griffkraft.
Auf den Bauch oder den Rücken drehen
Sich aus eigener Kraft umzudrehen, schaffen die meisten Babys mit etwa sechs Monaten. Die Drehungen trainieren den Gleichgewichtssinn, den das Kind beim Laufen-Lernen benötigt. Tipp: Lassen Sie Ihr Baby nicht unbeaufsichtigt – es könnte bei einer Drehung vom Bett, Sofa oder Wickeltisch fallen.
Robben und Krabbeln
Die Kleinen werden nun schnell immer geschickter – und neugieriger! Robbend und krabbelnd erkunden sie ausgiebig die Umgebung. Tipp: Sichern Sie mögliche Gefahrenquellen. Motivieren Sie Ihr Baby, z. B. indem Sie es anregen, in Ihre Richtung zu krabbeln.
Sitzen
Damit ein Kind laufen lernt, braucht es Balance. Der Vierfüsserstand ist ein gutes Gleichgewichtstraining. Die meisten Kinder lassen sich aus ihm gerne auf den Popo plumpsen und trainieren so das selbstständige Sitzen. Tipp: Unterstützen Sie Ihr Baby, bis es aus eigener Kraft sitzen kann.
Hochziehen
Jetzt sieht man es deutlich: Dieses Kind will laufen lernen! Ab jetzt nutzen die Kleinen alles in ihrer Reichweite, um sich in den Stand hochzuziehen. Während sie sich festhalten, können sie üben, ihr Gewicht zu verlagern, und vorsichtige Seitwärtsschrittchen machen. Tipp: Ermutigen und loben Sie Ihr Kind. Geben Sie acht, dass es sich nicht an instabilen Gegenständen festhält.
Erste Schritte
Der grosse Augenblick ist da: Das Kind hat Gleichgewichtssinn und Kraft nun ausreichend geschult, um helfende Hände oder Gegenstände loszulassen und die ersten freien Schritte zu machen. Wenn sie vorsichtig ein Füsschen vor das andere setzen, steht vielen Kindern die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. «Guck mal, was ich kann!», scheinen sie ihren Eltern zurufen zu wollen. Die sind meist ebenfalls ganz baff: Ihr Baby ist nun ein Kleinkind, das die Welt zunehmend auf eigene Faust erkunden wird. Tipp: Lassen Sie Ihr Kind in der Wohnung barfuss oder auf Noppensocken laufen – das stärkt die Fussmuskulatur. Für Ausflüge nach draussen eignen sich Lauflernschuhe.