Die richtige Sportart für Kinder

Ob Kinder später sportlich aktiv sind, entscheidet sich oft früh. Deshalb sollten sie ab dem Kindergartenalter regelmässig Sport treiben, allerdings ohne dass dabei der Spass zu kurz kommt.

Soziale Fähigkeiten durch Sport stärken

Durch Bewegung die Muskulatur, Koordination und Motorik zu schulen, steht beim Sport durchaus im Vordergrund. Es ist aber nicht das einzige, was Kinder vom Sport als positiven Effekt mitnehmen. Auch emotional profitieren sie davon. Wenn alles richtig läuft, macht die sportliche Aktivität Spass und bringt Erfolgserlebnisse mit sich. Dadurch wird das Selbstbewusstsein gestärkt.

Nebenbei werden bei jeder Sportart für Kinder deren soziale Kompetenzen gefördert. In der Gruppe kommen Kinder mit Gleichaltrigen in Kontakt und lernen, sich an Regeln zu halten. Bei Mannschaftssportarten wie Fussball und Handball kommen noch Teamgeist und der Fairplay-Gedanke hinzu, und auch das Verlieren lernen Kinder beim Sport.

Früh mit dem Sport beginnen

Bereits Kleinkinder können mit ersten sportlichen Aktivitäten beginnen. Am meisten Spass und ein Gefühl von Sicherheit haben die meisten Kinder ab einem Alter von zwei Jahren beim Turnen, wenn Mama oder Papa sie begleiten. Beim Eltern-Kind-Turnen machen Kinder wichtige erste Bewegungserfahrungen und trainieren ihr Körpergefühl. Eltern sollten zunächst eine Probestunde nehmen, bevor sie sich für einen Kurs entscheiden. So lässt sich am besten herausfinden, ob das Angebot kindgerecht ist. Ansonsten verlieren Kleinkinder schnell die Lust am Turnen. Die Kleinen mögen es besonders, wenn zur Abwechslung Singspiele oder kleine Geschichten in die Übungen eingebaut werden. Sind keine Probestunden möglich, ist es eine gute Idee, sich im Vorfeld bei anderen Eltern zu informieren.

Im Kindergartenalter spielen Konkurrenz- und Wettbewerbsgedanken noch keine grosse Rolle. Eine Sportart für Kinder dieses Alters sollte vor allem natürliche und spielerische Bewegungsabläufe beinhalten. Deshalb eignen sich noch nicht alle Sportarten für die Nachwuchssportler. Das gilt auch aus einem anderen Grund: Wenn Kinder zu früh nur bestimmte Muskelgruppen trainieren, können Schäden am Skelett auftreten. Wichtig ist es daher, dass der gesamte Körper trainiert wird. Neben Turnen sind Judo und Yoga sowie Kindersport im Park gut geeignet, ein in vielen Städten beliebtes Angebot für Kinder und Eltern, bei dem auch die Geschicklichkeit trainiert wird.

Welche Sportart für Kinder in welchem Alter?

Sobald der kindliche Körper das entsprechende Muskelkorsett ausgebildet hat, sind auch andere Sportarten möglich. Entgegen der meisten Karriereträume ambitionierter Eltern raten Experten davon ab, bloss eine einzige Sportart von klein auf zu trainieren. Eine frühzeitige Spezialisierung auf eine Sportart kann für Kinder sogar schädlich sein. Kinder, die im Alter zwischen sechs und dreizehn Jahren mehrere Sportarten aktiv ausüben, erbringen später bessere sportliche Leistungen als Altersgenossen, die sich sehr früh auf eine Sportart festgelegt haben. Die unterschiedlichen Bewegungsabläufe bewirken, dass sich die Athletik insgesamt besser entwickelt, das Verletzungsrisiko minimiert wird und die Gefahr eines Burnouts sinkt.

Eltern sollten deshalb ihre Kinder bis zum Alter von zehn Jahren ermutigen, unterschiedliche Sportarten auszuprobieren. Dann erkennen Kinder zum einen, welche Sportart ihnen wirklich Spass macht, zum anderen werden Sehnen, Knochen und Muskeln nicht einseitig belastetet. Dazu sollten Kinder die jeweilige Sportart mindestens ein paar Stunden lang ausprobieren. Manchmal erfordert es schliesslich etwas Zeit, zu erkennen, welche Sportart wirklich Spass macht. Wichtig ist, dass sie zur Persönlichkeit des Kindes passt. Ab dem zwölften Lebensjahr können sich Kinder dann auf eine Sportart konzentrieren.

Folgende Sportarten können Kinder ab dem Grundschulalter ausüben:

Bei diesen Sportarten werden nicht nur Schnelligkeit, Ausdauer und Körperkoordination trainiert, sondern auch die soziale Kompetenz. Zudem werden Kommunikations- und Empathiefähigkeit gefördert.

Viele dieser Sportarten lassen sich schon in jungen Jahren ausüben, da sie Kinder vielseitig fördern. Trainiert werden Fitness, Gleichgewichtssinn, Konzentrationsfähigkeit, Motorik und Kraftdosierung.

Schwimmen ist ausgezeichnet geeignet, um den gesamten Körper zu trainieren. Bei kaum einer anderen Sportart werden alle Muskelgruppen gleichermassen stark beansprucht, zudem erhöht Schwimmen die Ausdauer. Voraussetzung ist allerdings, dass das Kind keine Angst vor dem Wasser hat. Velofahren ist zwar etwas einseitiger, dafür stärkt es den Gleichgewichtssinn. Eltern sollten ihre Kinder ruhig erst mit fünf Jahren auf das Rad setzen, dann aber gleich ohne Stützräder.

Leichtathletik umfasst viele Sportarten, die allerdings für sich genommen sehr einseitig sind. Deshalb sollten sie nicht vor dem sechsten Lebensjahr ausgeübt werden; im besten Fall betreibt man ausserdem gleich mehrere. Leichtathletik fördert vor allem Schnelligkeit, Ausdauer, Körperkoordination und Kraftaufbau.

Insbesondere bei Mädchen beliebt sind Reiten und Voltigieren. Die Altersempfehlungen sind hierfür sehr unterschiedlich. Mit einem Pony kann man schon zwischen dem fünften und sechsten Lebensjahr mit dem Reiten und Voltigieren beginnen, auf einem Pferd sitzen sollten Kinder aber erst mit acht Jahren.

Wo findet man den passenden Sportverein für Kinder?

Eine Mitgliedschaft im Sportverein für Kinder ab 3 Jahren? Hört sich zunächst früh an. Häufig sind dies aber Sportvereine, die Eltern-Kind-Turnen, Judo, Yoga und ähnliche Sportarten anbieten, die sich schon für Kindergartenkinder eignen. Sportvereine haben zudem den Vorteil, dass sie häufig ein vielfältiges Kursangebot bereitstellen – also genau das richtige für Kinder, die sich erst in mehreren Sportarten ausprobieren möchten.

Den passenden Sportverein für Kinder in ihrer Umgebung finden Eltern über die Seite der Initiative «Jugend + Sport» des Bundesamts für Sport (BASPO). Oder auch auf den entsprechenden Seiten der Gemeinde, der Stadt, dem Kanton etc. Hierüber können sie mit Ansprechpartnern vor Ort oder Vertretern der unterschiedlichen Schweizer Sportverbände in Kontakt treten.

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