Kinder bewerten Essen nicht nach seinem Inhalt, sondern danach, wie es riecht, aussieht und schmeckt. Sie sind kleine Genussmenschen. Argumente wie «Das ist gesund» oder «Da sind viele Vitamine drin» beeindrucken sie im Allgemeinen herzlich wenig.
Um gesunde Lebensmittel wie Gemüse auch wählerischen Kindern schmackhaft zu machen, müssen Eltern also Argumente finden, welche die Kleinen begreifen und deren Auswirkungen sie erleben können. Wenn das Essen bunt, fröhlich und appetitlich aussieht, werden Kinder neugierig und bekommen Lust aufs Essen. Richten Sie zum Abendessen bunte Gemüseteller an oder dekorieren Sie das Käsebrot für das Znüni mit einem Gemüsegesicht. Auf diese Weise probieren Kinder auch mal Lebensmittel, die sie unter anderen Umständen ablehnen würden.
Auch die gemeinsame Zubereitung des Essens trägt meist dazu bei, dass Kinder Spass am Essen finden und auch Gemüse gerne probieren.
Geschmäcker sind verschieden
Der Geschmackssinn von Kindern unterscheidet sich stark von dem Erwachsener. Nahrungsmittel, die aus Sicht der Erwachsenen langweilig schmecken, werden von einem Kind als geschmacklich intensiver wahrgenommen. Würzen Sie daher das Essen nur mild. Kinder lernen so die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen besser kennen.
Die Geschmacksnerven von Kindern sind sehr fein. Daher mögen sie keine bitteren oder scharfen Speisen. Das liegt in der Evolution begründet – ebenso wie die Vorliebe für Süsses: Solche Geschmacksabneigungen bzw. -vorlieben verhindern, dass sie giftige Speisen zu sich nahmen. Während viele ungeniessbare Pflanzen bitter schmecken, gibt es keine von Natur aus süssen Nahrungsmittel, die giftig sind.
Mein Kind will das Essen nicht probieren – was nun?
Wenn Ihr Kind keinen Rosenkohl oder Chicorée mag, bestehen Sie nicht darauf, dass das Gemüse von ihm gegessen werden muss. Zwang erzeugt häufig Trotzreaktionen, die Ablehnung wird so nur noch grösser. Bieten Sie Ihrem Kind immer wieder neue und ausgewogene Gerichte an, aber auch hin und wieder solche Speisen, die Ihr Kind bislang nicht probieren wollte. Immerhin müssen die Ablehnung oder Vorliebe für das eine oder andere Gericht nicht von Dauer sein. Darüber hinaus ist es nicht verkehrt, bis zu einem gewissen Grad die Geschmacksvorlieben Ihrer Kinder zu akzeptieren. Auch bei Erwachsenen sind die Geschmäcker nun einmal verschieden.