Blähungen bei Babys: wenn der Bauch zwickt

Gase und Luft im Bauch verursachen unangenehme Bauchschmerzen. Vor allem in den ersten Lebensmonaten leiden viele Babys unter Blähungen. Mit wenigen Handgriffen können Eltern helfen, die Beschwerden zu lindern.

Blähungen bei Babys: Das sind die Anzeichen

Wenn Babys nach dem Füttern weinen, stecken häufig Blähungen dahinter.

Eben noch saugt der Nachwuchs begierig an Mamas Brust oder am Schoppen, im nächsten Moment verzieht er das Gesicht, schreit und ist untröstlich. Ursächlich für den Stimmungsumschwung sind oftmals Blähungen. Sie bringen Unruhe in den Bauch des Babys und verursachen unangenehme Schmerzen. Für die Kleinen sind die Symptome schier unerträglich: Sie fangen an zu weinen, winden sich, bekommen einen roten Kopf und wollen nicht mehr trinken. Zudem ziehen sie häufig ihre kleinen Beinchen ruckartig zum Bauch und strecken sie wieder aus. Treten die Symptome in extremer Form auf und lassen sich die Kleinen gar nicht mehr beruhigen, spricht man auch von den sogenannten Dreimonatskoliken.

So entstehen Blähungen beim Neugeborenen

Blähungen entstehen, wenn sich im Bauch zu viele Gase und zu viel Luft befinden, die nicht vom Körper abgelassen werden können, etwa durch ein Bäuerchen. Ob beim Atmen, Lachen oder Trinken – in den ersten Lebensmonaten verschlucken Babys viel Luft, die sich im Bauch sammelt. Kinder, die sehr hastig trinken, nehmen davon besonders viel auf. Auch durch Stoffwechselprozesse entwickeln sich Gase im Verdauungstrakt. In Kombination führen diese zu unangenehmen Beschwerden wie Bauchschmerzen und Blähungen.

Insbesondere Neugeborene und Babys bis zum vierten Lebensmonat leiden unter Blähungen – die einen mehr, die anderen weniger. Manche Kinder haben sogar gar keine Probleme mit einem Blähbauch. Generell haben Stillkinder weniger Blähungen als Babys, die von Anfang an mit der Flasche gefüttert werden. Das liegt daran, dass sich die kleinen Münder beim Stillen besser um die Milchbrust schliessen und Babys den Milchfluss so besser kontrollieren können. Dadurch saugen sie langsamer und somit weniger Luft aus der Umgebung ein, als wenn sie mit der Flasche gefüttert werden.

Warum gerade Neugeborene oft von Blähungen betroffen sind, ist bislang nicht hinlänglich geklärt. Man geht jedoch davon aus, dass der Verdauungstrakt nach der Geburt noch nicht vollständig entwickelt ist. Dadurch kann er in den ersten Lebensmonaten seine Arbeit nicht vollumfänglich leisten. Nach wenigen Monaten ist die Entwicklung aber abgeschlossen, der Bauch zwickt nicht mehr, und Blähungen beim Baby gehören meist der Vergangenheit an.

Blähungen bei Babys: Was hilft wirklich?

Wenn Ihr Baby unter Blähungen leidet, können Sie seine Beschwerden mit einigen Handgriffen und Hilfsmitteln lindern. Natürlich gibt es kein Patentrezept dafür, dass einzelne Methoden Ihrem Kleinen helfen. Schliesslich ist jeder Körper anders und nimmt unterschiedliche Dinge als wohltuend wahr. Geben Sie nicht gleich auf, wenn die ersten Versuche keinen Erfolg bringen, sondern probieren Sie weitere Methoden aus. Letztlich geht es darum, dass es Ihrem Nachwuchs gutgeht.

Tipps, um Blähungen zu lindern:

  • Egal ob Sie Ihr Baby stillen oder mit der Flasche füttern: Babys sollten nach jeder Mahlzeit ein Bäuerchen machen, um Luft und Gase im Bauch abzulassen. Legen Sie Ihr Kleines an Ihre Schulter und animieren Sie es durch leichtes Klopfen auf den Rücken zum Bäuerchen. Auch der sogenannte Fliegergriff eignet sich gut, um den Säugling zum Aufstossen zu bewegen. Dafür legen Sie Ihr Kind bäuchlings auf Ihren Unterarm, während Ihre Hand den Kopf stützt. Klopfen und reiben Sie nun sanft über den Rücken Ihres Babys, bis sich das Bäuerchen löst.
  • Füttern Sie Ihr Baby nicht im Liegen. Ihr Kleines sollte sich in einer nahezu aufrechten Position befinden. So verhindern Sie, dass es sich verschluckt und sich zu viel Luft im Bauch ansammelt. Legen Sie Ihr Baby beim Stillen richtig an Ihre Brust an bzw. achten Sie darauf, dass der Mund den Sauger des Schoppens vollständig umschliesst. Das verhindert, dass das Kind zu viel Luft einsaugt und es einen Blähbauch bekommt.
  • Der Sauger der Flasche sowie das Loch darin sollten die passende Grösse für Ihr Baby haben.
  • Geben Sie die Flasche erst dann, wenn der Schaum der Milch verschwunden ist. Schwenken Sie die Flasche bei der Zubereitung, aber schütteln Sie sie nicht. So entsteht erst gar kein Schaum.
  • Sanfte Bauchmassagen lindern die Beschwerden, die Blähungen beim Baby verursachen können. Führen Sie dafür kreisende Bewegungen mit Ihren Fingerspitzen auf dem Bauch Ihres Kindes aus. Besonders wohltuend wirken die Massagen, wenn Sie dabei Windsalbe, Baby-, Kümmel- oder Fenchelöl verwenden.
  • Lauwarme und ungesüsste Tees – besonders Fenchel- oder Fenchel-Anis-Kümmel-Tee – beruhigen den Magen und unterstützen dabei, dass die Blähungen verschwinden.
  • Auch homöopathische Kümmel-Zäpfchen helfen, Blähungen zu lösen.
  • Legen Sie ein warmes Kirschkernkissen auf den Bauch Ihres Kindes. Auch ein warmes Bad kann wohltuend wirken.
  • Zu guter Letzt: Schenken Sie Ihrem Baby viel Aufmerksamkeit. Kuscheln Sie mit ihm und trösten Sie es, wenn der Bauch wieder zwickt. Letztlich sind alle Beschwerden leichter zu ertragen, wenn Mama oder Papa da sind.
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