Der Krankenhausaufenthalt

Die Zeit vor der Geburt ist meist sehr aufregend. Informieren Sie sich vorher darüber, wie nach der Geburt der Krankenhausaufenthalt abläuft, falls Sie sich dafür entschieden haben, Ihr Kind im Gebärsaal auf die Welt zu bringen. So fahren Sie entspannter ins Krankenhaus, wenn die Wehen beginnen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt fürs Spital?

Mit den richtigen Tipps und guter Vorbereitung wird der Aufenthalt im Spital so angenehm wie möglich.

Als Faustregel gilt: Wenn die Wehen etwa alle 10 Minuten kommen, sollten Sie sich auf den Weg machen. Aber die Abstände allein sind nicht entscheidend, hören Sie auch auf Ihren Körper: Fühlen Sie sich nach wie vor entspannt, können Sie auch noch etwas in Ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Sturzgeburten passieren nur selten. Gerade das erste Kind hat es nicht eilig.

Sie müssen nichts überstürzen, sondern können sich in Ruhe für die Geburt und den Krankenhausaufenthalt fertig machen. Eilig wird es erst dann, wenn die Fruchtblase geplatzt ist. Dann sollten Sie unverzüglich ins Spital – eine Liegendfahrt ist aber nicht nötig.

Verunsichert Sie das anstehende Ereignis und fühlen Sie sich zu Hause nicht mehr wohl, können Sie auch dann ins Spital gehen, wenn die Wehen in längeren Abständen als 10 Minuten kommen. Im Krankenhaus sind Sie in guten Händen. Gerade junge Mütter finden das beruhigend.

Das passiert nach Ihrer Ankunft

Sind Sie im Spital angekommen, atmen Sie erst einmal durch. Ärzte und Hebammen wissen, was jetzt zu tun ist. Spitäler mit Belegabteilung setzen sich mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt in Verbindung und informieren sie oder ihn über die anstehende Geburt. Bis Ihr Arzt eintrifft, lässt man Sie aber nicht alleine. Eine Hebamme kümmert sich um Sie.

Haben Sie bereits Wehen, bringt man Sie in den Gebärsaal. Sind sie noch nicht so weit, nehmen Sie zunächst im Untersuchungsraum auf der Wöchnerinnenstation Platz. Ein Arzt wird Sie untersuchen und Ihnen anschliessend sagen, wie es weitergeht. Danach haben Sie die Möglichkeit, sich in Ruhe auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten.

Aufnahmeuntersuchung

Wie die Untersuchung genau abläuft, ist je nach Klinik unterschiedlich. Häufig wird Folgendes überprüft:

  • Blutabnahme, um Blutbild und Gerinnungsfaktoren sowie wichtige Elektrolyte im Blut zu bestimmen
  • Messung von Temperatur, Blutdruck und Puls
  • Ultraschall und Abtasten des Bauches, um die Position des Babys zu bestimmen
  • Urinprobe, um den Urin auf Eiweiss, Zucker, weisse und rote Blutkörperchen zu untersuchen
  • Vaginaluntersuchung, bei der überprüft wird, wie sehr der Muttermund bereits geweitet ist (Zervixdilatation)
  • Abhören der Herztöne Ihres ungeborenen Kindes mithilfe eines Kardiotokographen (CTG) oder eines Doptons (eine Art modernes Hörrohr, mit dem die Herztöne des Fötus akustisch wiedergegeben werden können)

Den Geburtsablauf besprechen

Nach Ihrer Ankunft wird sich Ihr Arzt oder Ihre Ärztin mit Ihnen zusammensetzen und die Geburt besprechen. Sie können beispielsweise bestimmen, ob Sie in regelmässigen Abständen oder dauerhaft überwacht werden möchten. Auch die Frage, ob und welches Schmerzmittel Sie gegen die Geburtsschmerzen wünschen, wird erörtert. Manchmal erhalten Sie das Schmerzmittel direkt nach der Aufnahmeuntersuchung. In anderen Fällen warten die Ärzte noch ab.

Nach der Geburt: Krankenhausaufenthalt – ja oder nein?

Im Vorgespräch können Sie auch angeben, wie lange Sie anschliessend auf der Station bleiben möchten. Allerdings läuft bei der Geburt nicht immer alles so, wie Sie sich das vorgestellt haben. Fühlen Sie sich unwohl oder schwach, spricht nichts dagegen, nach der Geburt einen kurzen Krankenhausaufenthalt einzulegen, auch wenn Sie sich ursprünglich für eine ambulante Geburt entschieden haben. Vielleicht haben Sie auch mit einem längeren Aufenthalt gerechnet, fühlen sich aber schnell wieder fit. Seien Sie deshalb flexibel, was die Länge Ihres Aufenthalts angeht.

Ist Ihr Kind ohne Komplikationen zur Welt gekommen, können Sie bis zu 5 Tage im Krankenhaus bleiben. Nach einem Kaiserschnitt sollten Sie mit einem Spitalaufenthalt von 5 bis 7 Tagen rechnen. Wie lange Sie tatsächlich in der Klinik bleiben, ist Ihre persönliche Entscheidung. Falls Sie sich unsicher sind, berät Sie Ihr Arzt, Ihre Ärztin oder Ihre Hebamme gerne. 

Ein Spitalaufenthalt hat viele Vorteile. Sie müssen sich nicht um den Haushalt kümmern, sondern können sich nach der anstrengenden Geburt ausruhen. Gerade beim ersten Kind haben junge Mütter viele Fragen. Im Krankenhaus steht Ihnen jederzeit Fachpersonal zur Seite, um Ihnen bei den ersten Schritten mit Ihrem Neugeborenen zu helfen. 

Es gibt allerdings auch Mütter, die nach der Geburt einen kurzen Krankenhausaufenthalt vorziehen. Sie schätzen die Ruhe, die sie zu Hause bekommen. Entscheiden Sie sich dafür, das Spital schnell wieder zu verlassen, schonen Sie sich anschliessend. Auch in Ihren eigenen vier Wänden sollten Sie die ersten Tage daheim mit dem neuen Erdenbürger geniessen und sich verwöhnen lassen. Bitten Sie Ihren Partner, die Eltern oder die Schwiegereltern darum, in der ersten Zeit die Hausarbeit zu übernehmen, und achten Sie darauf, dass immer jemand da ist, der Ihnen hilft. 


swissmom und Hello Family

Der Hello Family Familienratgeber wurde in Zusammenarbeit mit swissmom erstellt – dem Informationsportal rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt & Baby.

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