Sie denken, dass das perfekte Elternpaar in der Kleinkind-Erziehung alles richtig macht und keine Erziehungstipps für Eltern benötigt? Weit gefehlt, denn wie bereits angedeutet ist keine Erziehungsmethode frei von Fehl und Tadel. Es gibt sogar einige Fehler, die selbst Erziehungsberechtigten mit pädagogischem Hintergrund immer wieder passieren. Hier kommen die Top 5 der typischen Erziehungspatzer:
Platz 1: Mein Kind macht alles richtig und ist der Mittelpunkt der Welt!
Ja! Kinder sind der «Nabel der Welt». Ihr Wohl sollten Eltern stets voranstellen. Das schliesst allerdings nicht aus, dass der Nachwuchs lernen muss, dass er ein Teil der Familie ist, deren andere Mitglieder ebenfalls Rechte und Bedürfnisse haben. Achten Sie bei der Erziehung darauf, dass Sie Ihrem Kind klar zu verstehen geben, wenn es falsch reagiert oder einen Fehler gemacht hat. Nur so bereiten Sie es auf seine Zukunft vor, denn im Erwachsenenalter stehen Mama und Papa in der Regel nicht mehr parat, um entstandene Scharten auszuwetzen.
Platz 2: Ich werde zu meinem Kind!
Eltern sind und sollten immer und unter allen Umständen eine eigene Persönlichkeit bleiben. Dass sich das Leben, wenn sich Nachwuchs ankündigt, auf den Kopf stellt, steht ausser Frage. Dennoch ist es völlig unnötig, dass auch kleine Lebensträume aufgegeben werden und sich die eigene Lebensweise insoweit ändert, dass jede Sekunde des Daseins ausschliesslich über das Kind definiert wird.
Platz 3: Mein Kind ist viel besser in der Schule als deines!
Konkurrenzdenken fördert die Entwicklung: Bis zu einem bestimmten Grad ist das nicht von der Hand zu weisen. Das Zauberwort lautet jedoch «gesunde Konkurrenz». Eltern sollten es tunlichst vermeiden, in der Erziehung um jeden Preis darauf hinzuarbeiten, dass ihre Kinder die Grössten, Besten, Schnellsten und Schlausten in der Klasse oder im Freundeskreis werden. Denn diese Art von Ehrgeiz erschwert es dem Nachwuchs, mit Niederlagen souverän umzugehen und vermittelt ihm, dass es in Ordnung ist, sich Erfolge mit Ellenbogeneinsatz zu erkämpfen.
Platz 4: Mein Kind weiss, was perfektes Benehmen ist!
Wenn Sie Ihr Baby erziehen, bedeutet das nicht, dass Sie ihm sofort beibringen müssen, wie es gerade am Tisch sitzt oder mit Messer und Gabel umzugehen hat. Gewisse Anstands- und Benimmregeln sind unverzichtbar. Dennoch sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass Ihr Kind immer noch Kind ist. Sie als Elternteil sind dafür verantwortlich, dass es diese prägende Phase in seinem Leben sicher ausleben kann und darf.
Platz 5: Ich diskutiere nicht mit meinem Kind!
Sicherlich wäre es unklug, sich mitten in der Süssigkeitenabteilung des Supermarkts auf eine ausufernde Diskussion mit ihrem Kind einzulassen, während es schreiend auf dem Boden liegt. Ebenfalls falsch wäre es jedoch, wenn das Thema zu Hause nicht mehr zur Sprache kommen würde. Suchen Sie den Kontakt zu Ihrem Kind, wenn es sich wieder beruhigt hat, und erklären Sie ihm in ruhigen Worten, was es falsch gemacht hat. Nur so lernt es dazu, fühlt sich verstanden und merkt, dass Sie sich als Eltern für seine Probleme interessieren.