Endlich windelfrei: So klappt es mit dem Töpfchentraining

Weg mit der Windel, her mit dem Töpfchen: Früher oder später wird es für Kleinkinder Zeit fürs Töpfchentraining, doch jedes Kind hat dabei sein eigenes Tempo. Wir haben Tipps, die beim Toilettentraining helfen können.

Tipps fürs Töpfchentraining: Nicht zu viel erwarten und Geduld haben

Die Zeit, in der das Windelwechseln ein Ende hat, sehnen viele Eltern förmlich herbei. Mit gezieltem Töpfchentraining können Sie Ihren Nachwuchs langsam an den selbstständigen Toilettengang heranführen. Wann genau der richtige Zeitpunkt dafür ist und wie lange es dauert, bis ein Kind trocken ist, ist dabei sehr individuell. Unsere Tipps fürs Töpfchentraining helfen, Ihren Sprössling mit Ruhe und Routine windelfrei zu machen!

Ab wann beginnt man am besten mit dem Töpfchentraining?

Kinder entwickeln sich unterschiedlich schnell. Es ist daher wichtig, Kleinkindern beim Töpfchentraining ihr eigenes Tempo zuzugestehen. Daher gibt es nicht den einen richtigen Zeitpunkt, um mit dem Töpfchentraining zu beginnen. Kleinkinder im Alter von zwei bis drei Jahren können langsam an das Töpfchentraining herangeführt werden. Wichtig ist, nicht mit Druck oder überhöhten Erwartungen an die Sache heranzugehen, sondern dem Kind genug Zeit und Raum zu geben, sich mit der neuen Situation in Ruhe vertraut zu machen. Wie bei allen grossen kindlichen Entwicklungsschritten gilt auch beim Töpfchentraining: Sicherheit und Geborgenheit schafft Selbstvertrauen.

Mit zunehmendem Alter werden Kleinkinder immer eigenständiger und streben förmlich danach, sich neue Fähigkeiten anzueignen oder bestimmte Abläufe ohne fremde Hilfe zu beherrschen.

  • Viele Kinder zeigen daher von allein früher oder später Interesse am Thema «Toilettengang» oder machen darauf aufmerksam, dass sie nicht länger Windeln tragen, sondern «wie die Grossen» aufs Klo gehen möchten.
  • Bleibt ein Kleinkind bereits bis zu zwei Stunden trocken, sind Blasenmuskulatur und Schliessmuskel ausreichend trainiert und das Kind kann Urin oder Stuhlgang über eine gewisse Zeit kontrolliert halten. Das ist meist frühstens ab einem Alter von zwei Jahren der Fall.
  • Viele Kleinkinder empfinden auch das Herumlaufen oder Spielen in vollen Windeln als unangenehm und möchten sie daher gerne loswerden – der perfekte Zeitpunkt, um mit dem Töpfchentraining zu starten.

Generell gilt bei der Einführung des Töpfchens wie bei allem, was Ihr Kind neu lernt: Geduld ist Gold wert! Den Nachwuchs mit Erwartungen zu überfrachten oder gar Druck aufzubauen, ist eher kontraproduktiv. Denn umso mehr wird sich das Kind dem Töpfchentraining verweigern und womöglich sogar negative Assoziationen mit dem Toilettengang entwickeln.

So klappt es mit dem Töpfchentraining: Die richtige Herangehensweise ist entscheidend

  • Damit sich Ihr Kind in Ruhe an das Töpfchen gewöhnen kann, stellen Sie es anfangs einfach erst einmal nur ins Badezimmer oder neben die Toilette, ohne das Kind direkt damit zu konfrontieren. Bestimmt wird Ihr Nachwuchs es entdecken und Fragen stellen. So wecken Sie die kindliche Neugier auf ganz natürliche Art und führen Ihr Kind langsam an das Töpfchentraining heran.
  • Ein Töpfchen in bunten Farben oder einem lustigen Design spricht Kinder automatisch an. Wichtig ist, dass es nicht zu hoch ist und stabil steht, damit Ihr Kind sich leicht daraufsetzen kann und nicht kippelt.
  • Gerne können Sie Ihr Kind ermutigen, sich erst einmal angezogen aufs Töpfchen zu setzen. Möglicherweise hat es dann automatisch den Impuls, die Windel auch einmal abzulegen und es auszuprobieren.
  • Anfangs können Sie Ihr Kind einfach regelmässig aufs Töpfchen setzen, ohne ihm zu erklären, was genau es damit auf sich hat, sofern es kein tieferes Interesse dafür zeigt. So lernt das Kind den neuen «Einrichtungsgegenstand» ohne Scheu kennen.
  • Fragen Sie Ihr Kind mehrmals am Tag, ob es das Töpfchen aufsuchen möchte – zunächst spielt es dabei erst einmal keine Rolle, ob noch Windeln getragen werden ohne nicht.
  • Eine spielerische Herangehensweise an das Töpfchentraining gibt Kindern Sicherheit und kann sogar Spass machen: Nehmen Sie den Baby-Topf daher ruhig auch mal mit in den Garten oder auf die Terrasse, um dem Kind eventuelle Berührungsängste zu nehmen.
  • Bilderbücher, die das Thema aufgreifen, sind ebenfalls eine beliebte Möglichkeit, mögliche Ängste abzubauen und Vertrauen zum Töpfchen und seiner Benutzung zu schaffen.
  • Sie können den Gang zum Töpfchen zu einem kleinen Ritual machen, indem Sie das Kind beispielsweise mitnehmen, wenn Sie selbst auf die Toilette müssen.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind, wie Sie den Töpfcheninhalt nach einer erfolgreichen Benutzung in der Toilette «für die Grossen» verschwinden lassen. Vielleicht möchte es auch selbst die Spülung betätigen? So wird es beim Toilettentraining aktiv mit eingebunden und verbindet es mit einer positiven Erfahrung.
  • Geduld ist alles beim Töpfchentraining! Anfängliches Desinteresse kann mit der Zeit in Neugierde umschlagen. Ermutigen Sie Ihr Kind daher immer wieder und wiederholen Sie Abläufe ganz bewusst, um ihm Regelmässigkeit und damit Sicherheit zu vermitteln.
  • Der «Abstecher zum Töpfchen» lässt sich beispielsweise auch mit dem Händewaschen vor dem Essen oder dem Zähneputzen vor dem Schlafengehen verbinden. So lernt das Kind, dass das Töpfchen ein Teil seines Alltags ist und es keine Angst davor haben muss.
  • Da nicht immer gleich etwas ins Töpfchen geht, sollten Sie Ihr Kind ermutigen, etwas länger dort sitzen zu bleiben. Schauen Sie ein Bilderbuch an, während es dort sitzt, singen Sie ein Lied zusammen oder unterhalten Sie sich. So ist Ihr Kind abgelenkt und kann besser entspannen. Möchte es nicht mehr auf dem Töpfchen sitzen, zwingen Sie es auf keinen Fall zum Sitzenbleiben, denn so assoziiert es etwas Negatives mit der Baby-Toilette.
  • Haben Sie den Sprung weg von der Windel bereits weitestgehend geschafft, hilft es, Ihr Kind regelmässig an den Gang aufs Töpfchen zu erinnern bzw. es zu fragen, ob es eventuell zur Toilette muss. Vor allem im Spiel haben Kinder oft kein Gefühl dafür, ob sie müssen oder nicht und es kann leichter mal etwas daneben gehen.

Wichtig ist, dass Sie auch bei «Rückschlägen» Ruhe bewahren und das Kind nicht verunsichern, wenn es einmal zu spät fürs Töpfchen war oder der Gang dorthin kein Ergebnis mit sich brachte. In der Nacht sind die meisten Kinder erst trocken, nachdem sie bereits etwa ein halbes Jahr lang tagsüber bereits problemlos ohne Windel ausgekommen sind. Bei manchen stellt sich durchgehende Trockenheit sogar erst mit dem Eintritt ins Schulalter ein. Jedes Kind ist anders und erlernt das Sauberwerden in seinem eigenen Tempo!

Übung und Lob machen den Töpfchen-Meister

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen bzw. vom Töpfchen gestiegen! Töpfchentraining braucht Zeit und erfordert viel Geduld. Loben Sie Ihren Sprössling bei jedem erfolgreichen Gang aufs Töpfchen und zeigen Sie ihm damit, dass Sie stolz sind, wie es das gemacht hat. Das Kind wird die positiven Erfahrungen auch beim nächsten Mal wieder machen wollen und keine Scheu aufbauen, sein Töpfchen zu benutzen.

Auch, wenn ein Töpfchen-Besuch einmal kein Erfolg war, ist Lob wichtig, um Kontinuität zu schaffen und das Kind zu bestärken, es erneut zu versuchen. Ohne Erwartungsdruck gelingt es Kindern leichter, sich an das Töpfchen zu gewöhnen. Kleine Missgeschicke gehören in der Phase des Trockenwerdens genauso dazu wie Töpfchengänge ohne Ergebnis. Eine entspannte Atmosphäre hilft Kindern als auch Eltern am meisten und führt früher oder später ans Ziel!

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