Windeln wechseln: So machen Sie es richtig

Frischgebackene Eltern möchten nichts falsch machen, auch nicht beim Windeln wechseln. Am Anfang ist das Wickeln eine kleine Herausforderung, aber auch ein schöner Moment, um seinem Nachwuchs näher zu kommen. Liebevolle Worte und kleine Streicheleinheiten wecken bei Ihrem Kind Freude am Wickeln.

Wann sollten die Windeln gewechselt werden?

Am Anfang ist es eine kleine Herausforderung, das Baby zu wickeln.

Mit einer frischen Windel fühlen sich Babys am wohlsten. Generell sollten Sie die Windel Ihres Kindes alle 2 bis 3 Stunden prüfen. Säuglinge geben alle halbe Stunde Urin ab. Im Durchschnitt brauchen sie pro Tag 6 bis 8 Windeln, manchmal sogar 10. An Windeln sollten Sie nicht sparen. Ein wunder Babypopo ist unangenehm und schmerzhaft für den Nachwuchs – Sie werden schnell bereuen, nicht öfter gewickelt zu haben.

Wie oft die Windel gewechselt werden muss, hängt von der Häufigkeit des Stuhlgangs und des Einnässens ab. Damit keine Hautreizungen oder Infektionen entstehen, sollte eine schmutzige oder nasse Windel immer sofort gewechselt werden.

Feste Zeitpunkte für das Windeln wechseln sind der Morgen nach dem Aufwachen und der Abend vor dem Zubettgehen. Ausserdem sollten Sie Ihrem Baby immer zum Füttern eine frische Windel anlegen – das kann vor, zwischen oder nach den Mahlzeiten geschehen.

Welche Art von Windel Sie wählen, hängt von Ihren eigenen Vorlieben ab. Stoff- und Wegwerfwindeln haben jeweils ihre Vor- und Nachteile. 

Das Baby richtig wickeln 

Als erstes nehmen Sie Ihrem Kind die verschmutzte Windel ab. Wenn es Stuhlgang hatte, wischen Sie damit gröbste Stuhlreste weg. Danach heben Sie die Beine Ihres Babys an, indem eine Hand unter das Gesäss greift. Auf keinen Fall dürfen Sie es an den Beinen hochziehen, denn das kann bleibende Hüftschäden zur Folge haben.

Wichtig ist, dass Sie Ihr Baby immer gründlich reinigen und pflegen, damit es nicht zu Hautrötungen kommt. Der ständige Kontakt mit Urin und Stuhl führt zu Reizungen. Am besten reinigen Sie den Po mit vorher bereitgestelltem lauwarmem Wasser, einem Wattebausch, einem Zellstofftuch oder einem dafür vorgesehenen Waschlappen. Auch spezielle feuchte Reinigungstücher oder Öltücher für Babys eignen sich für die Reinigung und sind gerade unterwegs eine Erleichterung. Für jede Partie sollten Sie neue saubere Tücher verwenden. Danach waschen Sie sich die Hände.

Zum Schluss werden die äusseren Geschlechtsorgane gründlich gereinigt. Bei Jungen werden zuerst die Hautfalten an den Beinen und danach der Hodensack und der Penis gesäubert. Dabei sollte aber nicht die Vorhaut zurückgeschoben werden. Durch die natürliche Verengung zwischen dem zweiten bis dritten Lebensjahr ist die Gefahr einer Verletzung zu gross.

Bei Mädchen dagegen werden die Genitalien von vorne nach hinten gesäubert, dabei die äusseren Schamlippen leicht spreizen. Die weisse Käseschmiere dient als natürlicher Schutz, der nicht weggewischt werden muss. 

Rötungen vermeiden 

Bevor Sie eine neue Windel anlegen, sollte der Bereich trocken sein, sonst kann es zu Rötungen kommen. Ausser dem Abtrocknen mit einem Handtuch tun der Haut ein paar Minuten an der Luft gut. Eincremen ist dagegen bei gesunder Haut nicht notwendig. Wenn doch Rötungen im Windelbereich auftreten, können Sie Folgendes unternehmen: 

  • Windel regelmässig wechseln
  • Windelbereich gründlich mit Wasser oder Salbeitee waschen
  • Föhnen oder an der Luft trocknen 
  • Massvoll Wundsalbe auftragen 

Der richtige Umgang mit der Windel

Zum Schluss legen Sie die neue Windel an. Bei Wegwerfwindeln geschieht das einfach über die Klebestreifen. Wenn Sie Stoffwindeln verwenden, sollten Sie sich von einer Hebamme oder Kinderkrankenschwester unterschiedliche Wickelmethoden zeigen lassen. Stoffmodelle lassen sich auf verschiedene Art und Weise falten. «Breites Wickeln» fördert zudem die Hüftgelenksentwicklung. Die Windel wird mit Sicherheitsnadeln oder Windelklammern befestigt. Damit keine Nässe austritt, wird ein Nässeschutz übergezogen. 

Wegwerfwindeln lassen sich einfach über den Hausmüll entsorgen. Allerdings haben sie nichts auf dem Kompost oder im WC verloren. Nach dem Wickeln rollen Sie die benutzte Windel zusammen und verschliessen sie mit den Klebestreifen. Anschliessend werfen Sie die Windel in einen Windeleimer, der täglich geleert werden sollte. 

Stoffwindeln sind aufwendiger in der Benutzung. Die verschmutzte Windel muss sofort in Wasser und Desinfektionsmittel für Windeln eingeweicht werden; ein Eimer mit Deckel ist dafür optimal. Danach werden sie bei hoher Temperatur mit einem Vollwaschmittel gewaschen und anschliessend getrocknet. Längst müssen die Stoffwindeln in Ballungsgebieten nicht mehr unbedingt selbst gewaschen werden. Spezielle Windel-Services liefern Eltern die gewünschte Menge Windeln und reinigen die verschmutzten wieder.

Wickelzeit nutzen 

Schnell werden Sie merken, dass das Wickeln Ihres Babys im Tagesablauf viel Zeit in Anspruch nimmt. Nutzen Sie diese Zeit auch, um zu schmusen und zu spielen. Sanftes Kitzeln, leichte Berührungen sowie Singen gehören zum Wickeln dazu. Halten Sie immer ein kleines Spielzeug am Wickeltisch bereit oder lassen Sie ein Mobile von der Decke hängen. Halten Sie immer Augenkontakt zu Ihrem Baby, so spürt es, dass es Ihre volle Aufmerksamkeit hat.

Das Wickeln gehört nicht unbedingt zur Lieblingsaufgabe von Eltern, irgendwann hat aber auch diese Zeit ein Ende. Der Abschied von der Windel ist dann ein weiterer grosser Schritt in der Kindesentwicklung, der ebenso mit einigen Höhen und Tiefen verbunden ist.


swissmom und Hello Family

Der Hello Family Familienratgeber wurde in Zusammenarbeit mit swissmom erstellt – dem Informationsportal rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt & Baby.

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