Der richtige Kindersitz fürs Auto

Egal ob im gemeinsamen Urlaub mit Ihrem Kind oder auf der kurzen Strecke zum Kindergarten: Im Auto benötigt Ihr Kind bis zu einem gewissen Alter bzw. einer bestimmten Körpergrösse einen Kindersitz.

Dieser Sitz fürs Auto ist in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben und schützt Ihr Kind bei einem Unfall vor Verletzungen. Doch es ist nicht immer einfach, das richtige Modell zu finden. Um Sie bei der Auswahl des perfekten Kindersitzes zu unterstützen, haben wir einige Informationen für Sie zusammengetragen.

Bis wann braucht mein Kind einen Kindersitz fürs Auto?

Mit einem Kindersitz im Auto transportieren Sie Ihr Kind sicher.

Ein Sitz mit eigenem Gurtsystem oder eine Sitzerhöhung für ältere Kinder sorgen dafür, dass Ihr Kind bei einem Unfall gut abgesichert ist. Ein normaler Sicherheitsgurt genügt normalerweise nicht: Weil das kindliche Becken noch nicht ausgewachsen ist, kann der Gurt bei einem Unfall nach oben rutschen und innere Organe im Bauchbereich verletzen.

Doch nicht jedes Kind benötigt auch einen Kindersitz. Das Gesetz schreibt vor, dass Sie Ihr Kind bis zu einem Alter von 12 Jahren oder einer Körpergrösse von 150 Zentimetern mit einer solchen Kinderrückhalteeinrichtung sichern müssen. Einzige Ausnahme: Auf Sitzplätzen mit einem 2-Punkt-Gurt (Beckengurt), benötigt Ihr Kind ab seinem 7. Geburtstag keine zusätzliche Sicherung mehr. Sichern Sie Ihr Kind nicht richtig, kann es bei einem Unfall verletzt werden. Zusätzlich droht Ihnen ein Bussgeld.

Woran erkenne ich einen sicheren Kindersitz fürs Auto?

Damit ein Kindersitz in der Schweiz verkauft werden darf, benötigt er ein entsprechendes Prüfsiegel. Es gibt zwei gültige Zulassungen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

ECE-R44-Zulassung

Kindersitze mit dieser Zulassung tragen die Nummer ECE R44.03 oder ECE R44.04. Ältere Modelle, die mit ECE R44.01 oder ECE R44.02 gekennzeichnet sind, dürfen nicht mehr verwendet werden. Bis zu einem Körpergewicht von 9 Kilogramm muss Ihr Kind entgegen der Fahrtrichtung im Auto sitzen, zum Beispiel in einer Babyschale. Bei dieser Zulassung werden die Sitze nach Körpergewicht in drei Gruppen eingeteilt:

  • Gruppe 0+: bis 13 kg, etwa bis 1,5 Jahre
  • Gruppe 1: 9 bis 18 kg, etwa 1,5 bis 4 Jahre
  • Gruppe 2/3: 15 bis 36 kg und mehr, 4 bis 12 Jahre

ECE-R129-Zulassung (i-Size-Zulassung)

Seit 2014 gilt die ECE-R129-Zulassung parallel zur ECE-R44-Zulassung. Hersteller können selbst entscheiden, wonach sie ihren Kindersitz fürs Auto zertifizieren und auch Eltern haben die Wahl, welches Modell sie kaufen möchten.

Oft benötigen Sie für einen Sitz mit dieser Zulassung eine Isofix-Halterung in Ihrem Auto. Für diese Zulassung muss der Kindersitz zusätzlich einen Seitenaufpralltest bestehen. Die Sitze werden nicht mehr nach Gewicht, sondern nach Körpergrösse eingeteilt, wobei jeder Hersteller selbst bestimmt, welches Modell für welche Grösse gilt. Für Sitze mit diesem Prüflabel gilt ausserdem, dass Kinder darin bis zu einem Alter von 15 Monaten entgegen der Fahrtrichtung sitzen müssen.

Wann benötigt mein Kind einen grösseren Kindersitz?

Bei Säuglingen warnen Experten davor, zu früh von der rückwärtsgerichteten Babyschale zu einem vorwärtsgerichteten Sitz zu wechseln. Da die Muskeln in Nacken und Hals bei Babys noch nicht ausreichend entwickelt sind, können sie den Kopf noch nicht richtig stützen – sitzen die Säuglinge bei einem Unfall in Fahrtrichtung, kann dies zu Verletzungen führen.

Bei älteren Kindern bietet die Klassifikation nach Gewicht oder Körpergrösse eine gute Orientierung. Generell sollten Sie dann einen neuen Kindersitz fürs Auto kaufen, wenn der Kopf Ihres Kindes über die Lehne hinausragt. Beim Kauf des Kindersitzes sollten Sie nicht nur auf die Zulassung achten: Unabhängige Tester wie der Touring Club Schweiz (TCS) prüfen regelmässig Kindersitze und vergeben Testnoten, an denen Sie sich ausserdem orientieren können. Bis zu einem Gewicht von etwa 15 Kilogramm sitzen die Kinder in einem Sitz mit einem eigenen Gurtsystem. Anschliessend genügt eine Sitzerhöhung, auf dem sie mit dem normalen 3-Punkt-Sicherheitsgurt gesichert werden. Es gibt Sitzerhöhungen mit und ohne Rückenlehne. Experten empfehlen die Modelle mit Lehne, da diese bei einem Seitenaufprall besser schützen.

Wo ist mein Kind im Auto am sichersten?

In der Schweiz dürfen Kinder sowohl vorne als auch hinten sitzen. Am sichersten ist der Nachwuchs jedoch auf dem Rücksitz untergebracht. Montieren Sie im Auto den Kindersitz auf der Beifahrerseite oder besser auf der Rückbank schräg hinter Ihnen, können Sie Ihr Kind – beispielsweise auf dem Schulweg – zudem unkompliziert auf der Gehwegseite aus- und einsteigen lassen. Müssen Sie Ihr Kleinkind samt Kindersitz vorne auf der Beifahrerseite unterbringen, zum Beispiel weil Sie alleine mit dem Baby unterwegs sind, achten Sie darauf, dass der Front-Airbag ausgeschaltet ist. Bei Reboarder-Kindersitzen ist dies ohnehin Pflicht.

Lesen Sie ausserdem immer die Bedienungsanleitung von Auto und Sitz, um den Kindersitz sicher zu befestigen. Doch aufgepasst: Nicht jedes Modell passt in jedes Auto. Probieren Sie vor dem Kauf unbedingt aus, ob sich der Autositz für Ihr Kind in Ihrem Fahrzeug einfach montieren lässt.

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