Leon, der Chamäleonknabe

Leon möchte am liebsten wie ein Drache Feuer speien und fliegen! Hier erfährst du noch mehr zu Leon und wie er JaMaDu kennengelernt hat.

Leons Steckbrief

  • Gattung: Chamäleon aus der Leguanfamilie (lat. Chamaeleonidae)
  • Wohnort: Leon lebt in einem Waisenhausbaum, hat keine Eltern.
  • Hobby: Er kann sehr gut malen und ist ein Bastelgenie.
  • Besonderes: Kann sich unsichtbar machen und die Augen einzeln bewegen.
  • Albtraum: Hat Angst, dass ihn seine Freunde verlassen.
  • Traum: Er möchte wie ein Drache Feuer speien und fliegen.
  • Lieblingsessen: Heuschrecken, Libellen, Fischstäbchen
  • Lieblingsfarbe: Dunkeldurchsichtig

Willst du wissen, wie JaMaDu und Leon Freunde wurden?

Leon und JaMaDu im Dschungel

JaMaDu streift durch dichtes Buschwerk. Er macht mal wieder einen Streifzug durch den Regenwald. Hier war er noch nie. Büsche und Sträucher stehen dicht an dicht. Kein Sonnenstrahl dringt durch das Dickicht. Es herrscht ein diffuses Dämmerlicht. Irgendwo raschelt etwas. Unerschrocken kämpft sich JaMaDu durch ein Dornengestrüpp. Moment mal – war er hier nicht schon vor einigen Minuten? «Oh nein, ich habe mich verirrt!» Auf einmal wirkt die Umgebung nicht mehr so freundlich.

Da, schon wieder dieses Rascheln! JaMaDu fühlt sich beobachtet. Überall diese Schatten! Das könnten auch wilde Tiere sein. Dort drüben, ist das nicht der Kopf eine Hyäne, der sich langsam hin und her bewegt? Und da, auf der linken Seite, das sieht doch aus wie eine grosse Schlange! Bloss weg hier. Doch bevor er sich in die entgegengesetzte Richtung aufmacht, raschelt es direkt neben ihm. JaMaDu versucht den dunklen Busch, aus dem das Rascheln kam, mit seinen Augen zu durchdringen. Aber er sieht nichts. Doch plötzlich starrt der Busch zurück! Und erst noch aus zwei komischen Augen.

Leon erschreckt JaMaDu hinter einem Busch

«Der Busch hat Augen», ruft JaMaDu laut, um sich Mut zu machen, «he Busch, du machst mir keine Angst!» In diesem Moment schnellt eine unglaublich lange Zunge aus dem Busch mit den Augen. Sie schnappt sich einen grossen Käfer, der eben JaMaDus Bein hochklettern will. Slurp, macht die Zunge, und schnellt mitsamt Käfer zurück. Jetzt erkennt JaMaDu, dass der Busch auch ein Maul hat. Er vergisst, dass er eigentlich von hier weg wollte und fragt neugierig: «Was bist du denn für ein komischer Busch?»

Nach einem kurzen Schmatzen sagt eine lispelnde Stimme: «Isch bin doch gar kein Busch. Du schiehsch' wohl nisch' rischtig.» Auf einmal wechselt das lispelnde Ding mit der langen Zunge die Farbe. Nun ist es nicht mehr buschgrün, sondern graugrün mit violetten Streifen. JaMaDu staunt nicht schlecht. «Was bist denn du?» «Ein Chamäleon, weisch.» Ach sooo!

Natürlich, die können sich den Farben ihrer Umgebung anpassen. Deshalb hat JaMaDu das Gefühl gehabt, er werde beobachtet. «Ziemlich praktisch», antwortet er. Der Chamäleonknabe fixiert JaMaDu so gut es geht mit seinen leicht schielenden Augen und fragt: «Wasch machsch' du denn scho allein' hier?»

JaMaDu erzählt ihm, dass er auf Erkundungstour sei und sich verirrt habe. «Und warum bist du hier, mutterseelenallein?» Verlegen dreht das Chamäleon seine Augen zur Seite – und zwar jedes auf eine andere! Dann murmelt es: «Die andern lachen misch immer ausch. Weil isch scho komisch bin.» Das versteht JaMaDu nicht. «Du bist doch nicht komisch», ruft er laut und ärgert sich über die anderen, die den Chamäleonbuben gehänselt haben. «Nisch'?», fragt er unsicher und guckt JaMaDu wieder an.

«Nein! Du kannst dich unsichtbar machen», sagt er bewundernd und fährt fort, «ausserdem hast du Augen, mit denen du zwei Dinge gleichzeitig beobachten kannst. Und eine riesige Zunge, die perfekt ist zum Süssigkeiten Schlecken. Das ist cool!» Jetzt lächelt der kleine Chamäleonjunge. So hat er es noch gar nie betrachtet. «Du hasch' rescht», grinst er JaMaDu schelmisch an. «Komm, isch tscheig' dir den Weg ausch dieschem Labyrinth. Wollen wir tschuschammen Mittag eschen?» JaMaDu freut sich: «Ja klar!» Und so verlassen sie gemeinsam das dunkle Dickicht. JaMaDu hat wieder einen neuen Freund gefunden.

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