Ein Bauchnabelpiercing während der Schwangerschaft zu tragen ist prinzipiell unproblematisch – wenn es nicht gerade neu gestochen wurde, denn dann besteht das Risiko, dass das Loch reisst, wenn der Bauchumfang zunimmt. Bei Piercings, die mehr als ein Jahr alt sind, ist die Wahrscheinlichkeit eines Hautrisses oder einer Infektion gering. Während des Ultraschalls stellt das Bauchnabelpiercing übrigens kein Problem dar.
Schwangere mit Piercing sollten aber auf Anzeichen von Entzündungen wie Juckreiz, Rötungen und Schwellungen achten. Ausserdem sollte diese Stelle besonders gründlich eingecremt werden, damit die Haut elastisch bleibt. Falls das Tragegefühl unangenehm wird, können Sie das Piercing in einem Fachgeschäft durch ein biegsames Plastikteil (PFTF-Stäbchen) ersetzen lassen. Bei diesen sogenannten «Statthaltern» besteht keine Allergie- und Entzündungsgefahr.
Auch wenn das Piercing während der Schwangerschaft entfernt wurde, bedeutet das nicht unbedingt, dass das Loch zuwächst. Falls doch, kann der Piercer das Loch zwei bis drei Monate nach der Geburt wieder dehnen. So lässt sich der flacher werdende Bauch wieder mit hübschem Metallschmuck verzieren.
Ein Schwangerschaftspiercing an der Brust wird oft als unangenehm empfunden. Während der neun Monate vergrössern sich die Brustwarzen stark und werden sehr empfindlich. Zahlreiche Frauen entfernen ein Piercing deshalb schon in der frühen Phase der Schwangerschaft. Wer es nicht bereits getan hat, sollte es spätestens im sechsten Schwangerschaftsmonat herausnehmen.
Zu Problemen beim Stillen kann es nach einem Brustwarzenpiercing kommen. Mehrere Milchkanäle können unter Umständen verletzt und der Milchfluss dadurch gestört sein. Man geht davon aus, dass das an den vernarbten Verschlüssen in den Brustdrüsengängen liegt. Die grösste Gefahr besteht bei einem übermässigen Milcheinschuss und darauffolgendem Milchstau. Im schlimmsten Fall kann das zu einer Brustentzündung (Mastitis) oder einem Abszess der Brustwand führen.
Auf jeden Fall muss das Brustpiercing während des Stillens entfernt werden. Die Gefahr, dass sich das Baby verschluckt oder verletzt, ist ansonsten zu gross. Erst drei Monate nach dem Abstillen darf das Piercing wieder eingesetzt werden. In der Zwischenzeit kann man auch hier Plastikschmuck verwenden.