Unabhängig davon, ob ein Schüler oder eine Schülerin an extremer Schulangst oder Schulphobie leidet, sollten sie dennoch unbedingt zur Schule gehen. Experten gehen davon aus, dass Kinder ihre Schulangst nur überwinden können, wenn sie sich ihr stellen. Längere Abwesenheit von der Schule hingegen verstärkt die Angst – abgesehen davon, dass das Kind viel Lernstoff verpasst.
Kinder benötigen in einer solchen Situation in erster Linie Eltern, die ihre Ängste ernst nehmen, hinter ihnen stehen und sich Zeit für sie nehmen. Je nachdem, wie stark sich die Schulangst äussert und welche Gründe es dafür gibt, sollten Eltern entscheiden, ob sie professionelle Hilfe hinzuziehen. Extreme Schulangst lässt sich kaum nur durch die Eltern bewältigen. Beratungsstellen sowie Kinderpsychologen und -therapeuten sind in diesem Fall die richtigen Ansprechpartner. Mittels Gesprächen und eines Fragebogens können sie die Schulangst diagnostizieren. Eltern sollten ihre Kinder im Heilungsprozess unterstützen, indem sie sich folgende Tipps zur Herz nehmen:
- das Kind ernst nehmen und Verständnis zeigen
- dem Kind zuhören
- das Kind ermutigen und ihm zeigen, dass man an es glaubt
- zusammen mit dem Kind Lösungsstrategien entwickeln
- liebevoll und geduldig sein
- das Kind in seinem Selbstbewusstsein stärken
- keinen zusätzlichen Druck durch Schulzwang oder zusätzliche Leistungsansprüche aufbauen
- die Schulangst nicht herunterspielen
Wenn Eltern nicht weiterkommen, ist es sinnvoll, wenn sie sich professionelle Unterstützung holen. Zudem ist es ratsam, in Absprache mit dem Kind weitere Personen aus der Schule hinzuzuziehen, zum Beispiel Klassenlehrer, Vertrauenslehrer und befreundete Mitschüler. Wenn diese über die Situation Bescheid wissen, hilft das dem Kind in der Regel dabei, die Schulangst zu überwinden.