Die zweite Woche: Das erste Lächeln

In der zweiten Woche mit Ihrem Baby haben Sie sich schon an den neuen Erdenbürger gewöhnt. Ihr Sohn oder Ihre Tochter wird Sie regelmässig mit neuen Entwicklungsschritten überraschen und Ihnen vielleicht auch einmal Kummer bereiten.

Was Ihr Baby jetzt schon kann

Mutter und Kind brauchen Ruhe und gemeinsame Zeit, um sich im neuen Familienleben einzufinden.

Doch keine Sorge: Probleme beim Stillen oder Koliken haben meistens keinen ernsten Hintergrund.

Wenn Ihr Baby wach ist, können Sie es oft beim Saugen oder beim Händchenkauen beobachten. Gelegentlich lächelt es Sie vielleicht an. Dieses sogenannte Engelslächeln ist ein unbewusster Reflex und tritt zum Beispiel nach dem Füttern oder im Schlaf auf. Es soll Ihren Beschützerinstinkt wecken.

Der Laufreflex, den Ihr Baby in der ersten Woche zeigte, verschwindet. Stellen Sie es nun auf die Fusssohlen, macht es keine intuitiven Gehbewegungen mehr, sondern sinkt in sich zusammen. Der angeborene Greifreflex ist hingegen noch vorhanden. Legen Sie Ihren Finger auf die Handfläche Ihres Kindes, umfasst es ihn und zwar so fest, dass Sie es daran hochheben könnten. 

Im Liegen kann Ihr Kind jetzt schon seinen Kopf zur Seite drehen, zum Beispiel auf dem Rücken. Auf dem Bauch funktioniert das noch nicht so ganz, da Ihr Baby den Kopf noch nicht richtig anheben kann. Das kommt erst später, ebenso wie das koordinierte Bewegen der Gliedmassen. In der zweiten Woche zuckt es zwar mit Armen und Beinen, die Kontrolle über seine Bewegungen gewinnt es aber erst in den folgenden Wochen.

Viele Eltern stellen in der zweiten Woche alarmiert fest, dass ihr Kind schielt. Das passiert, weil es seine Augenmuskeln noch nicht koordinieren kann; normalerweise verschwindet das Schielen wieder. Auch schnorchelnde Geräusche haben meist nichts zu sagen. Da der Kehlkopfdeckel Ihres Kindes noch sehr weich ist, klingen die Töne Ihres Babys manchmal bedenklich, sie sind es aber nicht.

Lassen Sie Ihr Baby nicht unbeaufsichtigt

In den nächsten Wochen und Monaten wird Ihr Baby sich rasch weiterentwickeln. Einige Entwicklungsschritte kommen so schnell, dass Sie sie überraschen werden. Sie sollten sich deshalb aus Sicherheitsgründen angewöhnen, Ihr Baby nie unbeaufsichtigt zu lassen. In der zweiten Woche hat Ihr Kind normalerweise noch nicht die Fähigkeiten, um sich selbst vom Wickeltisch zu rollen oder vom Elternbett zu fallen. Gewöhnen Sie sich aber bereits jetzt an, Ihr Kind immer sicher abzulegen. So kann nichts passieren, wenn es in den nächsten Wochen in der Lage sein sollte, sich zu bewegen. 

Erste Probleme beim Stillen

Es ist nicht ungewöhnlich, dass in der zweiten Woche Probleme beim Stillen auftreten. Vielleicht beginnt Ihr Baby damit, nach dem Stillen zu weinen. Viele Eltern sind in diesem Fall unsicher, ob ihr Kind schon satt ist oder noch Hunger hat. Aber keine Sorge: Ihr Baby weiss selbst am besten, wie viel es benötigt. Als Faustregel gilt, dass Ihr Kind in den ersten drei Wochen jeden Tag mindestens achtmal gestillt werden sollte. Orientieren Sie sich auch bei einem Kind, das selten weint, an dieser Zahl, damit es genug Milch bekommt. Sind Sie sich unsicher, ob Sie beim Stillen alles richtig machen, fragen Sie Ihre Hebamme um Rat oder wenden Sie sich an eine Still- oder Mütterberaterin.

Trinkt Ihr Kind nicht, sondern nuckelt es nur an der Brust, hat es keinen Hunger. In diesem Fall hilft ein Nuggi oder Sie beschäftigen sich mit Ihrem Kind, bis es sich beruhigt hat. Sie werden schnell lernen, wann ein Schreien Hunger bedeutet und wann nicht. Es kann vorkommen, dass Ihr Kind Bauchschmerzen hat. Bei einer Kolik hilft zum Beispiel der Fliegergriff. Legen Sie Ihr Kind bäuchlings auf Ihren Arm, die Hand unter dem Bauch. So können Sie es herumtragen oder halten, bis es sich beruhigt hat.

Achten Sie auch auf Ihr eigenes Wohlbefinden

In der zweiten Woche mit Ihrem Kind holt Sie der Alltag allmählich wieder ein. Der Haushalt muss geführt, Lebensmittel eingekauft werden. Damit nicht alles an Ihnen hängenbleibt, besprechen Sie schon vor der Geburt mit Ihrem Partner, wer welche Verpflichtungen hat. Vielleicht haben Sie Glück, und Freunde oder Familienangehörigen bieten ihre Hilfe an. Sie werden schnell merken, dass Sie jetzt jede helfende Hand gebrauchen können. Gerade in den ersten Lebensmonaten ist Ihr Kind stark auf Sie angewiesen. Es ist schwierig, da noch Zeit für sich selbst zu finden. Schläft Ihr Kind, nutzen Sie diese Zeit besser für eine kurze Erholungspause als fürs Putzen oder Einkaufen.

Ein neugeborenes Kind ist immer eine Sensation im Freundes- und Bekanntenkreis. Für die Mutter kann es allerdings sehr anstrengend sein, ständig Besuch zu haben. Sagen Sie deshalb ruhig nein, wenn Sie gerade keine Lust auf Gesellschaft haben. Wenn Sie Besuch erwarten, mühen Sie sich nicht in der Küche ab. Bitten Sie stattdessen Ihre Gäste, etwas mitzubringen, zum Beispiel selbstgebackene Kekse oder eine herzhafte Mahlzeit. Ihr Besuch wird sicherlich verstehen, dass Ihnen gerade die Zeit fehlt, um selbst in der Küche zu stehen.

Gerade junge Eltern haben viele Fragen zur Entwicklung und Versorgung Ihres Kindes. In vielen Gemeinden gibt es deshalb Mütter- und Väterberater, die Ihnen kostenlos mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wo die nächste Beratungsstelle in Ihrer Nähe ist, erfahren Sie zum Beispiel im Geburtsspital, von Ihrer Hebamme oder bei der Gemeindeverwaltung. Auch auf der Website www.muetterberatung.ch finden Sie weitere Informationen.


swissmom und Hello Family

Der Hello Family Familienratgeber wurde in Zusammenarbeit mit swissmom erstellt – dem Informationsportal rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt & Baby.

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