Gerade im Kindergarten- oder Vorschulalter glauben Kinder häufig, dass sie selbst an der Trennung der Eltern schuld sind, weil die Mutter oder der Vater sie nicht lieben. Damit Kinder sich auf die neue Lebenssituation und damit auch auf ein Leben in der Patchworkfamilie besser einlassen können, müssen sie erfahren, dass die Eltern sie unabhängig von der eigenen Beziehung lieben.
Bei Kindern im Schulalter wiederum ist oft das Verhältnis zu den neuen Lebensgefährten der Eltern besonders konfliktbeladen. Es drohen Eifersucht und andere Probleme in der Patchworkfamilie, wenn Mama oder Papa der neuen Person Aufmerksamkeit schenkt; insbesondere Teenager akzeptieren neue Partner oft nicht als Autoritätsperson. Es gibt aber auch Patchworkfamilien, in denen das Gegenteil der Fall ist – doch selbst dann kann Gefühlswirrwarr entstehen. So könnte sich zum Beispiel ein Kind, das sich gut mit dem neuen Partner der Mutter versteht, Sorgen machen, dass es damit seinen leiblichen Vater hintergeht.
Es kann das Verhältnis entspannen, wenn neue Lebensgefährten eine lockere Freundschaft zu den Kindern aufbauen, anstatt Mutter oder Vater ersetzen zu wollen. Es ist zudem nicht ratsam, die Kinder mit dem neuen Partner zu überrumpeln – beispielsweise indem er oder sie direkt bei der Familie einzieht. Eine Kennenlernphase mit gemeinsamen Unternehmungen ist in der Regel ein angenehmerer Start in das Leben als Patchworkfamilie.