Vorsorge und Ultraschall in der Schwangerschaft

Wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder bereits einen positiven Schwangerschaftstest in Händen halten, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Gynäkologen machen.

Normalerweise braucht es in der Schwangerschaft ca. sieben Vorsorgeuntersuchungen.

Die meisten Frauen in der Schweiz gehen zwischen der 6. und 8. Woche zur ersten Untersuchung ihrer Schwangerschaft. Häufig warten Frauenärzte mit dem Termin aber auch bis zum Ende des ersten Trimesters, denn laut Krankenpflege-Leistungsverordnung ist in der Schweiz nur eine einzige Vorsorgeuntersuchung in den ersten 15 Schwangerschaftswochen vorgesehen. Anschliessend gehen Sie etwa einmal im Monat zu Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin. Im letzten Monat erhöht sich die Frequenz. Nun werden Sie etwa alle ein bis zwei Wochen zum Termin gebeten. Wenn die Schwangerschaft über den errechneten Geburtstermin hinausgeht (Übertragung), finden zusätzlich tägliche Kontrollen statt.

Im Normalfall brauchen Sie rund sieben Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft. Insbesondere bei Übertragung, bei Verdacht auf Komplikationen oder wenn Sie einer Risikogruppe angehören, sind weitere Termine möglich. Handelt es sich dagegen bereits um Ihre zweite Schwangerschaft, will der Arzt Sie möglicherweise seltener sehen. 

Die Schwangerschaftsuntersuchungen

Bei Ihrer ersten Untersuchung wird in der Regel eine ausführliche Anamnese gemacht, bei der Sie zum Beispiel zu Vorerkrankungen oder familiären Erbkrankheiten befragt werden. Ausserdem wird Sie der Arzt gründlich untersuchen. Dazu gehören ein Krebsabstrich und eine Blutuntersuchung. Diese soll zeigen, ob sich Antikörper im Blut befinden, die auf eine akute oder bereits durchgestandene Infektion wie Röteln oder Hepatitis B hinweisen. Auch der erste Ultraschall der Schwangerschaft findet jetzt statt, um Lage und Grösse der Gebärmutter festzustellen und eine extrauterine Schwangerschaft (Eileiterschwangerschaft) auszuschliessen. 

Die folgenden Vorsorgeuntersuchungen Ihrer Schwangerschaft sind in der Regel weniger ausführlich. Es werden Ihr Gewicht, Ihr Blutdruck sowie der Fundusstand der Gebärmutter untersucht. Mit einer Vaginaluntersuchung wird der Zustand des Muttermunds überprüft. Routinemässig wird Ihnen ausserdem eine Urinprobe abgenommen, die hinsichtlich Protein- und Glukosegehalt sowie bezüglich Bakterien untersucht wird. Auch Bluttests werden regelmässig durchgeführt, zum Beispiel um eine drohende Anämie frühzeitig zu erkennen. Ultraschalluntersuchungen finden bei normal verlaufender Schwangerschaft nur noch zwei weitere Male statt. Die Krankenkasse übernimmt weiterreichende Untersuchungen während Ihrer Schwangerschaft nur dann, wenn ein spezielles Risiko vorliegt oder es bereits zu Komplikationen gekommen ist. Dazu zählen zum Beispiel pränataldiagnostische Untersuchungen bei Spätgebärenden oder die Echokardiographie, wenn ein kindlicher Herzfehler vermutet wird. 

Arzt oder Hebamme?

Bis auf den Ultraschall in der Schwangerschaft können die meisten Untersuchungen bei einem komplikationsfreien Verlauf auch von Ihrer Hebamme vorgenommen werden. Gehören Sie allerdings einer Risikogruppe an, sind Sie hier nicht mehr ganz so frei. Hier ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Ihrer Hebamme und Ihrem Gynäkologen notwendig und vorgeschrieben – auch wenn keine Anzeichen für eine Komplikation vorliegen. Sind bereits Komplikationen aufgetreten, wie zum Beispiel eine Steisslage, darf die Hebamme Sie nur mit Einverständnis Ihres Arztes untersuchen.

Nehmen Sie im Verlauf Ihrer Schwangerschaft weiterreichende Untersuchungen wahr, werden Sie oftmals an Spezialisten weitergeleitet. Der Humangenetiker kommt zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn es um genetisch bedingte Risiken geht. Leiden Sie an einer chronischen Erkrankung und müssen entsprechend Medikamente einnehmen, werden Ihr jeweiliger Facharzt und Ihr Gynäkologe eng zusammenarbeiten. Bei Ernährungsfragen, zum Beispiel wenn Sie unter starkem Übergewicht leiden oder aufgrund einer Erkrankung oder Allergie eine Diät einhalten müssen, kann Ihnen ein Ernährungsberater weiterhelfen. 


swissmom und Hello Family

Der Hello Family Familienratgeber wurde in Zusammenarbeit mit swissmom erstellt – dem Informationsportal rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt & Baby.

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