Ähnlich wie bei der Eingewöhnungsphase im Kindergarten oder in der Schule brauchen Kinder eine Weile, um sich an das neue Leben als Schlüsselkind zu gewöhnen. Am Anfang sollte das Kind deshalb auf die neue Rolle vorbereitet werden. So kann zum Beispiel die Zeit des Alleinseins langsam ausgedehnt werden, während gleichzeitig alltägliche Aufgaben wie das Aufwärmen von Essen, das Versorgen kleiner Wunden oder das Auffüllen einer Wärmflasche geübt werden. Das Aufschliessen der Haustür will natürlich auch gelernt sein: Eltern können ihrem Kind schon einmal einen Schlüssel mitgeben, auch wenn sie eigentlich zu Hause sind. So lernt der Nachwuchs am besten, wie es ist, allein die Tür zu öffnen.
Ausserdem ist es wichtig, dass Eltern und Kinder vor dem Beginn der Schlüsselkind-Phase über das Alleinsein sprechen, um etwaige Ängste abzubauen. Kinder sollten auch immer eine Notfallnummer zur Hand haben, unter der sie Eltern oder Freunde erreichen. Auf jeden Fall sollten Schlüsselkinder darauf vorbereitet werden, wie sie sich verhalten sollen, wenn Fremde anrufen oder an der Tür klingeln.
Diese Vorkehrungen helfen Eltern und Kindern, sich mit der neuen Situation anzufreunden und mildern mögliche Ängste auf beiden Seiten. Sowohl für die Kinder als auch für die Eltern sollte klar sein, dass Absprachen jederzeit einzuhalten sind und während der Abwesenheit der Eltern jeder auf dem Handy erreichbar sein muss. Nicht nur Kindern kann die Umgewöhnung schwerfallen. Deshalb sollte sich das Alleinsein, wenn es sich einrichten lässt, zunächst auf wenige Stunden pro Wochen beschränken.