Baby pucken: So wird es gemacht

Das Baby zu pucken hilft ihm in den ersten Lebensmonaten beim Schlafen. Mit wenigen Handgriffen werden die Kleinen mit einer Decke umhüllt, um die Geborgenheit des Mutterleibs nachzuahmen. Die spezielle Wickeltechnik ist aber umstritten. Wir klären über Pro und Contra auf.

Was bedeutet «Baby pucken»?

Ein Baby zu pucken ist eine alte Technik, die wahrscheinlich schon Ihre Grossmutter angewendet hat. Dabei wird das Neugeborene fest in eine Stoffwindel oder dünne Babydecke eingewickelt, um ihm ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln – so, wie es das aus dem Mutterleib gewohnt ist. Gerade Neugeborene sind von der plötzlichen Weite und der fehlenden Begrenzung mitunter irritiert. Durch das Pucken – wenn es richtig gemacht wird – können sie sich zwar noch bewegen, befinden sich aber in einer warmen Hülle, die ihnen Sicherheit gibt. Dadurch schlafen Babys in der Regel besser ein, haben weniger Blähungen und wachen seltener durch die eigenen unkontrollierten Bewegungen mit den Armen auf.

Einige Studien belegen, dass gerade Frühchen, unruhige Neugeborene und Schreibabys in den ersten Lebensmonaten vom Pucken profitieren. Mit der Wickeltechnik können Sie gleich nach der Geburt anfangen. Allerdings sollten Sie das Pucken einstellen, wenn der Säugling mobil wird –  also nur etwa bis zum Krabbelalter ist es sinnvoll. Ausserdem sollten Babys nur zum Schlafen gepuckt werden, aber niemals, um sie ruhigzustellen. Babys, die gut ohne Pucken einschlafen, benötigen die Technik auch nicht. Und wenn Sie merken, dass sich Ihr Kind unwohl fühlt, wenn es fest eingewickelt wird, sollten Sie das Pucken ebenfalls lieber bleibenlassen.

Baby pucken nach Anleitung

Um Ihr Baby zu pucken, verwenden Sie am besten eine dünne Decke, eine Stoffwindel oder ein spezielles Pucktuch. Decke oder Tuch sollten die Grösse 80 x 80 cm haben. Bis die Wickeltechnik wirklich beherrscht wird, ist ein wenig Übung notwendig. Gerade am Anfang finden Eltern es meist gewöhnungsbedürftig, ihr Baby so fest einzuwickeln und wickeln zu locker. Dann kann sich der Nachwuchs aber leicht wieder freistrampeln und wacht schnell auf.

Im besten Fall lassen Sie sich das Pucken von Ihrer Hebamme zeigen und üben mit ihr. Diese sieben Schritte müssen Sie befolgen:

  1. Zunächst das Tuch so auf den Wickeltisch legen, dass die untere Spitze zu Ihnen zeigt.
  2. Die obere Ecke wird nach unten eingeschlagen.
  3. Das Baby mit seinem Nacken auf die entstandene Kante legen.
  4. Die Arme des Babys müssen am Körper anliegen.
  5. Die rechte Seite des Tuchs nach links über das Baby schlagen. Auf der linken Körperseite unter dem Rücken fest einstecken.
  6. Jetzt die untere Spitze des Tuchs ungefähr bis zur Brust des Kindes schlagen.
  7. Zum Schluss die linke Seite des Tuchs über den Körper schlagen und auf der andere Seite unter dem Rücken fest einstecken.

Baby pucken – ja oder nein?

Bei der Frage, ob es sinnvoll ist, sein Baby zu pucken, scheiden sich die Geister. Zahlreiche Hebammen empfehlen es; viele Kinderärzte sind allerdings dagegen. Die Befürworter der Wickeltechnik meinen, der Nachwuchs schlafe dadurch besser und länger. Unruhige Kinder würden weniger schreien und eingewickelt besser zur Ruhe kommen. Zudem reduziere sich das Risiko des plötzlichen Kindstods, da sich die Kinder nicht auf den Bauch drehen können.

Die Kritiker des Puckens sehen vor allem das Risiko, dass das Baby zu fest eingewickelt wird und auf diese Weise Nerven eingeklemmt werden. Zusätzlich drohe die Gefahr einer Überhitzung und Dehydrierung, etwa an sehr heissen Tagen oder wenn das Baby unter dem Pucktuch zu warm angezogen ist. Auch sei das Risiko erhöht, dass das Kind eine Hüftdysplasie entwickelt – eine Fehlstellung des Hüftgelenks. Durch das ständige Liegen auf dem Rücken kann es laut den Gegnern des Puckens zudem zu einem platten Hinterkopf kommen. Ebenfalls befürchten sie, dass das Pucken den Kleinen zu wenig Raum zum tiefen Luftholen und zum Schreien lässt.

Deshalb sollten Sie, wenn Sie Ihr Baby pucken, regelmässig nach ihm schauen und kontrollieren, ob es sich wohlfühlt. Starkes Schwitzen ist ein Warnzeichen für Überhitzung. Als Alternative zum Pucken kann ein Tragetuch zum Beruhigen eingesetzt werden. Durch das etwas lockerer sitzende Tuch, mit dem sich das Baby direkt am Körper tragen lässt, werden ebenfalls Geborgenheit und Wärme vermittelt, die es beruhigt einschlafen lassen.

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