Geburtsvorbereitung

Immer mehr Paare besuchen gemeinsam den Geburtsvorbereitungskurs. Mit dem Partner zusammen wollen sich viele Schwangere auf die Geburt und die Zeit danach einstimmen. Doch nicht alle Frauen empfinden das als angenehm. Und auch nicht alle werdenden Väter.

Geburtsvorbereitungskurs mit Partner – oder lieber ohne?

Geburtsvorbereitungskurse können werdende Mütter mit oder ohne Partner besuchen.

Der klassische Geburtsvorbereitungskurs findet ohne Partner statt. Denn viele Frauen fühlen sich entspannter, wenn weder ihr Mann noch die anderen Väter am Kurs teilnehmen. Sie öffnen sich mehr dem intimen Thema und können sich besser auf sich und ihren Körper konzentrieren. Neben reinen Geburtsvorbereitungskursen für Frauen gibt es auch Angebote, bei denen die Väter an ein oder zwei Terminen teilnehmen können – und so kurz und knapp erfahren, was sie im Gebärsaal oder im Geburtshaus erwartet.

Früher hatten Geburtsvorbereitungskurse vor allem die Bedeutung, die Frauen auf den richtigen Umgang mit ihren Wehen vorzubereiten. Das galt auch bei der Geburtsvorbereitung für Paare: Die Männer bekamen klare Aufgaben zugewiesen: Sie lernten den richtigen Rhythmus fürs Atmen und konnten ihren Frauen bei der Geburt den richtigen Takt «vorhecheln». Auch Massagetechniken waren ein beliebtes Thema, um zum Beispiel den Rückenschmerz während der Wehen zu lindern. Das ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil.

Im Geburtsvorbereitungskurs wachsen Paare in ihre jeweiligen Rollen hinein

Moderne Geburtsvorbereitungskurse verschieben den Fokus etwas. Zu den Inhalten gehört immer noch, was während der Wehen passiert oder wie ein Kaiserschnitt funktioniert. Ein grosser Teil des Kurses – vor allem bei Paar-Kursen, aber auch bei Geburtsvorbereitungskursen ohne Partner – beschäftigt sich zusätzlich mit Fragen, die sich um die Rollen von Mutter und Vater bei der Entbindung drehen:

  • Warum sollte der Partner während der Geburt dabei sein, wenn die Frau ihn nur am Rande wahrnimmt?
  • Wie gehen Männer mit dem Gefühl der Hilflosigkeit im Gebärsaal um?
  • Welche emotionalen Belastungen kommen auf den Vater zu? 

Im Geburtsvorbereitungskurs für Paare besprechen die Partner dann diese und weitere Aspekte. Dadurch können sie sich nicht nur genauer vorstellen, was genau im Gebärsaal auf sie zukommt, sondern können auch in ihre jeweiligen Rollen «hineinwachsen». Vor allem die Männer lernen, wie sie ihre Partnerinnen am besten unterstützen.

Auch ausserhalb des Geburtsvorbereitungskurses kann der Partner sich informieren

Wenn der Partner nicht an einem Geburtsvorbereitungskurs teilnehmen will – oder nicht teilnehmen kann –, gibt es weitere Möglichkeiten zur Vorbereitung. Geburten auf Video zeigen, was ungefähr passieren wird. Nur von allzu drastischen Darstellungen sollte man besser absehen, da sie weniger informieren, sondern mehr ängstigen. Bei der Auswahl des passenden Films kann man sich Rat von der Kursleiterin holen, in der Regel eine erfahrene Hebamme. 

Viele Männer empfinden es als hilfreich, wenn sie sich mit einem Mann aus dem Bekanntenkreis unterhalten können, der ebenfalls vor kurzem Vater geworden ist. Viele Kursleiterinnen bieten zudem an, dass sich die Männer auch ausserhalb der Geburtsvorbereitungskurse an sie wenden können. Der Partner kann dann telefonisch oder im persönlichen Gespräch seine Fragen stellen. 

Geburtsvorbereitungskurs also mit Partner oder lieber ohne? Diese Frage sollte jedes Paar für sich klären: Möchte die Schwangere ihren Partner dabei haben? Oder fühlt sie sich in einem reinen Frauenkurs wohler? Nur weil Paarkurse im Trend liegen, heisst es schliesslich nicht, dass dieses Format auch für jede Frau – und jeden Mann – das richtige ist.


swissmom und Hello Family

Der Hello Family Familienratgeber wurde in Zusammenarbeit mit swissmom erstellt – dem Informationsportal rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt & Baby.

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