Wann ist der richtige Zeitpunkt für Verkehrserziehung?

Eine Mutter kniet vor ihrem Kind und setzt ihm einen Fahrradhelm auf.

Schon ab einem Alter von drei Jahren können Sie mit der Verkehrserziehung Ihrer Kinder beginnen. Natürlich geht es zu Anfang erstmal darum, die grundlegenden Verkehrsregeln zu verstehen und zu erlernen, wie beispielsweise Ampelfarben oder das Warten am Bordstein.

Die sensomotorischen Fähigkeiten spielen hierbei eine wichtige Rolle, damit Kinder verschiedene Verkehrssituationen gut einschätzen können. Diese sollten frühzeitig gefördert und altersgemäss ausgebaut werden. Dazu zählen:

  • visuelle und akustische Wahrnehmung
  • Gleichgewicht und Koordination
  • Reaktionsvermögen
  • Konzentrationsbereitschaft
  • Sozialkompetenz

Wie nehmen Kinder den Strassenverkehr wahr?

Die Wahrnehmung von Kindern unterscheidet sich enorm von der Wahrnehmung von uns Erwachsenen. Um Ihre Kinder altersgerecht zu fördern und ein besseres Verständnis zu entwickeln, listen wir hier ein paar Fakten für Sie auf.

Ein Mädchen mit Helm hält sich die Hände wie eine Brille vor die Augen.

Kinder sind erst im Alter von etwa sieben bis acht Jahren in der Lage, Höreindrücke zu nutzen, um Gefahren zu erkennen.

Geschwindigkeiten und Entfernungen werden erst ungefähr ab neun Jahren korrekt von Kindern eingeschätzt.

Ein Kind hält mit seinem Roller am Zebrastreifen.

Die Reaktionszeit von Fünfjährigen ist doppelt so lang wie die von Erwachsenen. In der Pubertät gleicht sich diese immer mehr der von Erwachsenen an.

Ein Kind auf dem Fahrrad mit Warnweste und Helm schaut sich nach hinter ihm fahrenden Autos um.

Ab fünf Jahren entwickelt sich langsam das Bewusstsein für Gefahren und schreitet mit den Jahren voran. So wird das Kind mit der nötigen Unterstützung in der Lage sein, Risiken zu identifizieren und zu reagieren.

Ein Junge spielt konzentriert mit Holzspielzeug.

Im Alter von fünf bis sieben Jahren können sich Kinder 15 Minuten fokussiert mit einer Aufgabe beschäftigen.

Ab sechs Jahren können Kinder ihre Aufmerksamkeit bewusst steuern. Bezieht man das Ganze auf den Strassenverkehr, so sind Kinder trotzdem noch schnell ablenkbar.

Ab acht Jahren ist die Aufmerksamkeit schon wieder ein Stück besser.

Familienratgeber: Kindsentwicklung

Drei kleine Mädchen beugen sich lachend über die Kamera.

Kinder entwickeln sich rasend schnell. Entdecken Sie in unserem Ratgeberbereich passende Tipps für die Zeit zwischen Kleinsein und Grosswerden.

Spielerische Übungen

Lernen kann auch Spass machen! Mit verschiedensten Übungen können Sie Ihren Kindern ein bewusstes Verhalten im Strassenverkehr näherbringen und ihre sensomotorischen Fähigkeiten fördern.

Wiederholungen

Mutter und Kind stehen am Zebrastreifen und schauen zu einem heranfahrenden Auto.

Jedes Mal, wenn Sie mit Ihren Kindern eine Strasse überqueren, sagen sie gemeinsam: «Wir schauen erst nach links und rechts!». Wiederholungen sind das A und O.

 

Punktgenaues Bremsen

Vater und Kind sitzen draussen auf dem Boden und zeichnen mit Kreide.

Markieren Sie eine Stelle am Boden, an der Ihre Kinder zum Stillstand kommen müssen. Hierbei wird die Reaktionsgeschwindigkeit gefördert!

 

Singend zur Schule gehen

Mutter und Tochter stehend mit Schulsachen tanzend an der Strasse.

Nehmen Sie Ihre Kinder an die Hand und singen Sie dabei ein paar Lieder. Hierbei können auch explizit Lieder ausgewählt werden, die lehrreiche Inhalte vermitteln.

Wie viele Finger zeige ich?

Zwei Radfahrerinnen geben sich beim Radeln High Five.

Sie können eine Zahl mit den Fingern andeuten, während Ihre Kinder mit dem Fahrrad an Ihnen vorbeifahren. Was fällt Ihnen bei der Wahrnehmung Ihrer Kinder auf?

Rollentausch

Vater und Kind fahren gemeinsam Fahrrad.

Tauschen Sie und Ihre Kinder die Rollen! Simulieren Sie Verkehrssituationen und bauen Sie dabei bewusst Fehler ein, auf die Ihr Kind Sie aufmerksam machen muss.

Der rosa Elefant

Eine Mutter geht mit einem Kleinkind an der Hand über einen Zebrastreifen.

Wenn Sie aufgefordert werden, nicht an einen rosa Elefanten zu denken, denken Sie natürlich direkt an ihn. Wählen Sie deshalb positive Formulierungen statt Verbote: «Ich gehe langsam und vorsichtig über die Strasse», statt «Ich renne nicht über die Strasse».

Die wichtigsten Verkehrszeichen

Es gibt über vierhundert verschiedene Verkehrszeichen – das sind eine ganze Menge! Im Alltag können Sie beim Vorbeifahren mit dem Auto oder beim Überqueren der Strasse Ihren Kindern ein Vorbild sein, wie man sich bei den jeweiligen Verkehrsschildern verhält. Hier folgen zudem zehn verschiedene Verkehrszeichen, mit denen Kinder sowohl anfangen können zu lernen als auch bestehendes Wissen nochmals aufzufrischen.

  • Halt

    Ein Stopp-Schild.

    Hier bleiben wir stehen!

  • Vorfahrt gewähren

    Verkehrszeichen «Vorfahrt gewähren».

    Hier wird dem anderen Vorfahrt gewährt! Hier müssen wir warten.

  • Vorfahrtsstrasse

    Verkehrsschild «Vorfahrtsstrasse».

    Hier haben wir Vorfahrt! Trotzdem: Immer erst nach rechts und links schauen.

  • Fussgängerüberweg

    Verkehrsschild «Fussgängerüberweg».

    Hier haben Fussgänger Vorrang! Trotzdem schauen wir nach links und rechts, ob wir über die Strasse gehen können.

  • Verkehrsberuhigter Bereich

    Verkehrsschild «Verkehrsberuhigter Bereich».

    Hier dürfen Autos nur in Schrittgeschwindigkeit fahren und Fussgänger dürfen die gesamte Strasse nutzen – dennoch ist Vorsicht immer geboten.

  • Fahrverbot Radfahrer

    Verkehrsschild «Farradverbot».

    Ein Verbotsschild: Mit dem Fahrrad dürfen wir hier nicht fahren!

  • Gehweg

    Verkehrsschild «Fussweg».

    Hier können wir laufen und gehen!

  • Radweg

    Verkehrsschild «Radweg».

    Auf dem Weg fahren Fahrräder.

  • Gemeinsamer Geh- und Radweg

    Verkehrsschild «Gemeinsamer Geh- und Radweg».

    Hier dürfen wir sowohl mit dem Fahrrad als auch zu Fuss unterwegs sein.

  • Verbot für Fussgänger

    Verkehrsschild «Verbot für Fussgänger».

    Achtung! Hier sind keine Fussgänger erlaubt.

Die ideale Ausrüstung für Kinder im Strassenverkehr

Die Sicherheit ihres Kindes steht für Eltern immer an erster Stelle. Damit Ihr Kind im Strassenverkehr geschützt ist, ist eine geeignete Ausrüstung in jedem Fall sinnvoll!

Kleidung

Ein kleines Kind auf dem Fahrrad mit neongelber Weste und buntem Helm.

Kinder sind im Dunkeln leicht zu übersehen. Die korrekte Ausrüstung kann helfen, damit sie besser zu sehen sind:

• helle Kleidung und reflektierende Kleidung
• leuchtende oder reflektierende Anhänger z. B. am Schulrucksack
• LED-Sneaker oder ein reflektierendes Paracord
• Reflektoren an Helm & Co.

Autofahrten

Ein Mädchen sitzt mit Teddy im Arm im Kindersitz.

Natürlich sollten Ihre Kinder auch im Auto gut geschützt sein. Gesetzlich vorgeschrieben ist es, dass Kinder bis zu einem Alter von zwölf Jahren oder einer Körpergrösse von 150 cm einen Kindersitz benutzen. Hier gibt es verschiedene Kindersitzklassen und Besonderheiten, damit der Kindersitz auch perfekt passt!

Erfahren Sie in unserem Familienratgeber mehr.

Sicherheit auf zwei Rädern

Ein Fahrrad fährt im Slalom um Pylonen.

Das Fahrrad sollte regelmäßig kontrolliert werden. Seien es die Schrauben und Schnellspanner, die Bremsen, die Klingel, die Einstellung des Sattels, die Beleuchtung oder auch der Reifendruck. 

Ist das Fahrrad schonmal sicher, kann es fast losgehen. An einen Helm sollte dringend gedacht werden – hierbei ist auch zu beachten, dass der Helm perfekt sitzt, damit er auch wirklich schützt.

Sicher auf zwei Rädern

Für Ihre Kinder bietet JUMBO eine tolle Auswahl an Fahrrädern an, die nicht nur toll aussehen, sondern sie auch wohlbehalten auf ihren Wegen begleiten!

Unterstützung von anderen

Kindergartenkinder, die in Zweierpärchen spazieren gehen und leuchtfarbene Westen tragen.

Verkehrserziehung in der Schule und im Kindergarten

Die Mobilitäts- und Verkehrserziehung ist eine übergreifende Bildungs- und Erziehungsaufgabe der Schulen. Auch im Kindergarten wird praxisnah an das Thema herangeführt: Durch spielerische Bewegungsförderung, das Fahren von Laufrädern und Rollern sowie Ausflüge und Projekte. Polizei und Feuerwehr sind ebenfalls wichtige Partner, die bekannterweise Fahrradprüfungen mit Ihren Kindern durchführen.

Eine Person von hinten mit Schülerlotsen-Weste und Signalkelle.

Schülerlotsen weisen den Weg

Durch Schülerlotsen, die vorwiegend vor Beginn des Unterrichts im Einsatz sind, gelangen Ihre Kinder sicher über die Strasse.

Das Mindestalter, um selbst als Schülerlotse aktiv zu sein, beträgt hier dreizehn Jahre. Auch Eltern können sich sehr gerne als Schülerlotsen melden, sollte Interesse bestehen!

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