Mobbing in der Schule gibt es, seitdem es Schulen gibt. Neu daran ist lediglich das Wort. Gemobbt wird, wer bestimmte Verhaltensweisen oder Persönlichkeitszüge zeigt, die anderen nicht gefallen. Auch physische Merkmale wie beispielsweise eine Behinderung, Übergewicht oder Unsportlichkeit können zu Mobbing in der Schule führen. Der Betroffene wird zur Zielscheibe kollektiver Aggression oder anderer negativer Gefühle.
Soziale Indikatoren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Ausgeschlossen wird, wer der Gruppenästhetik nicht entspricht. Wer sich im Aussehen oder Verhalten von der Mehrheit der Gruppe unterscheidet, wird zum Aussenseiter. Diese Ausgrenzung liegt in der Angst vor dem «Fremden» oder «Anderen»begründet; Auslöser können beispielsweise eine andere Nationalität, Kultur, Religion oder Sprache sein. Auch die vermeintlich falsche Kleidung, fehlende Statussymbole oder andere Interessen können Mobbing auslösen.
Die Ursachen für Mobbing sind also vielseitig. Dabei ist es wichtig, Folgendes festzuhalten: Schulmobbing kann jeden treffen. Ein Kind, das in der einen Klasse sozial integriert ist, wird eventuell in einer anderen gemobbt. Mobbing in der Schule beschränkt auch sich nicht auf bestimmte Schichten oder Schultypen. Es kann jeden treffen, der in die Position des Schwächeren gerät.
Formen des Mobbings
Mobbing wird auf unterschiedlichste Weise ausgeübt, direkt und indirekt. Direktes Mobbing beinhaltet zum Beispiel herabsetzende Worte oder Auslachen. Oft kommen zu diesen verbalen Schikanen körperliche Übergriffe, Drohungen oder Beschädigungen des persönlichen Eigentums hinzu.
Indirektes und subtiles Mobbing äussert sich in vielerlei Weise. Dazu gehören etwa Ausgrenzen und Ignorieren, zum Beispiel bei Gruppenarbeiten und im Sport. Über das betroffene Kind werden Gerüchte verbreitet, ihm werden Freunde ausgespannt und ihm werden mittels Gestik, Mimik und Körpersprache verdeutlicht, dass es nicht zur Gruppe dazugehört.
Ein recht neues Phänomen ist das E-Mobbing übers Internet oder Handy. Übergriffe werden gefilmt und rumgezeigt oder an andere Mitschüler versendet, wodurch das Opfer zusätzlich gedemütigt wird. Aber auch Lästern in sozialen Netzwerken und Verleumdungen via SMS oder WhatsApp sind beliebte Mobbing-Methoden.