Erziehungsstile: Klassifikation und Merkmale

Die Kindererziehung ist für Eltern eine grosse Herausforderung. Immerhin hat sie einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Nachwuchses. Oft zweifeln Eltern, ob ihr Erziehungsstil der richtige ist. Wir stellen Ihnen die gängigsten Erziehungsstile mit ihren Vor- und Nachteilen vor.

Erziehung und Erziehungsstil: Definition

Unter Erziehung versteht man laut Definition pädagogische Massnahmen, die das Verhalten sowie die Entwicklung eines Kindes beeinflussen. Der angewendete Erziehungsstil kennzeichnet dabei, welche Einstellungen, Verhaltensmuster und Zielvorstellungen der Erziehung zugrunde liegen. Tendiert die Erziehung zu mehr Strenge oder gewährt sie viel Freiraum? Je nach Ausprägung der angewandten Mittel lassen sich verschiedene Erziehungsstile klassifizieren.

Erziehungsstile nach Kurt Lewin

Viele Pädagogen und Psychologen haben sich im vergangenen Jahrhundert mit Erziehungsstilen beschäftigt. Eine der anerkanntesten Klassifizierungen geht auf den Psychologen Kurt Lewin zurück, der drei Erziehungsstile unterscheidet:

  • Der autoritäre Erziehungsstil: Beim autoritären Stil müssen sich Kinder den Eltern vollständig unterordnen und unterliegen vielen Regeln, Verboten und Grenzen. Vor wenigen Jahrzehnten war diese Form der Erziehung die gängige Praxis.
  • Der Laissez-faire-Erziehungsstil: Beim Laissez-faire-Erziehungsstil verzichten Eltern hingegen vollständig auf autoritäre Elemente und lassen ihrem Kind freie Hand.
  • Der demokratische Erziehungsstil: Der demokratische Erziehungsstil macht sich gewisse Elemente der beiden anderen Stile zunutze.

Neben diesen Hauptkategorien finden sich in der Pädagogik weitere Stile. Sie lassen sich als Unterkategorien der Erziehungsstile nach Lewin in das System einordnen. Zu diesen Arten von Erziehung gehören beispielsweise:

  • der permissive Erziehungsstil
  • der antiautoritäre Erziehungsstil
  • der egalitäre Erziehungsstil
  • der autoritative Erziehungsstil
  • der autokratische Erziehungsstil
  • der negierende Erziehungsstil

Mittlerweile ist der autoritative Erziehungsstil die anerkannteste Methode bei der Erziehung. Kinder wachsen mit klaren Regeln und Grenzen auf, erfahren aber gleichzeitig viel fürsorgliche Unterstützung und Liebe. Der autoritative Erziehungsstil ist heute in den meisten Familien verbreitet.

Erziehungsstile in der Praxis

Für Eltern ist es oft nicht einfach, die Balance zwischen Strenge und Fürsorge zu halten. Daher lässt sich die Erziehung in der Praxis niemals hundertprozentig einem einzelnen Stil zuordnen. Je nach Situation greifen Sie mal mehr auf die Methoden des einen Erziehungsstils zurück und ein anderes Mal auf den anderen.

Trotz möglicher Zweifel und aller Theorie sollten Sie sich bei der Erziehung stets auf Ihr Gespür verlassen. Schliesslich haben alle Eltern ein Ziel gemein: Ihre Kinder zu verantwortungsbewussten und selbstständigen Menschen zu erziehen. Im Familienratgeber erfahren Sie alles über die Merkmale sowie Vor- und Nachteile der Erziehungsstile nach Lewin.

Werbung