Familienalltag
Hello Family Bloggerin Nadja

Selbstbewusstsein stärken

Der Aufbau eines gesunden und starken Selbstbewusstseins ist bei Kindern unheimlich wichtig und ein bedeutungsvoller Baustein für ein ausgeglichenes und mental gesundes Erwachsenenleben. Doch wie kommt man da hin? Wie stärken wir das Selbstwertgefühl unserer Kinder?

So ein Kinderleben steckt voller neuer Dinge. Es gibt so Vieles, was Kinder jeden Tag lernen dürfen, können und müssen. Doch nicht alles davon ist hilfreich, um das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken. Nur schon das Bewusstsein, dass das Kindergarten-Gspänli schöner zeichnet oder die höheren Türme baut, kann ein Dämpfer sein. Unsere Kinder machen jeden Tag viele wertvolle Erfahrungen. Und ja, auch die Unschönen haben einen Nutzen, denn das Kind lernt damit umzugehen. Dies gelingt jedoch besser, wenn es innerlich stark ist und wenn bei der Erziehung achtsam mit dem zarten Wesen umgegangen wird.

Für ein gesundes Selbstbewusstsein müssen wir die Kinder nicht mit Samthandschuhen anfassen oder sie stets in den Himmel loben. Hinzu kommt, dass jedes Kind anders ist. Manche brauchen mehr Unterstützung als andere. Ganz allgemein gesprochen können folgende sieben Punkte helfen, das Selbstbewusstsein der Kinder nachhaltig zu stärken.

Bedingungslose Liebe

Eigentlich logisch. Lieben wir die Kinder bedingungslos – und das heisst auch dann, wenn sie Unsinn machen, täubeln oder nicht auf uns hören – hat dies einen positiven Effekt. Egal wie wütend wir vielleicht gerade auf das Kind sind, es darf nie das Gefühl kriegen, dass wir es nicht mehr liebhaben. Von Liebesentzug ganz zu schweigen.

Vorbild sein

Wenn wir Erwachsenen regelmässig den Kopf hängen lassen, den Mut verlieren, unglücklich sind und an uns zweifeln, dann schwappt das auch auf das Kind über. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Stehen wir selbst an einem Punkt, wo wir nicht mehr weiterwissen, ist es ratsam, sich bewusst mit seiner Situation auseinanderzusetzen und nach Lösungen zu suchen. Und allenfalls Hilfe anzunehmen. Geht es einem selbst gut, geht es in der Regel auch dem Kind gut.

Fokus aufs Positive lenken

Jedes Kind knickt mal ein. Es gibt zig Dinge, die nicht so laufen, wie es sich das Kind wünscht. Aber es gibt eben auch viele Dinge, die wunderbar laufen, und die gehen manchmal vergessen. Genau darauf sollte das Kind fokussieren. Hilfreich ist zum Beispiel ein sogenanntes Achtsamkeitstagebuch. In diesem kann das Kind jeden Tag drei Dinge notieren (oder sie uns anvertrauen und wir notieren sie, falls das Kind noch nicht schreiben kann), an denen es an diesem Tag Freude hatte, die gut gelungen sind oder die einfach schön waren. Nach einer Weile wird sich das Kind ganz von allein mehr auf die schönen Dinge konzentrieren. Und allein dieser Vorgang ist schon sehr viel wert.

Interesse zeigen

Kinder wollen wahr- und ernstgenommen werden. Und auch wenn unser Alltag vielleicht vollgestopft ist und wir viel zu viel um die Ohren haben, ist es besser, wenn wir wenigstens einzelne Male dem Kind die volle Aufmerksamkeit schenken, anstatt den ganzen Tag über immer nur ein bisschen und nie wirklich. Das heisst: Wir sollten Interesse an den kindlichen Gedanken zeigen, nachfragen, uns beim Kind nach seinem Tag erkundigen und aufmerksam zuhören. Wenn es uns etwas zeigen möchte, dann sollten wir richtig hinschauen. Denn ein wichtiger Punkt bei der Entwicklung des Selbstwertgefühls eines Kindes sind die jeweiligen Reaktionen aus dem Umfeld.

Ehrlich sein

Natürlich haben wir unser Kind lieb und möchten jeden Strich loben. Allerdings ist es meines Erachtens mehr zu empfehlen, dass wir ehrlich sind. Dass wir dann loben, wenn wir wirklich begeistert sind, aber auch dann – und das haben wir alle schon gehört – wenn sich das Kind angestrengt hat. Denn nicht immer nur die Leistung ist es, was wir anerkennen sollten, sondern auch die Bemühung. Ich persönlich signalisierte meinen Kindern immer ganz ehrlich, wenn ich etwas nicht umwerfend fand, gerate aber in wahre Begeisterungsstürme, wenn sie etwas sehr gut gemacht haben. Gemäss Rückmeldung der heute schon etwas älteren Kinder haben sie es immer geschätzt, dass sie stets wussten, dass ich ehrlich zu ihnen bin und ihnen keine Begeisterung vorspiele.

Gefühle zulassen

Manche Tage sind doof. Das ist auch bei Kindern so. Manchmal sind sie traurig und das ist okay. Schön ist, wenn man das Kind in den Arm nimmt, nachfragt und ihm hilft, die Situation – so wie sie ist – anzunehmen und in einem nächsten Schritt einen Lösungsansatz zu finden. Wenn es keinen gibt oder das Kind keinen Einfluss darauf hat, können Sie insofern Unterstützung bieten, indem Sie dem Kind helfen, die Situation so anzunehmen, wie sie ist. Dabei sollten Sie auf Formulierungen wie «Das ist doch alles nicht so schlimm» verzichten. Denn das Kind soll sich ernstgenommen fühlen.

Kommunikation

Kinder sind noch klein und formbar und daher mag es für manche vielleicht in irgendeiner Weise verlockend sein, sie herumzukommandieren oder zumindest den Chef zu spielen. Natürlich haben die Eltern das Sagen, doch gibt es einen Unterschied zwischen Herumkommandieren und ihnen nahezulegen, welche Pflichten sie zu Hause zu erfüllen hätten. Herumkommandieren vergrössert die Chance, dass dieses antrainierte Verhalten (Kind lässt sich herumkommandieren) beibehalten wird und das Kind sich auch später von Vorgesetzten und Partnern herumkommandieren lässt. Aber mal abgesehen davon, sollten wir die Kinder ganz einfach so behandeln (und das gilt grundsätzlich für alle Menschen), wie wir selbst behandelt werden möchten. Freundlich, mit Respekt und mit Wertschätzung.

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