Die Liebe zum Turnen entdeckte unsere Tochter erst, als ihr Bruder ebenfalls mitkam. Der war noch keine zwei Jahre alt und turnte leidenschaftlich mit. Allerdings nicht bei allem. Gewisse Trainer wollten die Bewegungen in konkrete, längere Geschichten verpacken (etwa ein gespielter Ausflug in den Zoo oder ein Tag auf den Ski). Die kleinen Kinder konnten sich nicht so lange konzentrieren, stiegen schnell aus den Geschichten aus und störten die Grösseren, die eigentlich gerne mitgemacht hätten.
Ich unterrichtete selbst eine Weile lang Kinderturnen und merkte, dass die meisten Kinder Spiele, bei denen sie viel rennen konnten, am meisten mochten. Etwa «Lueged nöd ume, de Fuchs gaht ume» oder den Teddybär. Auch Rössli-Spiele aller Art, natürlich ganz besonders diejenigen, bei denen die Eltern als Pferd dienten, waren sehr gefragt.
Neben Rennspielen bewährten sich auch Bewegungslandschaften respektive Parcours. Dabei konnten die Kinder unterschiedliche Fähigkeiten wie Balancieren, Werfen, Klettern oder Hüpfen spielerisch und individuell trainieren. Allerdings verlangt diese Form des Kinderturnens relativ viel Mithilfe der Eltern. Oft braucht es eine gewisse Überzeugungskunst, das Kind vom Lieblingsposten wegzubringen.