Familienalltag
Hello Family Bloggerin Isabelle

Erste Hilfe bei Kindern

«Spring nicht auf dem Sofa rum, das ist gefährlich!» hörte ich mich noch sagen und da war es auch schon passiert. Ich rannte um das Möbel herum und nahm mein Kind in den Arm, das kopfvoran auf den harten Parkettboden geknallt war und nun lauthals weinte. Und nun? Was tun?

In dieser Situation war ich heilfroh, dass die Kleine weinte. Denn wer weint, ist schon mal nicht bewusstlos und das beruhigte mich. Sie war also bei Bewusstsein. «Wer wach ist, der atmet. Und wer atmet, hat einen Kreislauf.» Diese Worte rief ich mir ins Gedächtnis. Sie stammen von der Kinderspital-Pflegefachfrau, die uns einen Kindernothilfe-Kurs gegeben hatte.

Ich kontrollierte die Beule. Sie war hart und nicht weich. Und es trat kein Blut aus. Demnach keine Platzwunde wie bei meiner grossen Tochter vor rund zwei Jahren. Nachdem ich das kreidebleiche Mädchen aufs Sofa gelegt hatte, ging es nicht lange, bis sie sich erbrach. Und nochmals. Und nochmals. Da war der Fall klar: Hirnerschütterung.

Wir fuhren in den Notfall des Kinderspitals und mussten mit der kleinen Patientin zur Überwachung eine Nacht im Spital ausharren, bis wir morgens wieder nach Hause gehen durften. Wir sind nochmal mit einem blauen Auge – oder vielmehr mit einer grünblauen Beule an der Stirn und einer schlaflosen Nacht – davongekommen.

Meine Empfehlung: Kindernothilfe-Kurs

Es kann so schnell gehen. Man guckt nur eine Sekunde auf das eine Kind und das andere fällt vom Sofa. Oder stolpert über die eigenen Füsse. Oder fällt von der Schaukel. Stürzt vom Hochbett. Man möchte sich gar nicht ausmalen, was alles passieren könnte. Vermeiden lassen sich viele Szenarien, aber eben nicht alle. Kleinere Verletzungen gehören zum Grosswerden einfach dazu. Denn in Watte hüllen können und wollen wir unsere Kinder nicht. 

Was ich euch aber ans Herz legen möchte: Besucht unbedingt einen Kindernothilfe-Kurs und versucht, das Gelernte immer wieder zu repetieren. Das gibt einem ein wenig Sicherheit und man ist nicht ganz so hilflos, wenn Schlimmeres passiert als «nur» ein einfacher Sturz vom Sofa. Der Kindernothilfe-Kurs, den ich bei mir zu Hause für ein paar Freunde organisierte, war richtig interessant und er regte uns sogar an, noch lange nach der Schulung über das Thema zu diskutieren. 

Ein weitere Muss: Schweizer Notrufnummern

Die Schweizer Notrufnummern solltet ihr auswendig lernen. Und zu euren Handykontakten hinzufügen, weil ihr in einer Notfallsituation schnell handeln müsst, meist nicht mehr klar denken und auch nicht im Internet recherchieren könnt:

  • Ambulanz: 144
  • Feuerwehr: 118
  • Polizei: 117
  • Tox Info: 145 (bei Verdacht auf Vergiftung)
  • Internationaler Notruf: 112 (kann auch vom gesperrten Handy gewählt werden)
  • Rega: 1414

Beratungsdienste der Kinderspitäler

Ein paar Mal in Anspruch genommen habe ich ausserdem die telefonischen Beratungsdienste der Kinderspitäler. Egal, ob Pseudokrupp, Fieberkrampf oder Hirnerschütterung – hier gibt ausgebildetes Fachpersonal rund um die Uhr Auskunft. Der Dienst kostet ca. drei Franken pro Minute, ist es aber allemal wert! Nach den Stürzen unserer beiden Töchter war ich echt froh darum:

  • Kinderspital Zürich: 0900 266 711
  • Kinderklinik Triemli Zürich: 0900 112 266
  • Kinderspital Winterthur: 0900 266 212
  • Kinderspital Bern: 0900 632 927
  • Kinderklinik Basel: 0900 712 712
  • Kinderspital Luzern: 0900 554 774
  • Kinderspital St. Gallen: 0900 144 100
  • Kinderklinik Chur: 0900 256 611

Hausapotheke für Kinder

Ausserdem empfehle ich euch, folgende Medikamente für Notfälle zu Hause aufzubewahren. Und vergesst nicht, in regelmässigen Abständen das Haltbarkeitsdatum zu checken.

  • Wunddesinfektionsmittel flüssig
  • Elastische Binde und Heftpflaster
  • Fiebersenkendes Medikament wie Paracetamol (z.B. Dafalgan) oder Ibuprofen (z.B. Algifor / ab 6 Monaten)
  • Elektrolyt-Trinklösung / Rehydrierungslösung (z.B. Normolytoral)
  • Kochsalzlösung für Nasenspülung (z.B. Naaprep)
  • Abschwellende Nasentropfen (z.B. Nasivin)
  • Antihistaminikum als Tropfen und Salbe (z.B. Fenistil)
  • Fiebermesser
  • Pinzette & Schere

Nun hoffen wir, dass es bei den kleineren Wehwehchen bleibt und wir das Wissen aus dem Kindernothilfe-Kurs nie richtig anwenden müssen.

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