Hello Family Bloggerin Deborah

Ein Kinderzimmer teilen – geht das?

Früher – als die Familien noch gross und der Wohnraum beschränkt waren – war es ganz normal, dass sich die Geschwister ein Zimmer teilten. Aber auch in der heutigen Zeit kann ein gemeinsames Kinderzimmer viele Vorteile haben.

Als ich mit unserem zweiten Kind schwanger war, stellten wir uns sehr schnell die Frage, wie wir unsere Wohnung mit den drei Schlafzimmern in Zukunft aufteilen würden. Sollte jedes Kind ein eigenes Zimmer bekommen? Oder sollten sich Schwester und Bruder anfangs ein Zimmer teilen?

Wir entschieden uns für die zweite Variante. Anfangs hauptsächlich aus praktischen Gründen. Wir wollten gerne ein Zimmer für Wäsche, Arbeit und allerlei Krimskrams behalten. Ausserdem wussten wir, dass, solange unsere Kinder noch klein waren, sie nicht viel Zeit im eigenen Zimmer verbringen würden. Zunächst schlief unsere Tochter zwar im eigenen Zimmer, spielte aber hauptsächlich in der Stube. Über ein Jahr lang gab es somit ein Kinderzimmer, das zwar wahnsinnig liebevoll eingerichtet war, aber kaum zum Spielen genutzt wurde. Als unsere Tochter schliesslich eine grosse Schwester wurde, nutze sie es auch nicht mehr zum Schlafen, denn sie brauchte nun wieder viel mehr elterliche Nähe und zog in der Nacht wieder in unserem Zimmer ein.

Mit der Zeit wurde das eigene Zimmer dann immer wichtiger. Anfangs hauptsächlich als Rückzugsort für unsere Grosse. Hier konnte sie mit Pferden und Puppen spielen, ohne dass ihr kleiner Bruder alles zerstörte. Hier konnte sie mit ihren Freundinnen spielen, ohne dass das Kleinkind sie nervte.

Mit der Zeit wurde die Beziehung zwischen Schwester und Bruder immer enger. Umso grösser sie wurden, umso lieber spielten sie zusammen. Nun – mit vier und sechs Jahren – sind die beiden zum Dream-Team geworden, das selten eine Pause voneinander braucht. Oft ziehen sie sich für unbeobachtete Spiele gemeinsam ins Kinderzimmer zurück. Und natürlich auch, damit der kleine Babybruder, unser drittes Kind, nicht ihre gesammelten Werke zerstört. 

Auch schlafen tun sie inzwischen gemeinsam im Kinderzimmer. Ich behaupte fast schon, dass keins der Kinder mehr allein einschlafen könnte. Aber gemeinsam, wenn sie dem ruhigen Atem des anderen lauschen können, funktioniert es.

Eine Pause voneinander brauchen sie im Moment nur selten. Und wenn, dann machen sie diese in ihren Hochbetten. Diese haben wir mit einer Art Tunnel ausgerüstet. Oft werden die Tunnels tagsüber zusätzlich mit Tüchern bedeckt und so zum eigenen kleinen Zelt, einem Refugium, umgerüstet.

Bei der Einrichtung des Geschwisterzimmers haben wir immer wieder herumexperimentiert. Anfangs gab es zwei Babybetten, dann ein Halbhochbett und ein Juniorbett. In dieser Zeit unterteilten wir das Zimmer – mithilfe eines Regals als Raumteiler – in einen Schlaf- und einen Spielbereich.

Eigentlich sollte das Halbhochbett dann zum Etagenbett werden. Tja, falsch gedacht, denn beide Kinder wollten gerne oben schlafen. Deshalb ist nun neben dem Halbhochbett auch ein richtiges Hochbett im Kinderzimmer zu finden. Unter ihren jeweiligen Betten haben unsere Kinder ihr eigenes Spielreich eingerichtet. Das gemeinsame Spielen findet zwischen den beiden Betten statt.

Wie lange sich die Kinder noch ein Zimmer teilen wollen? Wir wissen es nicht. Vermutlich wird unsere Grosse irgendwann in ein eigenes Zimmer ziehen, während unser Mittlerer sich das Zimmer mit seinem kleinen Bruder, den er abgöttisch liebt, teilen wird. Vermutlich. Denn wenn uns unsere Kinder etwas beigebracht haben, dann ist es, dass sich das Leben mit Kindern schlecht planen lässt. Und Pläne zwar schön und gut, aber hauptsächlich dafür da sind, wieder verworfen zu werden.

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