Viele assoziieren Tee mit Kranksein. Doch Tees sind auch ein wunderbares Genussmittel und gut für unser Wohlbefinden. Welche Tees Sie und Ihre Kinder gut durch die kältere Jahreszeit begleiten, erfahren Sie hier.
Sie sind entzündungshemmend, stecken voller Vitamine, bringen die Immunabwehr in Schwung, regen die Durchblutung an, beruhigen, sind kindertauglich und ganz nebenbei wärmen sie uns auf eine ganz angenehme Weise von innen: Tees haben eine hohen Wohlfühlfaktor und sie sind in ihrer beeindruckenden Vielfalt kleine, feine Zaubertränke. Und dabei hat jedes Kraut und jede Pflanze seine ganz eigenen Superkräfte.
Mein Wunderwaffe gegen so ziemlich alles und mein liebster Alleskönner ist die zu Recht gefeierte Ingwerwurzel. Beim ersten Kratzen im Hals und bei jedem noch so kleinen Unwohlsein kommt sie ins Spiel. Ungeübte starten am besten mit kleinen Mengen. Fortgeschrittene geben ein grosses Stück in den Tee und lassen dann die durch den Körper strömende Schärfe die restliche Arbeit machen. Die Durchblutung wird angeregt, Entzündungen entgegengewirkt und der Schleim wird gelöst. Da die wertvollen Inhaltsstoffe direkt unter der Haut liegen, benutzt man den Ingwer im Idealfall ungeschält und vorzugsweise aus biologischem Anbau.
Idealerweise wird der Tee so vorbereitet: Am Vorabend in eine Thermoskanne richtig viel Ingwerscheibchen reinschnippeln, mit kochendem Wasser aufgiessen, gut verschliessen und dann tags darauf immer wieder davon trinken. Dies ist etwas für Hartgesottene. Und hochwirksam. Sie können den Ingwertee noch mit Zitronensaft und Honig aromatisieren. Beides jedoch verliert seine Wirksamkeit bei grosser Hitze, daher erst in den lauwarmen Tee geben.
Nebst dem Ingwertee gibt es weitere Tees, die ich Ihnen empfehlen möchte. Folgende fünf Kräuter bieten wunderbare Unterstützung in den kälteren Jahreszeiten.
Kamillentee ist bekannt dafür, dass er beruhigt. Er ist krampflösend und wird daher auch gerne bei Bauch- und Magenschmerzen eingesetzt. Die Kamille ist, wie viele ihrer Kolleginnen, sehr vielseitig. So ist sie auch entzündungshemmend und wirkt antibakteriell. Und Kamille lässt sich nicht nur trinken, sondern auch gurgeln oder auflegen, um Entzündungen im Mund oder Gesicht zu behandeln. Weiter lassen sich die getrockneten Blütenblätter inhalieren. Eine Wohltat für Haut und Hals.
Bei Halsschmerzen oder Schluckweh meine erste Wahl. Bei Letzterem hilft nebst viel Salbeitee ein eingerolltes Salbeiblatt, das man zwischen Zähnen und Backe steckt. Einfach ein paar Stunden dort lassen und bei jedem Schlucken die ätherischen Öle durch die schmerzenden Stellen im Hals flitzen lassen. Salbeitee lässt sich auch wunderbar gurgeln. Seine Inhaltsstoffe töten Keime ab, sorgen dafür, dass das Wachstum von Bakterien und Pilzen gehemmt wird und wirken entzündungshemmend. Warm getrunken ist Salbei auch ein grossartiges Mittel bei Husten. Mit etwas Honig eingenommen wird die antibakterielle Wirkung des Salbeis gleich noch etwas mehr unterstützt. Ausserdem soll Salbei auch dabei helfen, Stress abzubauen, was sich wiederum positiv auf unser Immunsystem auswirkt. Ein netter Nebeneffekt: Schon vor langer Zeit wurde Salbeitee auch zur geistigen Stimulierung getrunken.
Die Zitrone wird stets als Vitamin C-Superstar gefeiert. Hagebutten enthalten jedoch zehn Mal mehr Vitamin C. Und da Vitamin C die Abwehrkräfte unseres Körpers stärkt, kann man Hagebutte als Tee nur empfehlen. Ich bin schon von klein auf ein grosser Fan von lauwarmem Hagebuttentee mit Zitrone. Ein Vitamin C-Kombipaket. Aber auch unglaublich lecker.
Der vielfach gehypte grüne Tee wird gerne als Superfood bezeichnet. Er soll eine ausgeprägte antioxidative Wirkung haben und Entzündungen im Körper reduzieren. Ja sogar Krebszellen bekämpfen. Jedoch konnten so manche euphorischen Behauptungen nicht vollumfänglich in Studien belegt werden. Nichtsdestotrotz hat Grüntee eine belebende Wirkung – und dies auf eine gesündere Art und Weise als Kaffee. Zudem beruhigt er Magen und Darm und wirkt antibakteriell.
Viele von Ihnen kennen Holunderblüten als Sirup, doch sie sind auch als Tee enorm hilfreich. Die ätherischen Öle in den Blüten haben einen schleimlösenden Effekt bei Husten und Erkältungen. Sie sind ein Allrounder beim Klassikertrio Husten, Erkältung und Fieber. Holunderblüten sind harntreibend und helfen, den Infekt auszuschwitzen. Die Vitamine A, B und C helfen zudem, unsere natürlichen Abwehrkräfte zu stärken.
Sie sehen: Wer seine Abwehrkräfte und sein Immunsystem stärken möchte, ist gut darin beraten, einfach mal abzuwarten und Tee zu trinken.
