Unsere Zehnjährige hat ein Smartphone. Sie hört damit Musik. Manchmal whatsappt sie mit Gotti, Götti oder der Nonna. Aufbewahrt wird es in der Küchenschublade. Das Haus darf es nicht verlassen. Auch weil ich ihr noch gar nicht den Druck auferlegen will, das Ding ja nicht zu verlieren oder unbeschädigt wieder nach Hause bringen zu müssen. Das ist für uns so eine Halb-Halb-Lösung. Sie hat eins, aber nicht so richtig. Ich möchte noch ein paar Jahre zuwarten, bis das Gerät offiziell in ihren Besitz übergeht. Aber wenn sie dann öfter alleine unterwegs ist, bin ich schon froh, wenn ich sie erreichen kann. Und sie uns. Und spätestens dann werden wir uns über alle Apps und Sicherheitseinstellungen und Do’s and Dont’s unterhalten.
Dinge, die ich mir selbst zu Herzen nehme:
- Handykosten: Wenn die Kinder ein Handy haben, sollen sie es auch selbst finanzieren. Wer einen Jugendlohn kriegt, kann seine Kosten monatlich abschätzen und dies einkalkulieren. Auch Prepaid-Karten helfen bei der Übersicht.
- Passwortgeschützte Sicherheitseinstellungen machen Sinn. Dennoch sollte diesbezüglich das Gespräch mit dem Kind gesucht werden. Regeln müssen aufgestellt werden. Diese sind mit zunehmendem Alter der Kinder neu zu verhandeln.
- Das Kind dafür sensibilisieren, dass im Netz (und auf dieses kann ein Smartphone ja zugreifen) auch Dinge rumschwirren, die nicht für Kinderaugen bestimmt sind. Das Kind sollte emotional so gefestigt sein, dass es auch dann Nein dazu sagen kann, wenn andere Kinder sich solche Dinge anschauen.
- Beim Elternabend das Thema mal einwerfen: Wie gehen die Schule, wie die Lehrer und wie die anderen Eltern mit der Medienerziehung um?
- Die Chats und Verläufe auf den Smartphones der Kinder sollten nicht kontrolliert werden. Kontrolle ist zwar gut, aber Vertrauen ist besser. Wer dem Kind nicht vertraut, sollte ihm auch kein Smartphone erlauben. Stichproben kann man trotzdem machen, aber immer in Anwesenheit des Kindes. Nicht heimlich.
- Ein Smartphone kann ein anderes, verlinktes Smartphone aufspüren. So könnte man prüfen, wo sich das Kind befindet. Aber das macht sich nicht so gut. Siehe oben. Punkt Vertrauen.
- Je jünger das Kind, desto weniger muss das Smartphone können. Für den Anfang reichen ein paar Grundfunktionen.