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Hello Family Blogger Jérôme

Kinder und Computerspiele

Computerspiele sind nicht mehr aus unserer Gesellschaft wegzudenken. Gerade Kinder und Jugendliche können sich ihrem Bann kaum entziehen. Grundsätzlich sollte man das Thema pragmatisch und ohne Vorurteile angehen. Doch es braucht auch von Seiten der Eltern klare Regeln und Medienkompetenz.

Irgendwann so um 1991 herum war ich als Besitzer eines NES (Urvater aller Nintendo-Systeme) das wohl coolste Kind in meinem Quartier. Bis wenig später dann der Nachbarsjunge einen Super Nintendo zu Weihnachten bekam… Ihr seht: Ich bin mit Computerspielen aufgewachsen. Sim City am Computer, Super Mario auf der Konsole. Während der Zeit am Gymnasium spielten meine Freunde und ich auf LAN Partys (sprich: etwa 20 Teenager mit ihren Computern während etwa 24 Stunden auf engstem Raum). Und auch heute gegen Ende Dreissig besitze ich meistens die neuste Konsole.

Und wie ist das bei den Kindern?

Meine Kinder sind drei und fünf Jahre alt. Ich kenne Kinder, die in diesem Alter bereits regelmässig auf dem Handy oder Tablet spielen. Das möchte ich nicht. Alle paar Wochen dürfen sie mit mir zusammen ein Autorennspiel spielen, das ist aber mehr ein Zuschauen als ein aktives Spielen. Das Interesse meiner Kinder an Games ist bis jetzt eher gering. Ich bin mir aber sicher, dass sich das bald ändern wird. Ich bin am Puls der Zeit, was Gaming angeht, und bin trotz vieler Stunden am Computer gut rausgekommen. Und doch sehe ich, dass die Gamesucht bei Kindern und Jugendlichen problematisch sein kann.

Im Unterschied zu heute konnten wir als Kinder nicht einfach online spielen. Wir mussten uns physisch treffen, um zusammen zu spielen. Unsere Eltern konnten unseren Konsum deutlich einfacher überwachen. Deshalb finde ich es umso wichtiger, dass sich Eltern mit dem Gamen befassen.

Vergesst eure Vorurteile

Wir neigen dazu, Bildschirmmedien generell schlechter zu stellen als Bücher und Hörspiele. Aber ist das wirklich so? Es gibt bei allen Medien gute und schlechte Qualität. Wichtig ist in erster Linie, was konsumiert wird und nicht wie. Games machen übrigens per se nicht faul und dumm. Ganz im Gegenteil: Mit den richtigen Spielen im richtigen Mass können Kinder viel lernen. Mal ganz davon abgesehen, dass Profi-Gamer mittlerweile an Turnieren Millionen verdienen und von zehntausenden Fans bejubelt werden.

Informiert euch über Minecraft & Co.

Beschäftigt euch mit den Games, die eure Kinder spielen. Minecraft und Co. einfach doof zu finden, reicht nicht. Setzt euch hin und spielt mit den Kindern. Wenn ihr wisst, warum die Spiele sie so faszinieren, hilft das in der Diskussion. Informiert euch aus der Erziehungsperspektive über Computerspiele, aber surft auch mal auf einer Gaming-Seite. Sprecht mit anderen Eltern in eurem Umfeld und fragt bei den Lehrpersonen nach. Ihr seid garantiert nicht allein mit euren Fragen.

Es braucht klare Vorgaben und Schutz

Als Teenager durfte ich relativ viel Zeit am Computer verbringen. Meine Eltern waren da recht entspannt. Der Deal war aber, dass ich meine schulischen Leistungen bringen musste. Da dies der Fall war, gab es fast keine Diskussionen.

Es ist aber wichtig, Games nicht als «Babysitter» einzusetzen. Erklärt den Kindern altersgerecht, wann sie wie lange welche Spiele spielen dürfen. Natürlich darf man bei einem neuen Spiel auch mal eine Ausnahme machen, klare Abmachungen helfen aber allen. Ihr solltet genau wissen, was eure Kinder spielen. Nicht umsonst gibt es für Spiele Altersempfehlungen, an denen ihr euch orientieren könnt.

Habt auch ein Auge auf Onlinespiele. Durch sie können eure Kinder zwar auch neue Freundschaften schliessen und mit Freunden spielen, sie entwickeln aber auch schnell ein grosses Suchtpotential. Hier dürft ihr eure Kinder auf keinen Fall allein lassen. Zudem sind auch die dunklen Seiten des Internets meist nur ein paar Klicks entfernt. Sprecht auch diese Themen rechtzeitig an.

Mein Fazit

Also, liebe Eltern, bleibt am Ball, informiert euch und begleitet eure Kinder durch den Gamedschungel. Sie werden es euch danken und einen gesunden Umgang mit Games entwickeln. Solltet ihr aber merken, dass sich eure Kinder in der digitalen Welt verlieren oder der Konsum nicht mehr kontrollierbar ist, dann scheut euch nicht, professionelle Hilfe zu holen.

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