Hello Family Bloggerin Deborah

Von der Qual der Wahl des Vornamens für das Kind

Es gibt Eltern, die monatelang diverse Vornamen-Bücher studieren. Oder sich eine dieser cleveren Apps herunterladen, bei denen man Länge, Tonalität und Herkunft des Wunschnamens angeben kann. Es gibt Eltern, die studieren minutiös jeden Film-Abspann. Und dann gibt es uns.

Die Suche nach dem richtigen Baby-Vornamen war keine leichte Aufgabe.

Jahrelang war ich überzeugt, meine zukünftige Tochter würde Amélie heissen. Doch dann fand sich Amélie plötzlich in den vorderen Plätzen der Vornamen-Statistik. «Dann halt nicht», dachte ich mir. Plötzlich schlich sich ein neuer Mädchenname in meinen Kopf. An die Tatsache, dass ich einen Jungen haben könnte, verschwendete ich keinen Gedanken.

Bis ich dann tatsächlich schwanger war. Und sich das Kind in der 17. Woche mit verschränkten Beinen präsentierte. Eigentlich sah ich es selber. Trotzdem wagte ich es noch scheu die Ärztin zu fragen, ob vielleicht Sie denn sehe, was es gebe. «Nein, keine Chance, da müssen Sie sich schon noch einen Monat gedulden!» Ab diesem Moment schaltete ich in den Panik-Vornamen-Modus, durchsuchte jede französische Namens-Website, die ich finden konnte und war der Meinung, dass der zukünftige Papa das Gleiche täte. Schon bald präsentierte ich ihm meine zwei Vornamen-Favoriten für einen Buben. Denn plötzlich war ich zu 100 Prozent davon überzeugt, dass es ein Junge werden würde. «Wie findest du Xavier oder Jules?» Der zukünftige Papa brach in schallendes Gelächter aus. Ich schaute ihn nur verblüfft an. Bis ich realisierte, dass er mich auslachte. «Ach, das war dein Ernst? Die Namen sind doch grässlich», meinte Jérôme.

Ich war am Boden zerschmettert. Liess es mir aber nicht anmerken, wollte konstruktiv bleiben und fragte, welchen Namen er sich denn vorgestellt habe. «Boff, keine Ahnung, das überlege ich mir dann, wenn wir definitiv wissen, was es wird!» Worauf ein hormongesteuertes Donnerwetter auf den armen Mann hernieder brach. Wie er denn nur könne? Ob es ihn denn überhaupt nicht interessiere? Bis in einer Woche solle er gefälligst drei männliche Vornamen präsentieren!

Das tat er natürlich nicht. Zu seinem Glück teilte mir der Ultraschall-Spezialist in der 21. Woche mit, dass wir ein Mädchen bekommen würden. Da Jérôme bei der Untersuchung leider nicht dabei sein konnte, liess ich es ihn per Nachricht wissen. Und schlug ihm gleich den Mädchennamen vor, der mir schon seit Jahren im Kopf herumschwirrte. Mir schwante Böses. Ich wartete regelrecht auf einen hämischen Kommentar. Doch die Antwort war überraschend positiv: «Ok, machen wir», schrieb der zukünftige Papa.

Und plötzlich, ganz plötzlich, hatten wir einen Namen für unsere süsse Tochter.

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