Familienalltag
Hello Family Bloggerin Nadja

Die Wohnung kindersicher machen

Wer Kinder hat, weiss: Es geht so schnell, das Wachsen, das Grösserwerden. Aber schnell geht auch das mit den Verletzungen. Es ist unheimlich schnell etwas passiert. Auch wer eben erst Nachwuchs gekriegt hat, sollte schon für das Baby die Wohnung kindersicher machen.

Kleine Kinder sollte man ja ganz grundsätzlich nie aus den Augen lassen. Doch auch mit der stärksten Blase muss man irgendwann mal auf die Toilette. Oder das Telefon klingelt. Oder man möchte schnell etwas zu essen machen. Oder der Pöstler bringt ein Paket. Oder die Waschmaschine klemmt. Babys und Kleinkinder (und ja, auch grössere Kinder) benötigen beeindruckend wenig Zeit, um sich irgendwie in die Bredouille zu bringen, wenn man gerade nicht hinguckt. Zack – ist ein Finger eingeklemmt. Oder ein Regal umgekippt.

Lebte man bis anhin mehr oder weniger sorgenfrei, so ändert sich das schlagartig, wenn Kinder da sind. Die Liste aller möglichen Gefahren wird beängstigend lang. Darauf sind Dinge, auf die man gar nie käme. Aber Kinder sind da unbedarft kreativ.

Es ist sicherlich ratsam, wenn man bereits anfängt, sein Haus oder seine Wohnung babysicher zu machen, wenn das Kind noch gar nicht frei unterwegs ist. Es werden einem ohnehin nahdisnah neue Dinge einfallen, die gesichert werden sollten. 

Man muss sein Zuhause nicht gleich in Watte packen, aber mit den Klassikern der Kindersicherung ist man fürs Erste schon mal gut bedient und kann zumindest einige ruhige Momente am Tag als Eltern auch mal zu zweit geniessen, zum Beispiel während einer Zimmerstunde.

Steckdosen, Kabel und Herdplatten

Jeder Haushalt hat diese Dinge und bis ein Kind zur Welt kommt, sind sie keine Gefahr. Für eine kindersichere Wohnung können sie alle ganz einfach gesichert werden. Für Steckdosen gibt es vielerorts Abdeckungen. Kabel sollten nirgends herunterhängen, sondern gut aufgerollt, verstaut, versteckt oder in Kabelrohren verstaut werden. Damit Herdplatten sich nicht «von selbst» einschalten, gibt es sogar Abdeckungen für Herdschalter. Und um die heissen Herdplatten zu sichern, gibt es diese etwas unschönen Herdschutzgitter. Dennoch sollte man beim Kochen die Pfannengriffe IMMER nach innen drehen. Sicher ist sicher.

Kerzen, Tischdecken und Zimmerpflanzen

Harmlose, hübsche Deko. Aber hohes Gefahrenpotenzial. Sind die Kinder mobil, sollte vorerst auf den mit vielen Kerzen romantisch beleuchteten Raum verzichtet werden. Da Kinder gerne an Tischdecken ziehen, sollten auch diese erstmal verbannt werden. Und Zimmerpflanzen wirken zwar ungefährlich, aber es gibt eine lange Liste giftiger Exemplare. Ein Check macht hier sehr viel Sinn, wenn man sein Haus kindersicher machen möchte.

Putzmittel, Alkohol, Medikamente

Hier erübrigt sich ein Hinweis eigentlich. Es sollte klar sein, dass diese mitunter wie spannende Getränke und Süssigkeiten wirkenden, bunten Fläschchen und Tablettchen in einer kindersicheren Wohnung ausser Sichtweite untergebracht und am besten sogar weggeschlossen werden. 

Teppiche, Tischkanten und Treppen

Der Treppenschutz gehört zu den Klassikern, um eine Wohnung bzw. ein Haus kindersicher zu machen. Ein Treppenschutz ist zwar nervig für Erwachsene, aber ein Segen für jedes Krabbelkind und alle Erstläufer. Da Stürze bei den ersten Gehversuchen nunmal vorkommen, könnten scharfe Tischkanten mit einem (zugegebenermassen nicht sehr ästhetischen) Tischkantenschutz versehen werden, denn Kinder treffen bei Stürzen eindrucksvoll zielsicher gerne spitze Gegenstände. Teppiche wiederum werden schnell zu Rutschteppichen. Dem wirken Antirutschmatten, die man unter den Teppich legt, entgegen.

Balkon, Terrasse, Garten und Fenster

So schön es auch ist, im Sommer alle Türen und Fenster offen zu lassen, so gefährlich ist es auch. Ein Kind sollte niemals unbeaufsichtigt auf dem Balkon sein. Auch sollte es sich nie allein in Räumen mit geöffneten Fenstern aufhalten. Wer sich kurz entfernt, sollte daher Türen und Fenster immer vorübergehend schliessen. Kinder werden mit zunehmendem Alter jedoch geschickter und grösser und können diese irgendwann selbst öffnen. Um kritische Fenster oder Türen in einer Wohnung kindersicher zu machen, gibt es Fensterschlösser.

Schubladen, Schränke, Hochstühle und Regale

In Schubläden und Schränken sind kleine Fingerchen blitzschnell eingeklemmt. Verschlüsse helfen, sie zu sichern. Stellen Sie ausserdem sicher, dass der Hochstuhl kippsicher ist und lassen Sie das Kind darin niemals allein – auch nicht, wenn es mit Gurten gesichert ist, denn diese erhöhen die Gefahr, dass sich das Kind, wenn es hinauszukrabbeln versucht, strangulieren könnte. Um eine Wohnung babysicher zu machen, sollten ausserdem Regale an der Wand befestigt werden.

Kinder sind schnell. Und sie sind sehr einfallsreich. Da jede Wohnung und jedes Haus anders konzipiert ist, begeben Sie sich am besten beim Sicherheitscheck auf Kinderhöhe und betrachten die Wohngegend mal von unten. Vermutlich entdecken Sie noch die eine oder andere Gefahrenzone, die Sie für eine kindersichere Wohnung ausmerzen können. So lässt sich insbesondere das Kinderzimmer bestens einrichten.

Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen in einem kindersicher gemachten Haus sollte einem jedoch bewusst sein, dass all diese Massnahmen die Aufsicht nicht ersetzen. Wir Eltern sind immer noch die beste Sicherung. Und weil dennoch immer mal etwas passieren kann, sollten wir alle die Grundregeln der Ersten Hilfe bei Kindern beherrschen.

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