Familienalltag
Hello Family Bloggerin Emilie

Mit den Gefühlen der Kinder umgehen

Im Alltag eines Kindes gehen Gefühle wie Freude, Traurigkeit, Wut oder Angst oft Hand in Hand. Ich als Elternteil musste zuerst lernen, wie ich mit solchen Situationen umgehen soll. Wie wir in unserer Familie Momente mit schnell wechselnden Gefühlen meistern, verrate ich euch hier.

Als meine älteste Tochter klein war, erhielt sie ein Buch mit dem Titel «Das Farbenmonster». Dieses wunderschön illustrierte Pop-up-Bilderbuch erklärt mit einfachen Worten die verschiedenen Gefühle, die wir haben können. Das Buch zeigt auf, dass Freude, Traurigkeit, Wut, Angst oder Gelassenheit jeweils ihre eigenen Besonderheiten haben. Und dass es wichtig ist, diese Gefühle zu unterscheiden, zu erkennen und anzunehmen, um sie bestmöglich kontrollieren zu können. Wir haben das Buch oft gemeinsam als Familie angeschaut und es hat auch mir sehr viel bedeutet. Ich gehe mit Gefühlen anders um als meine Tochter und manchmal muss ich mich in ihre Lage versetzen, um sie zu verstehen. Situationen mit den Augen eines Kindes zu betrachten, kann uns Eltern dabei helfen, die Emotionen unserer Kinder besser nachzuvollziehen. Und von solchen Perspektivenwechseln können auch wir Erwachsenen profitieren.

Ursprung von wechselnden Emotionen erkennen

Ich bin nicht perfekt (und teilweise sogar weit davon entfernt). Ich bin auch nicht immer sehr geduldig. Aber wenn bei meinen Kindern Wut oder Traurigkeit aufkommen, versuche ich immer zu verstehen, woher diese Gefühle kommen und was der Auslöser dafür war. Manchmal ist es einfach nur die Müdigkeit, die spricht: Wenn die Nacht zu kurz war oder der Mittagsschlaf ausblieb, sind Kinder emotionaler. Es ist wichtig daran zu denken, dass diese Momente nur flüchtig sind. Bis zur erholsamen Schlafenszeit sollten Eltern deshalb eine Pause vorschlagen, die geplanten Aktivitäten unterbrechen und für Entschleunigung sorgen, damit der Tag nicht in einer Katastrophe endet.

Manchmal sind es auch für uns Eltern harmlose Ereignisse, die bei einem Kind zu einem Wutanfall oder Tränenausbruch führen können. In solchen Fällen versuche ich, meinen erwachsenen Standpunkt zu verlassen und denjenigen meines Kindes einzunehmen. Ich stelle ihr Fragen, um ihr zu helfen, ihre Gefühle auszudrücken. Der Umgang mit Frust ist kompliziert und die Auslöser sind für uns Eltern oft unverständlich: Wie kann die Wahl einer grünen statt einer blauen Tasse zum Frühstück einen solchen Tsunami an Emotionen auslösen? Manchmal lohnt es sich, noch einmal mit dem Kind darüber zu sprechen, sobald die Wut nachgelassen hat. Fragen wie zum Beispiel «Wie hast du dich gefühlt, als ich dir die grüne Tasse gegeben habe?» können dem Kind helfen, das Problem mit eigenen Worten zu erklären. Es kann auch erzählen, wie es sich durch seinen Ärger gefühlt hat: Vielleicht hatte es dabei Bauchschmerzen oder ein beklemmendes Gefühl in der Brust. Es ist hilfreich, auf die körperlichen Zeichen zu achten, welche die Emotionen begleiten, denn so erkennt man die einzelnen Gefühle besser.

Emotionen ernst nehmen

Die Emotionen von Kindern sind immer aufrichtig. Was auch immer passiert, ich nehme die Gefühle meiner Kinder ernst. Man sollte keine Witze darüber machen oder die Situation ins Lächerliche ziehen. Das ist in der Regel kontraproduktiv, denn niemand fühlt sich dadurch besser und die Probleme werden nicht beseitigt.

Meine Älteste ist besonders sensibel. So ist es mir lieber, wenn sie ihre Emotionen – auch durch Schreien oder Weinen – zum Ausdruck bringt, anstatt sie zu unterdrücken oder nicht darüber zu sprechen. Ich mache mir auch bewusst, dass der Lernprozess beim Umgang mit Emotionen lange dauert und dass selbst wir Erwachsenen manchmal nicht gut mit unseren Gefühlen umgehen können. Deshalb können auch wir viel von unseren Kindern lernen. Zudem ist das Erforschen unserer Emotionen eine spannende Angelegenheit für Klein und Gross!

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