Zum Essen gibt es nur stilles Wasser. Das wurde akzeptiert. Ich serviere vorwiegend Gesundes. Das wird zähneknirschend akzeptiert. Ich sage, sie müssen nicht aufessen, aber von allem probieren. Sie halten sich daran. Ich untersage ein kleines Dessert nach dem Essen nur dann, wenn nicht aufgegessen wird. Nicht, dass es fürs Aufessen eine Belohnung gäbe. Ich erkläre ihnen dann jeweils, dass ich davon ausgehe, dass sie keinen Hunger mehr hätten, weil ihre Teller nicht leer seien. Oftmals werden dann doch noch die letzten Bissen aufgegabelt. Zwinge ich damit meine Kinder, aufzuessen? Laut mancher Studie lässt sich darüber diskutieren.
Aber ich denke, dass man sich mit gesundem Menschenverstand nicht dogmatisch an all die vielen schlauen Studien halten muss. Denn irgendwann hört man in dieser Ratschlags-Flut auf, auf sich selbst zu hören. Und man kriegt ein schlechtes Gewissen, wenn man mal daneben tappt. Und das ist genauso ungesund wie das fettige Schänkeli in der Schoggimilch am Morgen.
Also: Eine gesunde Portion Selbstreflexion und ein eigenes bewusstes Essverhalten verzeihen auch die paar Schritte, die man gemäss ausgetüftelten Studien mal daneben tappt.