Lange und zutiefst fasziniert studierte unsere Tochter die Beispielbilder. Zuerst wollte sie einen pink-glitzrigen Schmetterling, der sich auf ihrem Gesicht ausbreitet. Doch dann – zu unserem Glück, denn die Schlange vor dem Schminken war sehr lang – entschied sie sich doch für das Airbrush Tattoo auf dem Oberarm – natürlich auch pink und glitzrig.
Seither gehen wir an jeder Veranstaltung zum Kinderschminken. An Volksfesten, Messen und an jedem Kindergeburtstag. Oft sind es wahre Kunstwerke, für die ich sehr gerne bereit bin zu bezahlen. Denn ich kann fast nicht glauben, mit wie viel Liebe zum Detail Tiger, Schmetterlinge, Hexen, Prinzessinnen oder Feen auf Kindergesichtern entstehen. Und es gibt noch einen Vorteil, wenn man für das Kinderschminken bezahlen muss: Die Wartezeit hält sich in Grenzen. Dass das nicht immer der Fall ist, haben wir einmal bei einer Familienmesse erfahren. Damals standen wir über eine Stunde für das Schminken an, weil dieses Angebot für die Messegäste kostenlos war.
Wenn man fürs Schminken bezahlt, lohnt es sich, vorher einen Blick auf die Gesichter der anderen Kinder zu werfen. An einem Volksfest taten wir dies nämlich nicht. Unsere Tochter wünschte sich einen Schmetterling und erhielt etwas, das allerhöchstens nach einer Motte aussah, die in einen Farbtopf gefallen war. Immerhin: Unserer Tochter gefiel es. Und wir einigten uns darauf, dass sie sich offiziell selbst geschminkt hatte.