Ferien und Freizeit
Hello Family Bloggerin Isabelle

Freizeitbeschäftigung für Kinder

Durchgetaktete Wochen mit Schule, Hausaufgaben, Nachhilfestunden, Sportvereinen und Musikunterricht sind heute im Leben eines Kindes Programm. Wo aber bleibt Zeit für spontanes Spielen? Die Balance zwischen Hobbys und ungeplanter Freizeit zu finden, ist für uns Eltern meist eine Gratwanderung.

Rückblick. Ich wuchs in einem Dorf in der Agglomeration Zürich auf. Damals war es gang und gäbe, mit anderen Kindern das örtliche Mutter-Kind-Turnen zu besuchen. Wir schlugen Purzelbäume über Turnmatten, kletterten mit Mamis helfenden Händen Sprossenwände hoch und machten erste Hüpfversuche auf dem Trampolin.

Später, im Kinderturnen, tobte ich mich zusammen mit meinen Kindergartenkameraden aus. Mit Schuleintritt dann in der Mädchenriege. Einmal die Woche begab ich mich also in die nahegelegene Turnhalle, um ausserhalb von schulischen und familiären Aktivitäten zusammen mit meinen Freundinnen einem Hobby nachzugehen. Erst im Alter von ungefähr zwölf Jahren kamen weitere Freizeitbeschäftigungen wie Klavier spielen und Eiskunstlauf dazu.

Nun spulen wir den Film mal vor: Eine Freundin erzählte mir unlängst, dass ihr Sohn neben dem wöchentlichen Kinderturnen ebenso dem Fussball-, Eishockey- und Karatetraining sowie dem Schachclub beiwohnt. Den Schwimmkurs hat er bereits hinter sich. Der Sechsjährige geht also fünf Hobbys nach. Dies dürfte mehr sein als bei manchem Erwachsenen. In diesem Fall würde mir nicht nur als Kind, sondern auch als Mutter der Kopf schwirren. Denn derart viele durchgeplante Freizeitbeschäftigungen verlangen ja auch nach erhöhter Elternpräsenz und Fahrdiensten.

Ich finde Hobbys etwas Wertvolles. Sie helfen dem Kind, in neue Welten einzutauchen, Stärken auszuleben, sein Selbstbewusstsein zu stärken und neue Kameraden kennenzulernen. In unserer schnelllebigen und stressgeplagten Zeit erachte ich jedoch unverplante Freizeit, die Raum für Erholung und spontane Einfälle bietet, als Ausgleich genauso wichtig. Ebenso bin ich der Ansicht, dass Kinder lernen müssen, auch mal Langeweile auszuhalten und diese lange, nicht fremdbestimmte Zeit mit eigenen Ideen zu füllen. Wem ständig etwas auf dem goldenen Serviertablett präsentiert wird, kann das nicht. 

Wie viele Hobbys nun ein Klein-, Kindergarten- oder Schulkind haben darf, ohne Stress und Überforderung auszulösen, kann ich nicht beantworten. Dies hängt von der Persönlichkeit des Kindes ab und liegt auch im Ermessen der Eltern. Am besten stellt man seine eigenen Hobbyträume in den Hintergrund und lässt das Kind (mehr oder weniger) frei entscheiden. Denn in erster Linie soll ein Hobby Spass machen.

Meine vierjährige Tochter besucht einmal in der Woche in Begleitung meines Mannes einen Schwimmkurs. Beide geniessen damit wertvolle Papa-Tochter-Zeit, der Kurs bereitet meiner Tochter Freude und ich bin (unter anderem aus Sicherheitsgründen) froh, dass sie bald schwimmen kann. Ansonsten versuche ich, meine Kinder so lange es geht vom Leistungsdruck fernzuhalten. Der kommt nämlich noch früh genug. 

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