Als erfahrene Tragemama lege ich euch ans Herzen, dass das Tragen eines der besten Dinge ist, die ihr für euch und euer Baby tun könnt. Denn die Enge des Tragetuchs und der Babytrage simulieren die Zeit im Bauch der Mutter sehr gut. Zudem können Eltern ihr Baby am Herzen tragen – genau wie im Bauch hört es euren Herzschlag und fühlt sich geborgen. Und auch bei der Mama wird durch das Tragen das sogenannte Kuschelhormon ausgeschüttet – was sich positiv auf die Stimmung und die Milchproduktion auswirkt. Natürlich ist das Tragen im Tragetuch oder in der Babytrage auch ganz praktisch: Denn Eltern haben beide Hände frei für anderes.
Baby tragen: Tipps und Tricks
Babys geniessen es, von ihren Eltern getragen zu werden. Für Eltern stellt sich deshalb die Frage, ob sie ihren Nachwuchs lieber in einer Babytrage oder einem Tragetuch umhertragen. Hier meine Tipps, wie ihr die geeignete Tragemöglichkeit findet und Tragetücher korrekt bindet.
Babytrage
Inzwischen gibt es sehr viele Babytragen auf dem Markt. Beim Kauf einer Babytrage solltet ihr auf zwei Dinge achten: Der Steg muss verstellbar sein, damit das Baby jeweils in die sogenannte «Anhock-Spreizhaltung» gebracht werden kann. Dies ist die natürliche Haltung eines Babys, wenn man es hochhebt: Es zieht die Oberschenkel hoch und geht in eine Haltung, die derjenigen eines Frosches ähnelt. Für diese Haltung muss der Stoff der Babytrage von Kniekehle zu Kniekehle reichen. Zudem sollte die Trage weich und optimalerweise aus Tragetuchstoff hergestellt sein.
Alles andere ist Geschmackssache: Es gibt Tragen, die komplett mit Schnallen befestigt werden. Andere sind komplett zum Binden, wieder andere lassen sich an den Schultern binden und auf der Taille mit einer Schnalle befestigen. Ich persönlich habe Letztere bevorzugt. Die Schnalle auf der Taille sorgt für den nötigen Halt, während die Träger bequem an die Schultern und den Rücken anschmiegen.
Tragetuch
Und dann gibt es natürlich den Klassiker, um sein Baby zu tragen: Das Tragetuch. Dabei gibt es zwar eine riesige Auswahl, aber zunächst sollte ein Grundsatzentscheid getroffen werden: Möchtet ihr ein elastisches Tragetuch oder lieber ein festes, gewebtes Tuch? Das elastische Tuch hat den Vorteil, dass es sich an den Körper anschmiegt und etwas leichter zu binden ist. Allerdings wird es mit dem steigenden Gewicht des Babys schnell unbequem.
Ein festes, gewebtes Tragetuch hingegen kann die ganze Tragezeit hindurch genutzt werden. Zudem könnt ihr das Kind – wenn es schwerer wird – auch auf den Rücken binden. Für den Anfang empfiehlt es sich, die unterschiedlichen Bindeweisen mit einer ausgebildeten Trageberaterin anzuschauen. Meist wird am Anfang die sogenannte «Wickelkreuztrage» vor dem Bauch gebunden, danach können Eltern beispielsweise zum «einfachen Rucksack» auf dem Rücken wechseln.
Und dann gibt es noch den Ringsling – ein Tragetuch, an dem an einem Ende des Stoffes zwei Ringe angebracht sind. Der Stoff lässt sich durch die Ringe einfädeln und dann anziehen. Dieses System ist sehr praktisch, das Binden geht damit schnell und einfach. Mit dem Ringsling können Babys zunächst vorne und bei zunehmendem Gewicht seitlich getragen werden. Ein Ringsling hat im Vergleich zu einem klassischen Tragetuch relativ wenig Stoff – deshalb war er meine bevorzugte Wahl, um mein Neugeborenes darin zu tragen.
Baby tragen: unbedingt beachten
Beim Tragen eures Babys ist es ganz wichtig, dass Nase und Mund des Babys frei sind. Deshalb sollten Eltern ihre Neugeborenen bei Sonne auch nicht mit einem Nuschi bedecken und lieber auf einen grossen Sonnenhut und lange, luftige Kleidung zurückgreifen. Zudem möchte ich alle frischgebackenen Eltern beruhigen: Auf den ersten Blick können die vielen Informationen zu Babytragen und Tragetücher überwältigend wirken, das weiss ich aus eigener Erfahrung. Macht euch keine Sorgen, ihr werdet schnell eine Routine entwickeln und müsst euch nicht den Kopf darüber zerbrechen, ob die Anhock-Spreizhaltung auf den Zentimeter richtig ist. Am Allerwichtigsten ist, dass ihr euer Baby tragt!