Hello Family Bloggerin Deborah

Alles zu seiner Zeit

Unsere Tochter war das, was man gemeinhin als gemütliches Kind bezeichnet. Von Meilensteinen und Monatsangaben in ihrer motorischen Entwicklung hielt sie wenig.

Sie konnte mit drei Monaten den Kopf noch nicht selber halten (wobei wir hier dem grossen Kopf die Schuld geben), konnte sich erst mit sechseinhalb Monaten vom Rücken auf den Bauch drehen und schaffte es erst mit neuneinhalb Monaten ohne Unterstützung zu sitzen. 

Ich als Erstlingsmama sass nervös daneben. Konsultierte immer mal wieder «Babyjahre» von Remo Largo – das Standardwerk für unsichere Eltern. Und dieser versicherte mir, dass mein Kind zwar nicht das schnellste, aber dass trotzdem mit ihm alles in Ordnung sei.

Und trotzdem blieb da dieses Gefühl von Unsicherheit und Frust. Während im Vorzimmer der Mütterberatung andere Kinder krabbelten und erkundeten, lag mein Kind am Boden. Ich fragte mich, ob es wohl jemals Interesse an der Bewegung finden würde. Was ich dabei ganz ignorierte: Mein Kind tat in der Zwischenzeit andere Sachen, die für seine Motorik unabdingbar waren. Ja, unsere Tochter krabbelte noch nicht. Dafür drehte sie sich im Kreis und analysierte jedes einzelne Haar oder griff nach jedem Staubfusel. Sie trainierte ihre Feinmotorik. Im Alter von sieben Monaten hatte sie den Pinzettengriff perfektioniert.

Mit achteinhalb Monaten entdeckte unsere Tochter dann doch noch die Mobilität. Es war, als hätte sich ein Knopf in ihrem Kopf gelöst. Innerhalb von zwei Monaten robbte sie, setzte sich auf, zog sich in den Stand und begann dann tatsächlich doch noch zu krabbeln. Von da an gab es kein Halten mehr. Und mit 13 Monaten gehörte unser ehemaliger Spätzünder tatsächlich zu den Kindern, die relativ früh frei gehen konnten. 

Und ihr kleiner Bruder? Der drehte sich mit zwei Monaten zum ersten Mal, stand mit sieben Monaten auf und begann trotzdem «erst» mit 13 Monaten zu laufen.

Was wir daraus gelernt haben? Jedes Kind hat sein ganz eigenes Tempo, seine ganz eigenen Interessen und die entsprechenden Prioritäten. Man sollte sich auf gar keinen Fall von anderen Kindern stressen lassen und auf Vergleiche mit deren Müttern verzichten. 

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