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Entscheidung für eine Sportart schon im Kindergartenalter?

«Und DEIN Sohn, welche Sportart treibt er?» Diese Frage höre ich unter Eltern von Kindergartenkindern oft. Mein Sportprogramm bestand damals aus «Räuber und Poli» auf dem Spielplatz und Velofahren durchs Quartier. Heute sind bereits Fünfjährige in Sportvereinen aktiv.

Im Umfeld unserer Kinder zeigt sich jedoch, dass das wöchentliche Kinderturnen neben dem Kindergartenturnen und der alltäglichen Bewegung heute nicht mehr genügen. Es muss schon eine Sportart in einem Verein sein. Am besten eine mit regelmässigen Wettkämpfen, damit es als sportliche Aktivität ernstgenommen wird. Aber ist das tatsächlich der richtige Weg?

Diese Tendenz unterstützen auch die Sportvereine, indem sie die Altersgrenze für den Einstieg senken, egal, ob dies beim entsprechenden Sport sinnvoll ist oder nicht. Wahrscheinlich aus Angst, dass ihnen andere Vereine den Nachwuchs wegschnappen.

Ich würde mir wünschen, dass die Kinder verschiedene Sportarten austesten können, bevor sie sich entscheiden müssen. Das würde auch das "Verein-Hopping" vermindern. Abhilfe existiert in unserer Gemeinde leider nicht und das breite Vereinsangebot überfordert auch uns Eltern. Sicherheitshalber werden die Kinder dann oft bei allen in Frage kommenden Vereinen angemeldet, was zu langen Wartelisten führt. Wir haben einen anderen Weg gewählt und im letzten Sommer einen Anlass im Nachbardorf besucht, wo sich verschiedene Vereine vorgestellt und Schnupperlektionen angeboten haben. So konnte unser Grosser in aller Ruhe verschiedene Sportarten ausprobieren und am Ende des Tages stand fest, dass er Handball spielen möchte - zumindest im Moment. Auch wenn wir es lieber gehabt hätten, dass er sich nicht bereits mit sechs Jahren für eine Sportart entscheiden muss, besucht er nun seit einem halben Jahr wöchentlich ein Handballtraining.

Bei der Wahl einer Sportart ist es wichtig, das Kind zu begleiten, aber selbst entscheiden zu lassen. Denn längerfristig dranbleiben wird es nur, wenn es ihm auch wirklich Spass macht. Dabei hilft aus meiner Sicht, dass Kinder verschiedene Sportarten ausprobieren können, bevor sie sich für eine entscheiden. Das kann nebst einem wöchentlichen Angebot auch im Rahmen bspw. von Ferienlagern oder einem “Tag der offenen Turnhallen” geschehen. Vielleicht würden aber eins, zwei weitere Jahre mit “Räuber & Poli” auf dem Spielplatz auch ausreichen, bevor ein zweimal wöchentlich organisiertes Sporttraining im Verein ansteht. Ganz wichtig, Eltern und Kinder sollen sich in diesem Prozess nicht unter Druck setzen lassen.

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