Hello Family Bloggerin Nadja

Wenn das Kind nicht lernen will

Die obligatorische Schulzeit ist zeitlich begrenzt und dauert nicht ewig. Und doch fällt sie in ein Alter, in dem es viele spannendere Dinge geben könnte als Lernen. Was tun, wenn das Kind nicht lernen will? Kann und soll denn Lernen überhaupt Spass machen und was ist die Rolle von uns Eltern?

In der ersten Klasse sind viele Kinder noch sehr motiviert und hüpfen freudig Tag für Tag ins Schulhaus. Das «Juhui ich bin jetzt in der Schule und somit gross»-Gefühl kann dann mit der Zeit jedoch von einer gewissen Lustlosigkeit verdrängt werden. Das ist natürlich unglücklich, denn trotz dualem und flexiblem Bildungssystem würde man seinem Kind einen reibungslosen und glänzenden Start in die Berufswelt wünschen. Allerdings ist es auch nicht aussergewöhnlich, dass ein Kind irgendwann in ein Motivationstief rutscht. Gerade in der Adoleszenz springen wohl die wenigsten Kinder morgens noch freudig aus dem Bett, um endlich weiterlernen zu dürfen. Dennoch sollte man bedenken, dass so ein Motivationstief nicht allzu lange anhalten sollte.

Keine Freude am Lernen – woher kommts?

Für eine tiefe Lernmotivation gibt es viele Gründe. Vielleicht fühlt sich das Kind im schulischen Umfeld nicht wohl. Vielleicht ist es aber auch unterfordert und langweilt sich. Es könnte jedoch auch überfordert sein und den Stoff nicht verstehen. Oder es hat auf die Schule ganz einfach keine Lust. Auch kann es sein, dass das Kind immer erst auf den letzten Drücker aktiv wird und sich dann natürlich gestresst fühlt.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind demotiviert durch die Schulzeit tingelt, suchen Sie das Gespräch mit ihm. Finden Sie heraus, wo es hakt und gehen Sie diese Sache dann aktiv an. Braucht es mehr Unterstützung? Oder muss es besser gefördert werden? Gibt es zwischenmenschliche Probleme? Oder warum sieht Ihr Kind keinen Sinn dahinter?

Wie Eltern helfen können

Hat das Kind Schwierigkeiten mit dem Bewältigen der Hausaufgaben oder beim Lernen, könnte man sich zu ihm hinsetzen und helfen. Wenn die Eltern mit den Kindern gemeinsam lernen und Hausaufgaben machen, ist es sicher auch für den Sprössling spassiger als allein. Jedoch ist es ratsam, dass das Kind lernt, sich selbst zu organisieren und seine Aufgaben und Lernmethoden selbst zu strukturieren. Denn es gibt verschiedene Lerntypen. Hier können Sie durchaus helfen, indem Sie verschiedene Lernmethoden vorschlagen. Wenn Sie keine wissen, dann googeln Sie sie – am besten zusammen mit dem Kind. So lernt es einerseits, dass man alles selbst rausfinden kann und anderseits findet es vielleicht kreative Strategien, die ihm helfen. 

Motivation zum Lernen zu finden ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Es gibt wohl keine allgemeingültigen Lern-Motivation-Tipps, die Lernen mit Spass garantieren. Vielleicht finden Sie hier aber ein paar Anregungen, die Ihnen und Ihrem Kind dabei helfen, in der Schule wieder Fuss zu fassen.

15 Tipps, wenn Ihr Kind keine Motivation zum Lernen hat

  • Zeigen Sie sich interessiert und fragen Sie regelmässig, welche Themen in der Schule gerade aktuell sind.
  • Auch lernunwillige Kinder haben Themen, die sie interessieren. Finden Sie heraus, welche das bei Ihrem Kind sind.
  • Versuchen Sie zusammen mit dem Kind herauszufinden, worin es besonders gut ist. Und wie es dieses Talent in der Schule einsetzen kann.
  • Erklären Sie dem Kind, warum Lernen wichtig ist.
  • Sorgen Sie für einen aufgeräumten, hellen und ruhigen Platz, an dem das Kind seine Hausaufgaben erledigen und lernen kann.
  • Mit ausreichend Schlaf, Bewegung und einer ausgewogene Ernährung hat Ihr Kind mehr Energie.
  • Schon Kinder und Jugendliche legen sich Glaubenssätze wie «Ich bin schlecht in Mathe…» zurecht, die sie ausbremsen. Zeigen Sie, dass nur Aspekte davon stimmen und suchen Sie gemeinsam nach Stärken im entsprechenden Fach, auf die es bauen kann. Niemand ist bei allem schlecht. Stärken können ausgebaut und Schwächen behoben werden. Nehmen Sie dem Kind die Hoffnungslosigkeit.
  • Bleiben Sie geduldig und ruhig. Es wird immer wieder Rückschläge geben. Machen Sie dem Kind Mut anstatt zu viel zu verlangen.
  • Pausen zwischen dem Lernen helfen, den Geist wieder zu beruhigen und durchzuatmen. Ein Spaziergang an der frischen Luft wäre super, aber es kann auch einfach mal eine kurze Runde Gamen sein. 
  • Musik hilft vielen Kindern beim Entspannen und Lernen. Am besten Instrumentalmusik, die lenkt weniger ab.
  • Jedes Kind schreibt einmal eine schlechte Note. Helfen Sie dem Kind herauszufinden, wie es die nächste Prüfung anders angehen kann.
  • Loben Sie das Kind für sein Engagement, wenn es sich besonders Mühe gegeben hat oder eine neue Lernstrategie verfolgt. Loben Sie es für etwas, das es selbst beeinflussen kann.
  • Überlassen Sie dem Kind, um welche Zeit es am besten lernt. Das zeigt, dass Sie ihm vertrauen, und stärkt das Selbstbewusstsein.
  • Helfen Sie, Neugier zu entwickeln. Dies gelingt, indem Sie zusammen Museen besuchen, Ausflüge unternehmen, etwas nachschlagen. Im Idealfall stossen sie dabei auf etwas, das mit dem Schulstoff zusammenhängt.
  • Lassen Sie das Kind eine To-do-Liste erstellen. Sie verschafft Überblick und die Arbeitsmenge wirkt weniger überwältigend.

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